'Die verborgene Sprache der Blumen' - Seiten 247 - 338

  • Zitat

    Original von Ayasha
    (S. 324): "Ich wollte, dass sie Weissdorn in den Händen hielt, gerne lachte und furchtlos liebte." (Weissdorn = Hoffnung).


    Dieser Satz ist mir auch in Erinnerung geblieben und dieser hat mich auch ein wenig über Verlauf hinweg getröstet.


    Die Geburt des Babys und die Folgen für Victoria waren wirklich deutlich beschrieben. Es war eigentlich klar, dass sie überfordert sein wird. Sie hat sich ja lange vor der Schwangerschaft "gedrückt" und hat sich überhaupt nicht damit beschäftigt. Woher soll Victoria denn wissen, wieviel Arbeit, Sorgen usw. mit einem Baby verbunden sind? Schließlich verliert sie völlig die Nerven, aber sie bringt das Baby zu Grant - die einzig mögliche und richtige Entscheidung mE nach. Er wird das Baby lieben und einen Weg finden, um gut für sie zu sorgen.
    Das Geschäft, das Victoria aufzieht, hat einen tollen Namen - Botschaft - ich hoffe, dass sie hier einen Mittelpunkt findet und so vielleicht doch noch eine gravierende Änderung durchmacht.


    Dass Victoria den Weinberg anzündet, war echt heftig. In ihrer Naivität hat sie gedacht, dass sie die Ausbreitung verhindern kann. Mit den Schuldgefühlen erklärt sich auch, warum sie Meredith gegenüber dann lügt, um nicht wieder zu Elizabeth zurück gehen zu müssen.


    Die Kapitelbezeichnung: Moos, fand ich sehr geglückt. Nur für welche Mutterliebe steht dieses Moos - nur für das neugeborene Baby oder auch für die Mutterliebe von Elizabeth zu Victoria?


    Ich hoffe ja auf ein Happy End, aber es wäre zu kitschig und eigentlich nicht glaubwürdig, wenn sich alles in Wohlgefallen auflösen würde. Aber die Hoffnung (Weißdorn) stirbt zuletzt.

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
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  • Puh, was für ein Abschnitt. Er verging wie im Flug.


    Ich glaube, man könnte Victoria 1000mal sagen, dass sie etwas gut macht, sie würde nur ihre Fehler sehen und nie das, was wirklich gelingt. Was ihr wirklich fehlt ist ein Selbstwertgefühl, und ich glaube sie gibt ihr Baby nicht unbedingt wegen ihrer Überforderung ab, sondern weil sie das Baby liebt und vor sich selbst schützen möchte. Ist das nicht schrecklich? Ja gut, die Fehler die sie letzendlich aus Überforderung machte waren schlimm, aber sie hätte sich wirklich nur Hilfe holen müssen und die hätte sie mit Sicherheit bekommen. Aber um Hilfe mag sie ja nicht bitten, weil das ja wieder ein Beweis ihrer Unzulänglichkeit wäre. Sie befindet sich wirklich in einer schrecklichen Spirale, denkt, wenn es gut läuft, dass dann unbedingt etwas Schreckliches passieren muss, woran sie natürlich Schuld ist, und aus dieser Spirale kommt sie einfach nicht heraus. Dabei, und das muss man sich mal vorstellen, könnte ihr Leben doch so schön sein. Sie hätte einen Beruf den sie liebt und dazu ihre eigene kleine Familie, aber die Altlasten in ihrem Kopf sind einfach stärker.


    Victorias Plan einen endgültigen Keil zwischen Catherine und Elizabeth zu schieben, endet in einer schrecklichen Katastrophe. Ihre Absicht war nicht böse in dem Sinne, denn sie wollte ja nur ein kleines Feuer entfachen, dass sie selbst schnell löschen wollte. Ihr Plan war sicher auch nicht ganz uneigennützig, denn Catherine war für sie schon ein großer Störfaktor, aber, ich denke, sie hat auch darunter gelitten Elizabeths großes Leid mit anzusehen. Außerdem bestand, solange die Situation zwischen den zwei Schwestern nicht geklärt war, die große Gefahr, dass sie Adoption wieder auf Eis gelegt wird. Ob sich Elizabeth und Victoria jemals wiedersehen werden? Man erfährt nicht, was aus Elizabeth geworden ist. Nur, dass sie noch in der Nähe wohnt und nicht zu Catherines Beerdigung gekommen ist, oder?

  • Zitat

    Original von Sternenputzer
    Ich glaube, man könnte Victoria 1000mal sagen, dass sie etwas gut macht, sie würde nur ihre Fehler sehen und nie das, was wirklich gelingt. Was ihr wirklich fehlt ist ein Selbstwertgefühl, und ich glaube sie gibt ihr Baby nicht unbedingt wegen ihrer Überforderung ab, sondern weil sie das Baby liebt und vor sich selbst schützen möchte. Ist das nicht schrecklich?


    Totale Zustimmung.
    Ich halte Victoria innerlich für so stark. Was hat sie nicht nicht alles durchgemacht und doch überstanden. Was könnte sie für eine gute Mutter sein wenn sie nicht ihre persönlichen, schlechten Erfahrungen gemacht hätte. Wenn sie nur ihre pessimistische Einstellung aufgeben könnte, dann würde ich ihr zutrauen, alles zu schaffen.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Totale Zustimmung.
    Ich halte Victoria innerlich für so stark. Was hat sie nicht nicht alles durchgemacht und doch überstanden. Was könnte sie für eine gute Mutter sein wenn sie nicht ihre persönlichen, schlechten Erfahrungen gemacht hätte. Wenn sie nur ihre pessimistische Einstellung aufgeben könnte, dann würde ich ihr zutrauen, alles zu schaffen.


    Ja, ich denke auch es ist ein Problem des Selbstwerts. Die Angst nicht gut für das Baby zu sein ohne zu wissen, dass auch andere Eltern zwischendurch mit ihren Kindern überfordert sind. Gerade die erste Zeit ist doch jede Unterstützung die eine Mutter mit einem Baby bekommen kann total wertvoll.

  • Herr Palomar,


    da gebe ich Dir so ziemlich recht. Aber ich denke, es wird nicht so einfach sein, diese pessimistische Haltung einfach aufzugeben - ich denke, sie muß lernen, ein positiveresBild zu entwickeln, Nähe zuzulassen und lernen, zu vertrauen. Eine schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Pessimistische Haltung aufgeben, hmmm. Ich denke mal die Gute hat nach all den Erlebnissen eine übelst manifestierte Depression und das ist ja bekanntlich eine Krankheit, die man so schnell nicht wieder los wird. (Zudem ist ja nirgends die Rede von Therapie oder Medikamenten.)


    Hm, ich muss zugeben, zu diesem Abschnitt habe ich sehr wenige Notizen gemacht. Durch die Seiten gerauscht wie ein Eilzug - spricht ja nur für die Autorin und sowieso den Roman.


    Das Feuer, ein kleines Zeichen wollte sie wohl setzen und daraus wird solch eine Katastrophe ... Dass ihr daraus Schuldgefühle resultieren ist nachvollziehbar. Erst recht bei so einer verkorksten Gefühlswelt.


    'Botschaft' - trifft den Nagel auf den Kopf. Und war das hier oder schon im Abschnitt davor? Irgendwo ist die Rede von Victoria, die anderen Menschen Wünsche erfüllt. Ja, das kann sie sehr gut - solange es dabei um andere geht ... Traurig, traurig.


    Woran ich zu knabbern hatte, war ihre Entscheidung, das Baby wegzugeben. Auch wenn es an Grant ist. Aber sie selbst sollte doch am besten wissen, was es für das Mädchen für Folgen haben kann 'abgeschoben' (sie meinte es zwar nicht in dem Sinne und Grant ist ja auch der Vater, aber fragt sich die Kleine nicht eines Tages, warum die Mutter sie weggab?!) zu werden.
    Andererseits verstehe ich auch, dass sie selbst wohl ebenfalls nicht unbedingt mit der ganzen Situation klar gekommen wäre und es tatsächlich besser für das Kind ist. Schwierig, schwierig ... (Und ich merke gerade, dass ich noch immer an dieser Stelle rumgrübele :gruebel)

  • dass Victoria das Kind zu Grant gebracht hat fand ich gut und habe es mir irgendwo auch schon so gedacht. Ich denke, er wird sehr gut für die Kleine sorgen und vielleicht gibt es ja irgendwann noch den Weg zurück, dass sie sie zusammen aufziehen.

  • Puuh, das ging unter die Haut!


    Victoria hat ihr Baby bekommen (ein Mädchen) und sich - trotz ihrer Vergangenheit - sogar darauf eingelassen. Leider war die Gute total überfordert und hat eine - zunächst richtige - Entscheidung getroffen und das Mädchen zu Grant gebracht; leider ohne ein Wort mit ihm zu wechseln. Hoffentlich wird das nochmal was mit den beiden. Ich drücke fest meine Daumen!


    Vor der Geburt hat sie sich jedoch noch eine eigene Existenz aufgebaut und war wohl durch Mundpropaganda auch sehr bekannt und gefragt. Aber das ist ja auch mal was anderes. Den Namen finde ich auch äußerst passend und auch die Visitenkärtchen mit Blume fand ich toll.


    Sehr schön fand ich auch die Idee ein Mädchen vom Gathering House einzustellen und somit eine Chance zu geben.


    In der Vergangenheit hat sich Victoria mit Elizabeth überworfen. Sie sah keinen anderen Ausweg als den Weinberg anzuzündeln und die Schuld dafür Catherine in die Schuhe zu schieben. Leider ist etwas schiefgegangen und der ganze Weinberg brannte nieder. Die Verzweiflung über ihre Tat konnte man Victoria förmlich ansehen! Sie tat mir so Leid! Obwohl ich es natürlich nicht gutheiße. Aber letztendlich hat sie in ihrem Leben nie Liebe erfahren und kämpft nun mit allen Mitteln darum. Aber ihren Fehler hat sie ja irgendwo auch eingesehen, denn sonst hätte sie nicht ausgesagt misshandelt worden zu sein. Mit dieser Antwort muss sie Elizabeth nicht mehr unter die Augen treten. Jetzt versteht man auch, warum die Victoria aus der Gegenwart Elizabeth nicht über den Weg laufen will...


    A propos: Hatte ich doch den richtigen Riecher, dass es Catherine's Schuld war, dass Elizabeth nicht zum Gerichtstermin erschienen ist. Und Victoria grübelt fieberhaft nach, was sie falsch gemacht hat. Armes Ding!


    Ich hoffe die Geschichte geht noch irgendwie gut aus Zu Wünschen wäre es ja.