Blinde Zeugen - Stuart MacBride

  • Den Opfern sind die Augen ausgestochen, und die Augenhöhlen ausgebrannt worden. Dennoch leben sie. Aber sie schweigen. Zu tief steckt die Angst vor ihrem Peiniger in ihren Knochen.
    Ein rassistischer Psychopath treibt in Aberdeen sein Unwesen. Ziel seiner Anschläge: Polnische Einwanderer. Es gibt keine heiße Spur. Nur Vermutungen und Spekulationen. Dazu trudeln zahlreiche Bekennerschreiben ein, deren Inhalte weitere Bluttaten voraussagen. Die auch geschehen!
    Treibt ein klerikaler Spinner sein blutiges Unwesen? Oder liegen die Ursachen tiefer verwurzelt? In der Unterwelt Aberdeens, in der rivalisierende Mächte um die Vorherrschaft kämpfen?
    Der Autor Stuart MacBride scheint mit seinem fünften Werk alles seiner schriftstellerischen Fähigkeiten gegeben zu haben. Obwohl der Einband einen „Thriller“ verspricht, liest sich das 608 Seiten starke Buch doch durchweg mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Die Sprüche sind derb, die Beschreibungen ausgefeilt. Kopfkino vom Feinsten. Wie aus den vorherigen Romanen gewohnt, liefert MacBride eine mit einigen Nebenstorys verwobene Hauptgeschichte, in welche der Trupp um Detective Sergeant Logan McRae wieder einmal brillant in Szene gesetzt wird. Die Dialoge sind deftig, die Story rasant und in sich abgeschlossen. Demnach ist es nicht zwingend erforderlich, die vorab erschienenen Werke kennen zu müssen. Wer MacBride mag, wird mit Sicherheit nicht enttäuscht werden!
    Mein einziger negativer Einwand: Das „Taschenbuch“ ist in einer überdimensionierten Größe erschienen, was auch als „Kofferbuch“ hätte bezeichnet werden können. Verantwortlich dafür sehe ich die unnötig großen Seitenränder und das schwere Papier, was den Preis gegenüber anderen Taschenbüchern mit gleicher Seitenzahl gleich um 5 Euro übersteigt! Hier wird versucht, den Leser auf den Arm zu nehmen, obwohl es der Verlag mit dem Buch eines derart populären Autors eigentlich nicht nötig gehabt hätte…

    LG
    Dirk

  • Ich hab's im Original gelesen und kann mich der sehr positiven Rezension nur voll anschliessen. Fluessig geschrieben, eine kraeftige Prise Humor (bissig-schwarz!), interessante Charaktere, guter Plot ... was will man mehr? Anmehr gibt es dann noch sehr gute Ortsbeschreibungen sowohl in Aberdeen als auch in Polen. Obendrein gute Dialoge auch mit etwas schottischem Einschlag, der sich auch fuer mich, die niemals in Schottland war, noch recht gut lesen laesst und dem ganzen noch etwas mehr Farbe gibt.


    Nachdem ich vom Vorgaenger "Flesh House" doch eher enttaeuscht war, hat MacBride mich hier wieder voll ueberzeugen koennen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich bin ein großer Fan der Reihe, auch wenn ich feststellen muss, dass das Muster in den Bänden sich wiederholt. Merkt man aber wohl nur, wenn man wie ich gerade, 5 Bände hintereinander gelesen hat :-)
    Diesmal fand ich die Geschichte zwar spannend, das Ende aber ein wenig unbefriedigend. Von Band zu Band warte ich darauf, dass Logan endlich befördert wird. Ob das wohl noch mal was wird? :-)