Der Ruf der Schlange - Andreas Gößling

  • ***Klappentext***


    Phora, die ruhmreiche dunibische Hauptstadt, im Jahr 713 neuer Zeit: Mysteriöse Todesfälle erschüttern die Öffentlichkeit. Die Opfer wurden allesamt schrecklich zugerichtet - Stammhirn und Rückgrat der Leichen sind spurlos verschwunden. Die Taten eines Wahnsinnigen,wie behauptet wird? Samu Rabov ist anderer Ansicht: Magie hebt ihr grausames Antlitz. Seit Jahrtausenden warnen spirituelle Lehren vor den »Schlangenkräften«, die in den Körpern der Menschen auf ihre Entfesselung lauern, und ebenso lange schon huldigen Schlangenanbeter in serpentistischen Orden und okkulten Riten der göttlichen Schlange und ihrer dunklen Kraft. Rabov muss Jagd auf die bereits entfesselten Schlangen machen und zudem den Zauber von Naxoda zerstören, bevor die Katastrophe ihren Lauf nimmt. Die Zeit drängt...


    ***Zum Inhalt***


    Samu A. Rabov ist eine Art Geheimdienstmitarbeiter. Ihm unterstehen die mysteriösen Todesfälle, die vermutlich irgendwie mit Magie zu tun haben. Magie ist geächtet und die Begabten müssen streng kontrolliert werden.
    Er wird zu einem Mordfall gerufen. Eine junge Frau ist an einem Seil erstickt, das wie eine Schlange in ihren Hals gekrochen zu sein scheint. Von verschiedenen Informanten hat Rabov unterschiedliche Versionen des Mordes erzählt bekommen. Am vertrauenswürdigsten erscheint natürlich eine Vision, die Rabov mit einer Seherin geteilt hat, und in der das Seil eine Schlange war. Am Tatort angekommen erkennt Rabov und sein Assistent, der ihm von seiner Vorgesetzten, mit der er früher liiert war, zur Seite gestellt wurde, dass die Frau nicht nur tot ist, sondern eine seltsame Metamorphose mit ihr vor geht. Sie verwandelt sich langsam von den Füßen an aufwärts in einen Baum. Die Ermittlungen wenden sich zuerst dem Professor und seiner Assistentin zu, für die das Opfer tätig war. Der Professor ist jedoch selbst auf seltsame Weise ums Leben gekommen. In einem anscheinend von ihm selbst errichteten Tempelnachbau wurde ihm fein säuberlich die Wirbelsäule herausgepult. Die Frage ist nun, ob ein außer Kontrolle geratener Magier sein Unwesen treibt oder vielleicht doch eine weltweite Katastrophe bevorsteht, worauf Prophezeiungen hindeuten. Zudem werden Rabovs Ermittlungen von seinem eigenen Institut blockiert.


    ***Meine Meinung***


    Die Welt, die hier aufgebaut wird, erinnert mich ein wenig an Indien. Einen großen Anteil daran haben natürlich die allgegenwärtigen Schlangen und die Kulte drumherum, aber auch Bemerkungen über schwüle Hitze und vorhandener Regenwald, die dieses Bild in mir heraufbeschworen haben. Technik bzw. die beschriebenen Dampfmaschinen sind eigentlich Tabu, da sie nach Meinung von Gelehrten die damalige große Flut heraufbeschworen haben. Dennoch werden sie allmählich wieder Bestandteil des täglichen Lebens, nicht zuletzt auf Wunsch des Königs. Die vielen Menschen innewohnenden magischen Kräfte werden misstrauisch beäugt und die Verwendung ist eher verpönt, ein Leben rein nach Logik ist das angestrebte Ziel.
    Soweit so gut, jedoch stören die vielen seltsamen verwendeten Wörter, die zwar schnell von der Bedeutung her klar werden, jedoch trotzdem den Lesefluss stören. Warum muss ich mich mit Lichtich und Dunkeldu herumärgern, wenn man doch auch Logik/Verstand und Magie sagen könnte? Mir scheint, der Autor will mit den ganzen selbst ausgedachten Wörtern krampfhaft eine fantastische Welt aufbauen. Andererseits bedient er sich dann schamlos an christlichen Geschichten, wie Jonas und der Wal, und denkt sich keine eigenen Mythen aus. Ab und an stechen Begriffe heraus, die nicht in die Welt passen – als ich Mystomobil lesen musste (für ein dampfbetriebenes Fahrzeug) kamen mir nur moderne Superhelden in den Sinn.
    Die Hauptperson, Ermittler Rabov, ist mir eher unsympathisch. Wurde ich anfangs noch leicht an Sherlock Holmes erinnert, versandete dieser Eindruck nach und nach. Übrig blieb ein Mann in Dreißigern, der abgesehen von seiner Arbeit, der Vergangenheit nachhängt. Er war mit seiner Vorgesetzten liiert, die ihn schon vor langer Zeit abserviert hat. In jeder freien Sekunde stellt er sich vor, sie würde wieder zu ihm zurückkehren. Das nervt einfach nur.


    Die Spannung lässt auch sehr zu wünschen übrig. So gut sich der Klappentext anhört mit den ungewöhnlichen Morden, so wenig ist dieses Buch ein Thriller. Ich musste mich durch jede Seite quälen, großes Interesse am weiteren Fortgang der Story kam selten auf. Wäre das Buch ein Schnitzel würde ich es mit einer Schuhsohle vergleichen. Man kann es bei großem Hunger essen, Genuss kommt jedoch nicht auf.
    Leseempfehlung? Kann ich nicht wirklich aussprechen.


    3 Eulenpunkte

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Meine Meinung:



    In „Der Ruf der Schlange“ erfindet der Autor Andreas Gößling eine eigene, interessante Fantasywelt, die zuweilen an die Beschreibung früherer Hochkulturen, gepaart mit moderneren Erfindungen, erinnert. Haupthandlungsort ist Phora, die Hauptstadt Dunibiens, die von mysteriösen Mordfällen heimgesucht wird, die im Zusammenhang mit der Suche nach einer versunkenen Stadt zu stehen scheinen und vom Auftreten diverser Schlangenkulte, von einer wahren Zulaufwelle überschwemmt, begleitet werden. Mit der Aufklärung der Vorkommnisse wird Samu A. Rabov beauftragt, der für eine besondere Abteilung im Innenministerium arbeitet, zusammen mit seinem neuen Assistenten.


    Rabov wirkte auf mich immer ein wenig wie eine Mischung aus spleenigem Jammerlappen, der seiner Vergangenheit nachhängt und Superermittler und gerade das macht ihn zu einem sympathischen Protagonisten, der auch sein Herz am rechten Fleck hat. Dies stellt er gleich am Anfang des Buches unter Beweis, indem er einen Jungen, der ihn an sich selbst in dem Alter erinnert, vom Opferalter einer Schlangengottheit rettet. Überhaupt empfand ich die Charaktere des Buches als gut durchdacht.


    Auch die Handlung überzeugt, wenngleich es zum Ende des Buches alles ein wenig plötzlich passiert und der Schluss ein wenig abrupt kommt, sodass der Gedanke an eine Fortsetzung nicht weit hergeholt scheint. Bis dorthin liest sich das Buch aber gut und flüssig und auch sprachlich sehr angenehm. Auch ist es spannend ohne wirkliche Längen, allerdings fiel mir der Einstieg ein wenig schwer, da der Leser einfach in die Fantasywelt geworfen wird ohne viele Informationen über die verwendeten Begriffe zu haben, was im ersten Moment ein wenig verwirrend sein kann. Ein Glossar wäre daher manchmal wünschenswert gewesen, wirklich notwendig ist es allerdings nicht, da sich auch Buchspezifische Begriffe aus dem Kontext ergeben.


    Aufgemacht ist das Buch sehr schön, mit einem überaus passenden und hübsch gestalteten Cover sowie eine kleine Zeichnung bei Beginn jedes neuen Kapitels. Abgerundet wird dies durch zwei Karten in den Buchdeckel, die einmal die erfundene Welt darstellen und einmal Phoras Straßen zeigen, was sich mir mehrmals als nützlich erwiesen hat.


    Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, wenngleich ich das abrupte, ein wenig unbefriedigende Ende bemängeln würde. Trotzdem bietet „Der Ruf der Schlange“ gute Unterhaltung für Fantasyleser, die auch einen geringen Thrilleranteil zu schätzen wissen. Von mir gibt es dafür 8 von 10 Punkte.

  • Hui, da drücke ich die Wertung ja ganz schön runter - aber die geschmäcker sind eben unterschiedlich. Und ich musste mich teilweise wirklich zwingen weiter zu lesen

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Klappentext:
    Phora, die ruhmreiche dunibische Hauptstadt, im Jahr 713 neuer Zeit: Mysteriöse Todesfälle erschüttern die Öffentlichkeit. Die Opfer wurden allesamt schrecklich zugerichtet - Stammhirn und Rückgrat der Leichen sind spurlos verschwunden. Die Taten eines Wahnsinnigen,wie behauptet wird? Samu Rabov ist anderer Ansicht: Magie hebt ihr grausames Antlitz. Seit Jahrtausenden warnen spirituelle Lehren vor den »Schlangenkräften«, die in den Körpern der Menschen auf ihre Entfesselung lauern, und ebenso lange schon huldigen Schlangenanbeter in serpentistischen Orden und okkulten Riten der göttlichen Schlange und ihrer dunklen Kraft. Rabov muss Jagd auf die bereits entfesselten Schlangen machen und zudem den Zauber von Naxoda zerstören, bevor die Katastrophe ihren Lauf nimmt. Die Zeit drängt ...


    Inhalt:
    In der dunibibischen Hauptstadt Phora gehen geheimnissvolle Dinge vonstatten - mysteriöse Mode werden begangen, die auf das Wirken von geheimnisvollen Schlangenanbetern hindeuten. Der königliche Ermittler Samu Rabov soll diese Morde aufklären...


    Meine Meinung:
    Ein besonderes Buch in jedem Fall. Dies zeigt sich schon allein im Schreibstil, in dem das Buch gehalten ist. Sehr ausschweifend und mit großem Detailreichtum werden die Geschehnisse in Phora erzählt, immer wieder baut der Autor Nebenhandlungen und Rückblicke in seine Geschichte ein. Da werden Länder und Städte sehr genau beschrieben, Landschaften und auch die Gesellschaft, in der dieses Buch spielt werden dtailreich beleuchtet. Leider trägt dies nicht unbedingt zu einer hohen Spannung bei, sodass das Buch mal mehr oder weniger langsam dahiplätschert, zwar nicht seicht, aber dennoch auch nicht spannungsgeladen, wie ich es mir gewünscht hätte. Versändlich, dass die Welt erläutert werden muss, ist es doch ein Fantasy-Roman, aber zu viel ist eben manchmal zu viel. Auch das Schlangen-Thema wird seitenweise in aller epischen Breite behandelt...
    Da häte ich mir mehr Straffheit und etwas mehr Spannung gewünscht, denn auch wenn mir das Grundthema des Romans gut gefallen hat, hat er sich für mich ziemlich gezogen.


    Für mich 6 von 10 Punkten.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Autor: Andreas Gößling
    Titel: Der Ruf der Schlange
    Erschienen: 2010, Klett-Cotta
    Seiten: 527, Hardcover


    Klappentext:
    Phora, die ruhmreiche dunibische Hauptstadt, im Jahr 713 neuer Zeit: mysteriöse Todesfälle erschüttern die Öffentlichkeit. Die Opfer wurden allesamt schrecklich zugerichtet - Stammhirn und Rückenmark der Leichen sind spurlos verschwunden. Die Taten eines Wahnsinnigen, wie behauptet wird? Samu rabov ist anderer Ansicht. Magie hebt ihr grausiges Antlitz. Seit Jahrtausenden warnen spirituelle Lehren vor den Schlangenkräften, die in den Körpern der Menschen auf ihre Entfesselung lauern und ebenso lane schon huldigen Schlangenanbeter in serpentistischen Orden und okkulten Riten der göttlichen Schlange und ihrer dunklen Kraft. Rabov muss Jagd auf die entfesselten Schlangen machen und zudem den Zauber von Naxoda zerstören, bevor die Katastrophe ihren Lauf nimmt. Die Zeit drängt.


    Mein Eindruck:


    Zum Cover:
    Eindrucksvoll mystisch und natürlich in den hierfür spezifischen Farben schwarz (Untergrund) und rot(Schlangen; Rückseite) gehalten. Eine Schlange die zum Leben erwacht und aus der Abbildung uralter Schriften sich empor erhebt. Spektakulär!


    Zum Inhalt:
    713 n. Z. Im Grunde genommen sollte es ein Tag wie jeder andere werden für Rabov, der nach außen Inhaber eines Kostümverleihs ist, tatsächlich aber mehr in der Rolle eines königlichen Ordnungshüters auf die Rechtmäßigkeiten und Anständigkeiten von Phora, Hauptstadt des Vereinigten Dubinischen Königreichs achtgeben soll. Dass er an diesem Tag all seine Möglichkeiten und Fähigkeiten als Spezialagent zum Einsatz bringen muss, lässt einen James Bond/007 dagegen völlig verblassen. Lakori ist das Zauberwort, Magie pur, jeder verfügt darüber, einer mehr, ein anderer weniger. Die, mit denen es Rabov gleich zu Beginn zu tun bekommt, verfügen über eine Menge Lakori und bevor er weiß, wie ihm geschieht, wird er mit seinem größten Albtraum konfrontiert und sieht sich einer Schlange gegenüber. Nicht irgendeiner, sondern der göttlichen Schlange Ragadhani von imposanter Größe und Gestalt, begleitet von ihren Hohepriestern, die sich ' getarnt als Zirkustruppe ' auf den langen Weg nach Phora gemacht haben. Doch warum? Von Anfang an ist klar, dass das kein Zufall ist und Ragadhani diesen ganzen Aufwand nicht auf sich nehmen würde, wen dahinter keine bedeutsame Absicht stecken würde. Während noch der königliche Hof nebst seinen Agenten versucht, die Öffentlichkeit nicht unnötig zu beunruhigen, wird deren Interesse auf mysteriöse Tötungsdelikte gelenkt, die schockierenden Eindruck hinterlassen und nur ein völlig Irrer durchgeführt haben kann. Aber auf Dauer kann diese Erklärung die Gemüter nicht beruhigen, denn die Gefahr ist allgegenwärtig und breitet sich spürbar aus. Welche Rolle spielt Rabov, der als Kind fast schon Opfer eines Schlangenanbeters gefallen wäre, tatsächlich in diesem Auftrag zwischen Puppenn, die zum Leben erwachen, grausamen Toden, geheimnisvollen Mächten, seinem geretteten Schützling Zoran, Tempeln, Göttern, Schlangen, Budenzauber und unglaublicher Magie, einem Spiel von Fantasie, Illusion und Vision, darin eingebettet das beinahe aussichtslose Unterfangen, den Schlangenkräften entgegenzuwirken und ihren Zauber zu zerstören, der großes Unheil bedeutet und der mit seiner Zerstörung schon längst begonnen hat. Reichen die Fähigkeiten Rabovs aus, diesem standzuhalten und seiner Position würdig für Rettung zu sorgen?


    Mein Schlussurteil:
    Dieses Buch habe ich wirklich herbeigesehnt. Ich liebe diese Reisen in uralte bzw. nie erreichte Zeiten und entsprechende Orte (egal ob sie jemals wirklich existiert haben oder nicht), die Reise ins Mystische, in eine Welt, die so fern unserer ist und dabei frei von jedwedem Kitsch oder überdreht mit irgendwelchem Science Fiction ' Gehabe, aber angereichert mit enorm viel Fantasie und einer unglaublichen Ausdrucksstärke. Der Autor hat mich von Beginn an von seinen Fähigkeiten überzeugt und mit seiner Ausdrucksform regelrecht fasziniert. Zig Stellen gab es, an welchen ich ihn um seine Wortwahl beneidet habe, sich so ausdrücken und so atemberaubend Szenen schildern zu können. Einfach fantastisch! Und diese Fähigkeit ist ein zwingendes Muss, ansonsten wäre das Buch ein langweiliger Regalwärmer geworden. Aber so? Als Leser fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt, glaubt die Wirbel knacken zu hören (okay, muss man nicht schön finden ' ), geht durch die Gassen, nimmt Teil an den magischen Momenten und dem manipulativen wie trickreichen Geschehen, als stünde man mitten drin. Auch diese Kunst, einen Leser nicht nur dasitzen und lesen zu lassen, sondern ihm das Gefühl zu geben, dabei zu sein , macht dieses Buch zu etwas Besonderem und man könnte fast glauben, der Schriftsteller kommt aus einer anderen Welt, weil woher sonst soll er all das so lebhaft , so fantasievoll und gleichzeitig so genial schildern?
    Es ist nicht jedermanns Thema und nicht jedermanns Geschmack ' wie bei allen Büchern. Doch wer solche Bücher mag, wird sicher ähnlich oder genauso begeistert sein wie ich.
    Natürlich gibt es für diese literarische Reise in eine andere Welt die Höchstpunktzahl und eine respektvolle Verneigung dazu!

  • Beworben wird das Buch als Fantasythriller. Von der Vorstellung damit einen Thriller zu bekommen, sollte man sich aber verabschieden. Das Buch entwickelt erst am Ende Action. Ich würde es, wenn man überhaupt neben Fantasy noch ein zweites Genre zur Einordnung will, eher Fantasykrimi nennen. Die Handlung mit der Suche nach dem Täter entwickelt sich dann doch eher gemächlich.


    Mir persönlich reicht aber das Label Fantasy vollkommen. Und das trägt es auch zu Recht. Dem Autor gelingt es eine eigene Welt zu erschaffen. In dieser ist Magie zwar allgegenwärtig und in jedem Menschen mehr oder weniger ausgeprägt, aber trotzdem nicht gern von der Obrigkeit gesehen, sondern bestenfalls geduldet, wenn es sich um schwache, ungefährliche Magie handelt. Gleichzeitig befinden sich die Bewohner der Welt in einem Zweispalt zwischen der offiziellen Religion, welche moderne Apparate verbietet, und dem Fortschritt in vielfältiger Form, wie beispielsweise Melodophone (eine Art Grammophon).


    Im Mittelpunkt steht Samu Rabov, eine Art Geheimagent der Regierung und zuständig für Verbrechen mit möglicherweise magischem Hintergrund. Bei der Vorstellung dieser magischen Welt, in der Dampfkraft eine zunehmend bedeutende Rolle spielt (wer es also ganz genau nehmen will, könnte es auch einen Fantasy-Steampunk-Krimi nennen ;)), und von Samu nimmt sich Gößling recht viel Zeit. Dadurch kommt zwar die Handlung anfangs nur langsam ins Rollen, aber gleichzeitig hat der Leser auch ausreichend Zeit sich mit dieser Welt, ihren Sitten und Gepflogenheiten – und vor allem der Hauptstadt Phora, in deren verschiedenen Stadtteilen sich der Großteil der Handlung abspielt – vertraut zu machen. Die wichtigsten Personen sind gut ausgearbeitet worden und wirken auch sehr glaubhaft. Besonders trifft das natürlich auf Samu als Hauptfigur zu.


    Wirklich gestört hat mich aber das mehr als abrupte Ende des Buches, dass eigentlich keine einzige Frage beantwortet, sondern so viele offen lässt, dass es förmlich nach einem zweiten Band schreit. Das Schicksal nahezu aller wichtigen Personen (Samu, Zoran, Liki, Port, Lugo) bleibt ebenso offen, wie das nun endgültig in Dunibien geschehen wird und wer triumphieren wird. Leider konnte ich auf der Homepage des Autors nichts darüber finden, ob es bei dem einen Buch bleiben wird oder die offenen Fragen doch noch beantwortet werden.


    Und am Schluss soll auch noch die Aufmachung des Buches eine lobende Erwähnung finden. Schon der Schutzumschlag mit dem schönen und sogar sehr gut zum Inhalt passenden Cover ist sehr gelungen. Wichtiger sind jedoch die zwei gezeichneten Karten über die Welt und die Hauptstadt Phora, welche einem beim Lesen sehr hilfreich sein können.

  • Ich habe von Andreas Gößling, "Faust der Magier" und "Der Alchimist von Krumau" gelesen. Beide gehören zu den besten Romanen die ich jemals gelesen habe. Jedoch es sind historische Romane. Ich mag keine Fantasy-Romane. Deswegen habe ich die anderen Bücher von Andreas Gößling nicht gelesen. Wenn ich hier aber einige der Rezensionen lese, so bekomme ich doch Lust auf dieses Buch. Die Sprache von Gößling ist für mich überwältigend. Vielleicht wären auch seine Fantasy-Bücher etwas für mich. Ich will jetzt doch einmal ein Buch von Gößling aus dem Fantasy-Bereich ausprobieren. Ihr habt mich einfach zu neugierig gemacht.


    Liebe Grüße Carina