Sie meinten's herzlich gut - Jörg Zittlau

  • Klappentext
    Es ist unfassbar, wie man mit berühmten Persönlichkeiten in deren Kindheit umsprang. Hemingway wurde von seiner Mutter in Frauenkleider gesteckt. Andre Agassi musste von der Wiege aus auf Tennisbälle schlagen, Clara Schumann ihrem Vater regelmäßig ihr Tagebuch vorlegen, Mozart wurde schon als kleines Kind ständig auf Tourneen geschickt. Tyrannische Väter, dominante Mütter: Oft standen die außergewöhnlichen Fähigkeiten genialer Kinder im krassen Gegensatz zum pädagogischen Unvermögen ihrer Eltern. Ein spannender und unterhaltsamer, manchmal auch anrührender Blick auf prominente Erziehungsopfer.



    Über den Autor
    Dr. Jörg Zittlau hat Philosophie, Biologie und Sportmedizin studiert. Er lehrte und forschte zu diesen Fächern an einer Hochschule, um sich schließlich als freier Wissenschaftsjournalist mit den Schwerpunkten Alternativmedizin, Psychologie und Ernährung in Mittelfranken niederzulassen.






    "Gute Eltern erkennt man daran, das Kinder sich später an ihre Kindheit gerne erinnern - nicht schwärmerisch oder wehmütig, auch nicht verbittert oder emotionlos, sondern einfach: gerne."
    Dieses Zitat des Autors aus seinem Vorwort trifft nicht auf die 20 bekannten Persönlichkeiten zu, deren Kindheit er in seinem Buch beschreibt. In 4 Kategorien hat er seine Beispiele schlechter Elternschaft unterteilt: Schläger und Despoten; Drillmeister und Kindheitsräuber; Egoisten und Ignoranten; Feiglinge und Fatalisten. Wobei die Übergänge fließend sind und sich das ein oder andere Elternteil gleich in 2 Kategorien stopfen ließe. Manche sind einfach auch ein Kind ihrer Zeit, wie etwa die Eltern Martin Luthers, die ihren Sohn mit der damaligen Selbstverständlichkeit schlugen bis er blutete. Dabei wurden die Weichen für sein späteres Leben gelegt. Die Begabungen der Kinder wurden dabei geformt, beinflusst, tatsächlich erst gefördert oder kamen gerade wegen ihrer schlechten Erfahrungen zum Vorschein.


    Jörg Zittlau schreibt sachlich und knapp. Er bleibt bei den meisten Geschichten nur bei der Kindheit der Personen, bei manchen beschreibt er noch kurz den weitern Lebenslauf. Bei einigen Personen weiss ich nicht so recht, warum sie er sie in sein Buch aufnahm, z.B. bei John F. Kennedy, der mit Sicherheit eine interessante Familie hat, aber meiner Meinung nach nicht wirklich unter ihr litt. Bei einigen ist es einfach interessant zu sehen, wieso sie so geworden sind, wie sie waren und was ihre Sicht aufs Leben und ihr Werk geprägt hat.


    Die einzelnen Kapitel sind nur wenige Seiten lang. Jeder Kategorie ist ein kurzes Vorwort des Autors vorangestellt. Die Berichte lesen sich leicht und zügig. Der Autor drückt nicht auf die Tränendrüse, er berichtet sachlich. Somit berühren die Schicksale nicht wirklich. Das Buch ist mehr auf die schlichte Information angelegt. Mir hat sein unpräteniöser Stil gefallen und ich fand ihn dem Thema angemessen.


    Ich habe das Buch gerne und interessiert gelesen, allerdings waren es mir dann nach dem letzten Kapitel über den exzentrische Salvador Dalì dann auch genug mit den Kindergeschichten.
    Als Anhang gibt es noch ein Literaturverzeichnis.