Das Wissenschaftsplagiat - Volker Rieble

  • Plagiate sind weitaus stärker verbreitet, als dies der Wissenschaftsöffentlichkeit bewußt ist oder wie sie sich dies eingesteht. (Seite 109)


    120 Seiten, kartoniert
    Verlag: Vittorio Klostermann Verlag, Frankfut/M. 2010
    ISBN-10: 3-465-04101-1
    ISBN-13: 978-3-465-04101-6



    Zum Inhalt (Quelle: Buchrücken)


    Wissenschaftsplagiate kommen häufig vor. Und werden weithin totgeschwiegen - von den Verlagen, von den Universitäten und Wissenschaftsinstitutionen. Der Kollateralschaden indes wiegt schwer. Bestohlene Autoren erhalten nicht die gebotene Reputation. Das Ghostwriting der Assistenten für ihre Professoren behindert die Assistenten und schafft ein Klima unwissenschaftlicher Anmutung. Netzveröffentlichungen befördern und etablieren das Plagiat.
    Das Buch deckt im ersten Teil eine ganze Serie von Plagiaten auf und präsentiert einen kriminellen Serienplagiator. Im zweiten Teil fragt der Autor nach den Sanktions- und Abwehrmöglichkeiten und untersucht das institutionelle Versagen des Wissenschaftsbetriebes.



    Über den Autor (Quelle: Verlagsangabe)


    Volker Rieble, geb. 1961, lehrt Arbeitsrecht und Bürgerliches Recht an der Ludwigs Maximilian Universität in München. Er ist Gründungsdirektor des zentrums für Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht.



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    Meine Meinung


    Mit einer Rezi zu dem Buch tue ich mich schwer, was man schon daran erkennen kann, daß ich es vor einigen Tagen ausgelesen und nicht gleich eine Rezi geschrieben habe. Wer das Buch erwerben möchte, sollte sich allerdings ranhalten. Es gibt nämlich einstweilige Verfügungen. Der Plagiatoren gegen den Weitervertrieb des Buches, so daß nur die derzeitige Auflage noch abverkauft werden darf. Ist ja auch zu ärgerlich, daß hier Roß und Reiter genannt werden.


    Diese aber mit Namen sowie Quellen in (für ein solches Büchlein) ziemlich vielen Fußnoten und Anmerkungen. Selbige habe ich irgendwann begonnen zu überlesen, weil es den Lesefluß zu sehr gestört hat. Mir kam es allerdings nicht darauf an, eine möglichst große Sammlung von Quellen und Belegen abzuarbeiten, sondern auf einen Überblick über die Häufigkeit von Plagiaten im deutschen Wissenschaftsbetrieb. Und die ist erschreckend. Was aber noch erschreckender ist, sind die Maßnahmen, welche dagegen von seiten der Verlage und der Universitäten ergriffen werden: keine. Wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel.


    Dies war die frustrierendste Erkenntnis, die ich beim Lesen des Buches gewonnen haben: es geht nicht unbedingt um wissenschaftliche Redlichkeit, es geht ums Rechthaben, um Ruhm, Ehre, und viel Geld. Über weite Strecken habe ich mich an den oft kritisierten und als „dopingverseucht“ bezeichneten Radsport erinnert. In Anlehnung daran fiel mir der Begriff „plagiatsverseucht“ ein. Wie der Radsport, so scheint mir auch der Wissenschaftsbetrieb unfähig zu sein, das Übel von der Wurzel her auszurotten. Schön, wenn man dann ab und zu jemanden jagen und zur Strecke bringen kann, der den Wissenschaftsbetrieb verlassen hat und so das eigene Nest nicht beschmutzt wird, man aber als „Saubermänner (und -frauen), die sich um wissenschaftliche Redlichkeit bemühen“ dastehen kann.


    Auch wenn es sich streckenweise trocken liest (was bei einem juristischen Thema wohl nicht vermeidbar ist), empfiehlt sich das Buch für jeden, der etwas mehr zum Thema (und den Schuldigen) wissen will. Alleine schon, um eine Vorstellung von der Problematik zu bekommen, die die Definition des Begriffes „Plagiat“ in sich birgt. Oder die „Open Access Bewegung“, welche auch von der DFG gefördert und in deren Rahmen geradezu zum plagiieren aufgefordert wird - auch von der DFG sowie Universitäten.



    Kurzfassung:


    Mit vielen Quellen belegt zeigt der Autor auf, daß Plagiate zum Alltag gehören und meist nichts dagegen getan wird.




    Anmerkung: das Buch ist bei Amazon nicht gelistet, daher hier eine Coverabbildung. - Edit hat die Amazon-Verlinkung ausprobiert, die ISBN wieder herausgenommen, weil sie eben nicht funzt.
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