Aktion: Bücher für Todestraktinsassen

  • Aktion: Bücher für Todestraktinsassen


    23 Stunden täglich in einer winzigen Zelle
    Isolation - Einsamkeit - Langeweile
    Bücher helfen!


    Auf dieser Seite findet man ein Spendenkonto. Von dem Geld werden bei amazon Bücher für Todestraktinsassen gekauft.


    Empfinde ich als eine gute Sache, ist natürlich nur was für Leute wie mich die absolut ganz u gar gegen die Todesstrafe sind.


    BITTE hier keine Grundsatzdiskussion auslösen. Danke :flowers.

  • Hallo MissKazumi!


    Feine Sache! Ich hab mal jemanden gekannt, der eine Brieffreundschaft hatte, das dürfte sehr heftig sein, vor allem, wenn dann von Zeit zu Zeit ein Datum kommt und das Thema Tod im Raum steht. Ich spiele selbst schon lange mit dem Gedanken und dein Beitrag hat mich wieder darauf aufmerksam gemacht. Ich zögere noch, es schon sehr viel Verantwortung, auf die man sich da einlässt. Aber das Buchprogramm ist eine gute Möglichkeit, sich auch aus zweiter Reihe zu beteiligen. Und wer weiß, vielleicht entscheide ich mich doch irgendwann, mehr zu tun.


    lg :wave Claudia

  • Da gehts dir wie mir, hab auch viel über die Brieffreundschaften gelesen, aber fühle mich nicht bereit dazu, aber i Grunde würd ichs gerne tun. Da stolperte ich nun über diese Sache hier und find die wirkich sehr sehr gut. Gerade wir Eulen die nichts anderes tun als Lesen :grin, wissen doch, wie furchtbar das Leben ohne Bücher ist. Und wenn wir z.b. krank sind o eingespeert sind, bettlägerig etc. , dann vergraben wir uns auch in den Büchern.
    Neulich war ein Bericht im TV über eine deutsche Frau die einem lange schrieb, sie verliebten sich u haben geheiratet. Wahnsinn oder? Mit dem Wissen, dass dein Liebster irgendwann geht, seufz...

  • Da spielen Ängste in viele Richtungen mit. Auf jeden Fall auch die ständige Präsenz von Tod, aber auch der Gedanke: Wenn der Mensch nun mehr in mir sieht als ich in ihm, man ist da schon auch sehr exponiert. Was tu ich, wenn der mich bittet, etwas für ihn zu unternehmen? Wie stehe ich der Geldfrage gegenüber (empfohlen wird ja, die Gefangenen mit kleinen Beträgen zu unterstützen, da sie Briefpapier und Briefmarken kaufen müssen. Aber ich kenne mich. Ich würde mich leicht zu mehr überreden lassen).
    Was ich trotzdem gerne würde, ist einem Gefangenen direkt Bücher schicken, ich interessiere mich nämlich schon sehr für Einzelschicksale, in jeder Form... Ich muss wohl noch drüber nachdenken, aber danke jedenfalls für den neuerlichen Denkanreiz!


    lg Claudia

  • Soweit ich vertsnaden habe, kann man, wenn man einen Gefangenen kennt, ihm gezielt über amazon Bücher zukommen lassen. Man darf nur nicht Bücher aus dem eignen Reagl nehmen und hinsenden. Im Grunde wären Wunschlisten von Insassen nicht übel. Aber da ist zuviel organisatorisches zu beachten, Arbeitskraft und alle das.

  • Ja, das hab ich auch gelesen. Ist eigentlich auch eine gute Lösung so.


    Was mir übrigens in Sachen Brieffreundschaften noch Kopfzerbrechen bereitet (nachdem ich nun einige Zeit lang Gefangenenseiten studiert habe): Wie sieht es mit der eigenen Verbrechensablehnung aus? Ich bin ja total gegen die Todesstrafe, klar. Aber manche Verbrechen, die man da vertreten hat, vor allem Kindermorde, Serienmorde, Sexualmorde, wie geht man damit um, wenn man eine Brieffreundschaft beginnt. Ich zB bemerke an mir selbst, dass ich da Ausschlusskriterien habe. Und ich merke, wie ich kleinlich die Namen in Google suche, um die "Wahrheit" herauszufinden. Gibt es persönliche Unterschiede, die man zwischen Mord und Mord macht? :gruebel Mir geht das so. Ist das politisch korrekt? Sollte das nicht keine Rolle spielen? Warum spielt es doch eine?


    Viele Fragen. Es würde mich interessieren, Meinungen dazu zu hören, vielleicht hilft das auch der Entscheidungsfindung.


    lg Claudia

  • Ja verstehe was du meinst. Mache selbst Unterschiede zwischen Mord und Mord. Kommt irgendwie mit auf die umstände an. Für viele ist das nicht so, Tot ist tot und warum spielt keine Rolle. Ich wüste auch nicht wie ich damit umgehen würde. Für mich würde ich auch ausschließen mit jemanden Briefe zu schreiben der sich z.b. an Kindern vergangen hat.
    Naja, ob politisch korrekt oder nicht, in dem Falle geht es rein um das eigene Empfinden, würde ich sagen. Was du für dich vertreten kannst. Ich schließe mich mich auch manches aus und anderes nicht. Für mich z.b. kommt es darauf an wie die Strafatat verübt würde. Einem Kerl der aus Spass 10 Menschen abgeschlachtet hat würde ich nicht schreiben, aber es gibt auch Menschen i dder Todeszelle die z.b. hier Haus u die Familie beschützten und die Einbrecher umbrachten, dafür wurde auch mal jemand zum Tode verurteilt.
    Es gibt sehr viele die unschuldig sind u in der Todeszelle sitzen, sehr viele von Ihnen haben Homepages wo alles erklärt wird, doch in wieweit kann man sich darauf verlassen und was kann man jemandem glauben? All das wär wohl zu schwer für mich und da ich ein sehr leicht zu beeinflussender Mensch bin wär es wohl ein unheimlich riskante Sache.
    Mir fiel eben noch ein andere Tv Bericht ein, wo eine Frau anfing einem Insassen zu schreiben und nach u nach die ganze Familie mitmachte, ihr Mann und die Kinder. Sendeten ihm selbstgemalte Bilder, Fotos von Urlauben, ließen ihn an ihrem Leben teilhaben. Interessant irgendwie und sehr menschenfreundlich, weil er irgendwie von seiner kleinen Zelle mitleben konnte.

  • Ja, so sehe ich das auch. Was die Unschuld betrifft, da schreibt die Organisation selbst, man soll sich da nicht zu große Hoffnungen machen. Es gibt Unschuldige, aber keinesfalls so viele wie sagen, dass sie unschuldig sind. Und da sagt mein Bauch wieder, die mit den Kampagnen, wo es tatsächlich starke Beweise für die Unschuld gibt, die haben bestimmt eh viel Aufmerksamkeit aus der ganzen Welt. Wenn ich es mache, dann schon mit dem Gedanken an jemanden, der keine solche Aussicht hat, sondern wirklich dringend Post braucht. Aber eben, wenn ich dann die Fälle nachlese, dann ist es bei vielen so dass ich sage, das geht nicht, das kann ich nicht. Vor allem bei ermordeten Kindern und Frauen. Am ehesten könnte ich bei einem Brieffreund Einzelmorde mit Motiven akzeptieren, also wenn wer eine bestimmte Person aus einem bestimmten Grund tötet, quasi als einmaligen Ausnahmefall. Von mir aus auch kaltblütig oder zur Bereicherung (obwohl ich auch das nicht verstehen kann. Aber ich könnte damit leben, mit so jemandem Briefe zu tauschen und ihm mit Büchern oder etwas Geld das Leben zu erleichtern). Bei Serientätern habe ich echte Probleme. :wow


    lg Claudia