Adams Erbe - Astrid Rosenfeld

  • Ich habe erst "Elsa ungeheuer" von der Autorin gelesen und der Roman hat mir nicht ganz so gut gefallen. Den Debütroman "Adams Erbe" fand ich dagegen viel besser.


    Der erste Teil, als es um Edward ging, war für mich eher langweilig, ich wurde nur neugierig, wer dieser Adam sein könnte, mit dem er immer verglichen wird.
    Als es dann endlich um Adam ging, war mir klar, warum Edward ihm sehr ähnelte. Doch nachdem Adam sich in Anna verliebt und versucht, ihr Leben zu retten, war ich drin und konnte nicht mehr aufhören mit Lesen. Dieser Abschnitt ist wirklich großartig, sehr berührend.


    Von mir 8 Punkte

  • Es wartet immer noch im RuB, ich glaube ich muss mal ein Jahr von Leserunden pausieren um alles aufholen zu können.

    Nachdem es Saiya angefangen hatte musste ich es endlich aus der Versenkung holen und ich habe es nicht bereut.




    Ein sehr berührendes Buch über eine jüdische Familie heute und damals. Edward, der ständig erinnert wird wie sehr er Adam ähnelt und erst nach dem Tod der Großmutter erfährt, wer Adam war, und Adam selbst, der für seine große Liebe Anna sogar in den Tod geht. Den Tod, den er mit Millionen anderer Juden teilt.
    Edda, seine Großmutter lehrt ihn eines: keine Furcht zu haben. Sie sagt, und das ist mir neben den erschütternden Worten des Professors im Warschauer Ghetto geblieben: "Freiheit bedeutet nicht Unabhängigkeit. Man ist immer von irgendwem oder irgendwas abhängig. Freiheit bedeutet Furchtlosigkeit. Sich nicht zu fürchten ist die einzige Freiheit die wir jemals erlangen können."

    Auch der etwas eigenartige Beginn aus Edwards Sicht geschildert macht seinen Sinn. Ich finde er schildert genau das Gefühl, nicht zu wissen was man will, lässt sich treiben, Dinge kommen auf einen zu, sie vergehen oder bleiben. So wie letzendlich Edward in Amy seinen Sinn sieht ist es bei Adam Anna.
    Ein großer Bogen den die Autorin da zieht aber ein sehr gelungener.
    Ein Highlight.
  • "Adams Erbe" stand bei mir seit drei oder vier Jahren im RUB, direkt neben Heinrich Steinfests "Das grüne Rollo". Beide Romane, seinerzeit aufgrund dringender Empfehlung (Rosenfeld - außerdem war ich eine Zeitlang mit ihrer Schwester Dagmar sehr locker befreundet) oder Begeisterung für andere Titel des Autors (Steinfest) gekauft, schafften es nie, sich am anderen Regalbestand vorbeizumogeln, aber jetzt war erstmals das Ende des Nachschubs erreicht, und auch die Hinterbänkler wurden dadurch attraktiv. Bei Rosenfelds Debüt hatte mich bislang der Klappentext abgehalten, bei Steinfest der wirklich dämliche Titel.


    Ich möchte keine Rezension schreiben, weil ich auch nicht so recht wüsste, wie. Ich hatte bei "Adams Erbe" mehrfach Déjà-Vus, also auf seltsame Weise das Gefühl, den Text bereits zu kennen - vor allem die Geschichte davon, wie jemand freiwillig ins Warschauer Ghetto geht, um seine Liebe zu befreien, aber auch die Tonalität und Dramaturgie des ja in der Gegenwart spielenden Edward-Abschnitts kamen mir teilweise eigenartig bekannt vor, als würden sie etwas sehr ähneln, aber nicht inhaltlich - schwer zu sagen. "Adams Erbe" ist angenehm unbefangen und geht die Thematik an, ohne von ihrer Schwere erdrückt zu werden, aber dennoch hat mich die Geschichte nicht gepackt, sogar auf sehr seltsame Weise kaltgelassen. Es gibt sehr starke, eindringliche Abschnitte, aber auch viel Staffage und Abschnitte, die sich wie Füllungen anfühlen. Und auch sprachlich fand ich's nicht nur überzeugend. Die Brücke zwischen beiden Erzählteilen kam mir zudem etwas wacklig vor. Müsste ich Sterne vergeben, gäbe ich dreieinhalb.