Königskinder - Reinhard Kaiser

  • Reinhard Kaiser: Königksinder



    Hier der Link zur Buchausgabe



    Klappentext:
    „Ich war nicht auf der Suche nach Geschichten, als ich die ersten Briefe von Rudolf Kaufmann an Ingeborg Magnusson fand…“


    Reinhard Kaiser entdeckt eine wahre Liebesgeschichte: der deutsche Jude Rudolf Kaufmann und die junge Schwedin Ingeborg Magnusson treffen sich das erste Mal 1935, verbringen später nochmals wenige Tage miteinander und leben fortan ihre Liebe über Briefe - eine fünf Jahre andauernde Korrespondenz.
    Gepackt von dieser Geschichte beginnen jahrelange Recherchen. Es gelingt Kaiser, Verwandte und Freunde ausfindig zu machen und so die atemberaubende - und wahre - Geschichte zu erzählen.



    Allgemeines:
    Im beiliegenden Booklet finden sich Photos von Ingeborg Magnusson und Rudolf Kaufmann.



    Beurteilung:
    Reinhard Kaiser kaufte bei einer Briefmarkenauktion einen „gemischten“ Karton mit gestempelten und ungestempelten Briefmarken, Postkarten und auch einigen Briefen. Diese Briefe, von einem Rudolf Kaufmann aus Deutschland an eine Ingeborg Magnusson in Schweden geschrieben, faszinierten ihn. Er machte sich auf die Suche und konnte schließlich die ganze Geschichte erfahren: wie Rudolf und Ingeborg sich in Italien ineinander verliebten, wie Rudolf als Jude in Deutschland verfolgt wurde und immer noch dort war, als es längst keine Möglichkeit mehr für ihn gab, das Land zu verlassen - und wie die Geschichte schließlich endete.


    In Ich-Form wird zunächst aus der Sicht Reinhard Kaisers erzählt, dann folgt die Geschichte zwischen Rudolf und Ingeborg in dritter Person. Eingestreut sind immer wieder Briefe von Rudolf Kaufmann, die vorgelesen werden. Die Antwortbriefe von Ingeborg Magnusson sind leider nicht erhalten, wären aber sicherlich auch sehr interessant gewesen, aber auch so ergibt sich ein in sich stimmiges Bild. Die Briefe werden nicht alle am Stück vorgelesen, sondern sind in die laufende Geschichte eingebettet, wobei sich die Tonqualität ändert: die Briefe klingen wie eine alte Sendung im Radio, etwas verzerrt und verrauscht. Gerade dadurch wirken sie so authentisch.


    Kai Wiesinger liest sehr gut, weder zu monoton, noch zu ausdrucksstark. Besonders wird bei seiner Lesung deutlich, wie sich der Ton in den Briefen ändert, wie zunehmend die Hoffnung schwindet und sich die Liebesbeziehung verändert.


    1997 wurde das Buch mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, wobei ich das Buch keineswegs als Jugendbuch bezeichnen würde. Es ist für Jugendliche sicher lehrreich, doch es richtet sich an Erwachsene. Die wird diese bittere Liebesgeschichte sehr berühren und nachdenklich machen.
    Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb…




    Sprecher: Kai Wiesinger
    Kategorie: historisch / Drittes Reich / Judenverfolgung / Romanze / Briefroman
    derDiwan
    2 CD’s
    Laufzeit ca. 2.36 Stunden
    ISBN 3941009036 bzw. 978-3941009035



    PS: Ich habe diese CD bei Jokers entdeckt und konnte nicht widerstehen ;-)

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)