Der Autor: Der britische Autor Allan Guthrie wird als Shootingstar der Krimiwelt gefeiert und konnte bereits einige Preise für sein Werk mit nach Hause nehmen, welches in Edinburgh liegt wo er als Literaturagent tätig ist.
Das Buch: "Seine Prosa knurrt, faucht und kreischt" (The Indipendent)
Als Fraser Savage nach hause kommt freut er sich eigentlich darauf die niedliche Kleine zu vögeln, die er im Schlepptau hat, die nackte Leiche in seinem Wohnzimmer macht diese Pläne allerdings zu nichte. Und das ist erst der Anfang einer blutigen Nacht in Edinburgh, denn irgend jemand erpresst Frasers Bruder Tommy, was sich jener aber nicht einfach so gefallen lassen will. Damit setzt er allerdings einen Kreislauf aus Rache und Blutvergießen in Gang, der diese Nacht in einen Alptraum verwandelt. Und jemand anders stellt fest, wie beschissen es ist wenn man auf den Kriegspfad geht und kein Blut sehen kann....
Meine Rezension: Der Autor Allan Guthrie schafft es mühelos neben so großen Namen wie Jim Thompson oder David Goodis zu bestehen und dem Genre des Noir-Thrillers einige durchaus eigenständige Werke hinzuzufügen. Seine in einer düsteren Halbwelt wandelnden Personen sind glaubhaft und überzeugend, die Schilderung der Schauplätze stets präzise und anschaulich.
Wenn jemand wie er nun beschließt eine Komödie zu schreiben sollte man sich als Leser auf einiges gefasst machen!
Um es gleich vorweg zu nehmen: Gelacht habe ich nie!
.... und trotzdem war es ein großes Vergnügen, Guthrie durch die blutige Nacht zu begleiten. Guthrie lässt seine Killer nicht auf Bananenschalen ausrutschen oder mit Torten werfen, hier wird richtig gemetzelt, nur die Ironie ist vor allen Angriffen sicher. Sowohl die Personen wie auch die Konsequenzen ihrer Handlungen werden einfach ein wenig comicstriphaft überzeichnet. Das beginnt damit, das niemand in diesem Roman wirklich geeignet ist, den Gefahren dieser Nacht, selbst wenn sie selbst initiiert wurden, zu begegnen. Schon bald entgleitet dem Erpresser sein Versuch, an Geld zu kommen, weil er seinen Gegner unterschätzt hat - und jener ist der Situation allerdings auch nicht vollends gewachsen, was dazu führt das jeder plötzlich nur noch versucht die ganze Sache irgendwie wieder in den Griff zu kriegen. Und dabei zu sein bereitet dem Leser ein wirkliches Vergnügen. Sympathie für die Figuren entwickelt man dabei kaum, aber das ist auch nicht notwendig. Niemand in diesem Buch verdient wirkliches Mitgefühl, außerdem ist man viel zu gespannt zu erfahren, wen es nun wie als nächstes erwischt.
Für Anhänger eines tiefschwarzen, schrägen Humors ein echtes Lesevergnügen. Also Leute, schmeißt den Paule Cleave in die Ecke! Alan Guthrie weiß wie man’s macht!