OT: In the Hands of Anubis
Über die Autorin
Ann Eriksson, geboren in Shaunavon, Saskatchewan, verlebte ihre Kindheit und Jugend in allen drei Prärieprovinzen Kanadas. Die überzeugte Umweltschützerin ist neben dem Schreiben als biologische Beraterin tätig. Sie lebt mit ihrer Tochter und ihrem Mann, dem Dichter Gary Geddes, in Victoria, British Columbia, und auf Vancouver Island.
Kurzbeschreibung
Trevor Wallace hasst das Reisen. Er hasst sowieso alles, was ihn mit fremden Menschen zusammenführt. Dummerweise ist es sein Beruf, kanadische Traktoren in die weite Welt zu verkaufen; ziemlich unpraktisch bei Reisephobie. Auf dem Weg nach Afrika stolpert er beim Zwischenstopp in Frankfurt über das Gepäck einer alten Dame, die ihn sofort in Beschlag nimmt und nicht wieder in Ruhe lässt. Und als wäre das nicht schon genug an Scherereien, führt diese kauzige Lady auch noch ungewöhnliche Schmuggelware mit sich: die Asche ihrer drei Ehemänner. In Vitaminpulverdosen. Constance sucht die geeignete letzte Ruhestätte für sie. Plötzlich steckt Trevor, dem Liebe bisher suspekt war, inmitten eines Abenteuers, das nicht nur seine geordnete Welt völlig auf den Kopf stellt, sondern auch sein Herz öffnet.
Meine Rezension
Trevor ist ein verschrobener Sonderling, der vor Beziehungen, Nähe und Emotionen Angst hat und sie daher tunlichst meidet. Vielleicht, weil seine Eltern bei einem Unfall starben, als er noch ein Kind war und er wohl eine recht freudlose Kindheit bei seiner Tante hatte?
Trevor hat zwar eine Art von „Beziehung“ mit Angela, aber auf sehr distanzierte Art mit strengen Regeln, die zuviel Nähe und Intimität vermeiden sollen. Auch hasst er eigentlich Reisen, was sich aber nicht gut mit seinem Job als weltweit tätiger Verkäufer von Traktoren vereinbaren lässt.
Auf einer Dienstreise nach Ägypten stößt dieser seltsame Mann auf Constance, eine nicht minder verschrobene ältere Dame, die mit der Asche ihrer drei verstorbenen Ehemänner um die Welt reist, um diese an „würdigen“ Orten zu verstreuen.
Ihre Wege kreuzen sich nur ein paar Tage – aber es reicht, um aus dieser Reise ein unvergessliches Abenteuer zu machen und auch danach lässt Constance Trevor nicht los, indem sie ihn in Briefen auf dem Laufenden hält.
Die Begegnung mit Constance hat etwas in Trevor verändert: Ganz langsam beginnt sein Panzer zu brechen. Doch Angela weiß zuerst nicht, wie sie damit umgehen soll.
Die Autorin erzählt uns hier sehr feinfühlig eine Geschichte von Liebe und Nähe und wie man lernt, beides zuzulassen. Ich habe mich über die quirlige Seniorin Constance amüsiert und gefreut, als Trevor von Seite zu Seite immer „menschlicher“ wird.
Dabei ist die Geschichte bis auf ganz wenige Kleinigkeiten wirklich wunderbar erzählt. Auch die Landschaftsbeschreibungen fand ich sehr gelungen.
Ich mochte die Protagonisten und ich mochte die Story – zum Ende hin war ich richtig traurig, dass das Buch schon zu Ende war; aber auch einige Passagen haben mich emotional sehr berührt. Ein rundum schönes Buch, das sich wegschmökert wie nichts.
Einige Wendungen waren vorhersehbar,
Ein prima Buch, um es zu Weihnachten jemandem zu schenken, den man mag - sich selbst zum Beispiel.
Die Autorin werde ich auf jeden Fall im Auge behalten!
10 von 10 Punkten.