Querschläger - Silvia Roth

  • Silvia Roth: Querschläger



    Klappentext:
    Bei dem Massaker am Clemens-Brentano-Gymnasium erschießt der vermummte Schütze elf Menschen. Als die Polizei das Gebäude stürmt, findet man nur noch seine Leiche mit der Tatwaffe in der Hand. Bei dem Schüler passt alles zum Bild eines Amokläufers: Nikolas Hrubesch war ein begabter, sich verkannt fühlender Achtzehnjähriger, der Rache für zahllose Demütigungen nahm und am Ende sich selbst erschoss. Kommissar Hendrik Verhoeven und seine Kollegin Winnie Heller stoßen bei ihren Ermittlungen jedoch schnell auf Ungereimtheiten. So hatte Hrubesch offenbar keineswegs vor, nach dem Blutbad Selbstmord zu begehen, sondern wollte einen Mitschüler als wahren Täter hinstellen. Und die Kugel in seinem Kopf stammt nicht aus der Waffe, mit der er seine Opfer tötete. Die Indizien lassen nur einen alamierenden Schluss zu: Es muss einen zweiten Schützen geben, der den Amokläufer ermordete und unerkannt entkam.



    Allgemeines:
    Es handelt sich um den zweiten Band der Krimiserie mit dem Ermittlerduo Verhoeven & Heller:


    1. Beutegänger
    2. Querschläger
    3. Schattenriss



    Beurteilung:
    Amoklauf an einer Schule: traurig und leider immer wieder aktuell. Hier scheint der Fall gelöst, der Amoklauf ist beendet, der Schütze wird tot aufgefunden. Klarer Fall: er hat sich selbst erschossen, als die Polizei das Gebäude stürmte. Schnell wird jedoch deutlich, daß die Kugel in seinem Kopf nicht aus seiner eigenen Waffe stammt - aber wer hat dann geschossen? Keiner der Zeugen berichtet von einem zweiten Täter und doch muß es noch jemanden gegeben haben. Winnie Heller und Hendrik Verhoeven nehmen die Ermittlungen auf…


    Heller und Verhoeven haben sich auch im zweiten Band noch nicht recht zusammengerauft und die gegenseitigen Mißverständnisse trieben mich manchmal die Palme hoch. Doch es wird besser, Stück für Stück lernen beide zusammenzuarbeiten. Das ist in diesem Fall auch dringend nötig, schließlich läuft ein Mörder frei herum. Spannend wird zunächst die Suche nach dem Motiv erzählt: wenn es einen zweiten Schützen gab, warum hat ihn keiner der Zeugen gesehen? Wo begann er mit seinem Amoklauf und wer war sein erstes Opfer?
    Besonders auffällig ist, wie gut die Polizeibeamten ausgearbeitet sind, seien es nun Heller und Verhoeven selbst, oder die Kollegen aus der Abteilung und Spurensicherung. Besonders gut gefällt mir ja die Gerichtsmedizinerin. :grin
    Der Kriminalfall selbst bleibt bis zum Schluß spannend und - so viel sei verraten - es steckt tatsächlich ein handfestes Motiv hinter der Tat. "Querschläger" ist ein rundum gelungener Roman, besser noch als der erste Band und ich bin gespannt auf den dritten Teil!





    Kategorie: Krimi
    Hardcover
    Hoffmann & Campe
    512 Seiten
    ISBN 3455401287 bzw. 978-3455401288



    P.S.: Die HC-Ausgabe gibt's gerade günstig bei Jokers... ;-)

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • Das erste Buch habe ich erst gelesen, und dieses ligt auf dem RUB.


    Danke für die Rezi! Ich werde es auch bald lesen! :knuddel1

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Meine Meinung zu dem Buch:


    Amoklauf an einer Schule. Ein Szenario, das in den letzten Jahren leider immer wieder zur Realität wurde. Daher fand ich es interessant wie Silvia Roth diese, nicht gerade einfache Thematik, in einem Kriminalroman verarbeitet. Was die eigentliche Tat betrifft, ist die Umsetzung der Autorin auch hervorragend geglückt. Sie beleuchtet sowohl die Täter-, als auch die Opferseite sehr respektvoll und verzichtet dabei auf unnötige Effekthascherei.
    Leider gibt sich die Autorin aber nicht damit zufrieden. Vielmehr baut sie noch eine zweite Geschichte in die Handlung ein, welche für mich dann einen mehr als haarsträubenden Zusammenhang mit dem Amoklauf hat und es dabei auch noch schafft die Glaubwürdigkeit der meisten Protagonisten ins Lächerliche und Unverständliche zu ziehen. Es gelingt zwar durch diese, anfangs nur nebensächliche Handlung, die Spannungsmomente noch zu verstärken, aber meiner Meinung nach hätte der Roman darauf, vor allem angesichts der tragischen Grundthematik, gut und gerne verzichten können.
    Am Schreibstil von Silvia Roth lässt sich dagegen gar nichts aussetzen. Flüssig und in leicht verständlicher Sprache war „Querschläger“ eine sehr angenehm zu lesende Lektüre.