Ruf der Vergangenheit - Nalini Singh

  • Broschiert: 405 Seiten
    Verlag: Lyx (11. März 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3802584023
    ISBN-13: 978-3802584022
    Originaltitel: Blaze of Memory



    Kurzbeschreibung
    Dev Santos findet er eine bewusstlose Frau vor seiner Haustür. Als sie aufwacht, stellt er fest, dass sie eine Mediale ist. Katya hat ihr Gedächtnis verloren. Das Einzige, woran sie sich erinnert, ist der Auftrag, den sie von einem Unbekannten erhalten hat: Sie soll Dev Santos töten. Dieser Auftrag ist ihr so tief ins Bewusstsein eingeprägt, dass es ihre ganze Kraft kostet, sich dagegen zu wehren. Doch was geschieht, wenn sie diesen Kampf irgendwann verliert? Dev entwickelt unerwartet tiefe Gefühle für die hübsche Mediale. Kann er Katya helfen und mit ihr gemeinsam denjenigen finden, der es auf sein Leben abgesehen hat?


    Über den Autor
    Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen. Die Gestaltwandler-Serie ist ihr erster Ausflug in die Fantasy Romance.



    Meine Meinung


    Ich habe das Buch schon vor über einem Jahr auf englisch angefangen zu lesen, aber irgendwie kam ich da nicht wirklich voran, dann kam mir was dazwischen und richtig packen konnte mich die Story auch nicht. Komisch eigentlich, denn ich bin von Nalini Singhs Psy/Changeling Serie bis dato absolut begeistert gewesen. Aber dieses Buch konnte mich nicht packen, ich legte es zu Seite.


    Vor ein paar Tagen habe ich es dann noch mal auf deutsch probiert und ich hatte wieder das gleiche Problem. Die Story ist zu Beginn einfach recht schleppend. Es dreht sich alles nur um Dev, Direktor von Shine und Katya, einer Medialen. Es ist so ein vorsichtiges Herantasten der beiden, dass zwar sinnvoll ist und auch nicht wirklich schlecht und langweilig beschrieben wird, zumal Katya eine tickende Zeitbombe ist, aber man fragt sich als Leser doch die ganze Zeit, wann es denn endlich losgeht.


    Nach etwa der Hälfte des Buches zieht es etwas an. Obwohl ich sagen muss, dass dieses Buch insgesamt gesehen eines der ruhigeren Bücher ist. Zwar wird kurz auf das Gespenst eingegangen, man erfährt einiges interessantes über die Vergessenen und auch im Rat brodelt es, aber es dreht sich sonst vornehmlich nur um Dev und Katya, beides Figuren, mit denen ich bis zum Ende nicht richtig warm wurde.


    Das Ende ist zwar dann ganz schön gemacht, aber richtig überzeugt bin ich nicht. Wie gesagt, das Buch ist nicht schlecht, Nalini Singhs Welt ist großartig und v.a. die Kurzauftritte von Lucas und Sascha ( :rofl :lache ) und Judd ( :heisseliebe ) haben einiges rausgerissen, aber letztlich bin ich doch etwas zwiegespalten.


    Nichtsdestotrotz bin ich auf Max' Geschichte gespannt, da ist ja auch wieder von Gestaltwandlern nichts zu sehen, also mal schauen, wie das wird. Für mich ist jedenfalls Devs Story bisher mit am schwächsten. Auch wenn man es lesen sollte (wie gesagt, schlecht ist was anderes!), um die ganzen Aspekte der Vergessenen zu verstehen.


    Von mir gibt es trotz allem
    8 von 10 Sternen

  • Meine Meinung:
    Im siebten Band der Psy-Changelings-Serie geht es um die Medialen und die „Vergessenen“.
    Mediale empfinden nichts, denken und handeln immer logisch, ohne Herz. Dadurch ähneln sie mehr Robotern als Menschen. Mediale streben nur nach zwei Dingen: Geld und Macht - weswegen sie auch für Geschäfte aller Art zuständig sind. Das Programm Silentium hat sie dazu ausgebildet, zu sein was sie nun sind.
    Sie können auf der ganzen Welt über ein geistiges Netz, das Medialnet, das sie am Leben hält, kommunizieren. Silentium hat eine emotionslose Entwicklung bei den Medialen mit sich gebracht, gegen die zu Anfangszeiten einige rebellierten.
    Um die Kinder dieser "Rebellen", in diesem Band die "Vergessenen" genannt, geht es in diesem Teil der Serie.


    Eine weibliche Mediale, die durch geistige Fesseln zu einer Marionette wurde, soll den Direktor der Shine-Stiftung, einer Organisation, die sich um die Kinder der Vergessenen kümmert, töten.
    Ausgehungert und ohne Erinnerung wird sie vor Devrej Santos' Tür abgelegt. Dev, ein hilfsbereiter und positiv denkender Mann, nimmt sich ihrer an und päppelt sie auf. Dass sie eine Mediale ist, und damit eine eventuelle Gefahr für ihn darstellt, ist dabei zweitrangig.
    Während Katya wieder zu Kräften kommt, muss sie den viel beschäftigten Direktor der Shine-Stiftung überall hin begleiten, denn er möchte sie keinem anderen anvertrauen. Sie ist sein Problem, er will niemand anderen durch sie einem Risiko aussetzen, denn er ahnt, weshalb sie bei ihm „abgelegt“ wurde.
    Mit der Zeit kehren Erinnerungsfetzen zurück und Katya lässt Dev daran teilhaben.
    Er möchte ihr helfen und bei ihrem gemeinsamen Versuch, ihre geistigen Fesseln zu lösen, kommen sie sich näher, als beiden lieb ist.


    Der Titel des Buches machte dem Inhalt alle Ehre.
    Es ging zwar vorrangig um Katya und Dev, doch zwischendurch war der Roman durchzogen mit der Entstehung des emotionslosen Programms Silentium. Anhand von Briefen einer Mutter, die diese an ihren Sohn schrieb als Tagebuchersatz, bekam ich einen Eindruck, was damals auf dem Spiel stand, als Silentium gegründet wurde. Wie die Aussage dieser Briefe mit der Handlung zusammen hing, kam erst zum Ende hin heraus.
    Und auch durch die "Vergessenen", die sich aus dem Medialnet abgekapselt hatten, sowie durch Devs Verwandtschaft, wurde regelmäßig Bezug auf die Vergangenheit genommen.
    Je weiter ich in die Handlung eintauchte, umso mehr wurde mir bewusst, dass es um etwas viel Größeres ging als den Werdegang der beiden Protagonisten, der im Vordergrund lief. Im Schatten dieser Geschichte geschahen furchtbare Dinge und Katya hatte dazu den Schlüsselcode im Kopf, ohne es zu wissen. Auch zu diesen schrecklichen Ereignissen gab es immer wieder einen kurzen Bericht.
    All das hing miteinander zusammen und löste bei ihr eine große Angst aus, die sich fast spürbar auf mich übertrug.


    Die Autorin schafft es jedes Mal aufs Neue, mich regelrecht an das Buch zu fesseln, sodass ich es in einem Rutsch lesen musste.
    Nalini Singh spielt mit Worten und entlockte mir dadurch immer wieder ein Lächeln.
    Wenn Erinnerungsfetzen von Katyas Folter ans Tageslicht kamen, wurden diese, wie auch die Briefe und Protokolle, in Kursivschrift beschrieben.
    Auch die Erotik wurde leicht detailliert, aber sehr zart und gefühlsbetont, dargestellt.
    Als ein Junge bei seinen Fähigkeiten einen Durchbruch hatte, musste ich ein paar Tränen verdrücken. Die Szene war so herzlich und schön beschrieben, da konnte ich einfach nicht anders.
    Und solche Kleinigkeiten zeigten mir persönlich, wie gut Nalini Singh ihre Sache als Schriftstellerin macht. Die Geschichte wurde einfach wunderbar und gefühlvoll beschrieben!
    Genauso brachte die Autorin mehr als genug Spannung in die Handlung durch die Bedrohung, die durch Katyas geistiges Gefängnis wie ein Damoklesschwert über Devrej schwebte. Auch wenn ich Katya nichts anmerkte, wusste ich, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem sich ihr Puppenspieler einschalten würde.
    Und so machten meine Gefühle zum Schluss noch eine regelrechte Achterbahnfahrt mit. Ich fühlte mit den Protagonisten und empfand ebenso wie sie. Zum Ende hin hatte ich nur noch Tränen in den Augen, so war ich in der Geschichte gefangen.


    Während die Handlung ihren Lauf nahm, wurden auch die Protagonisten immer besser vorgestellt. Langsam und geheimnisvoll, wodurch ich das Buch nie lange aus der Hand legen konnte. Ihre Annäherung und Zuneigung zueinander wurde sehr behutsam und nachvollziehbar geschildert.


    Da die Serie sich von Buch zu Buch immer wieder in eine andere Richtung ändert, bleibt sie trotz ihres einfachen Schemas immer interessant, abwechslungsreich und macht süchtig!
    Deswegen würde ich raten, diese von Beginn an zu lesen, da die Protagonisten aus den Vorbänden als Nebenfiguren immer wieder auftauchen und sich weiterentwickeln. Zudem bauen die Romane aufeinander auf und zum besseren Verständnis sollte man mit dem ersten Teil "Leopardenblut" beginnen.


    Fazit:
    Singh ist für mich die Königin des geschriebenen Wortes und der ausdrucksstarken Gefühle.
    Actiongeladene Spannung und prickelnde Erotik zugleich. Einfach fantastisch!
    Ich vergebe diesem siebten Teil fünf Sterne und mache es zu meinem ersten Maihighlight 2011.



    Reihenfolge der Gestaltwandler-Serie:
    2008 - Leopardenblut
    2008 - Jäger der Nacht
    2009 - Eisige Umarmung
    2009 - Im Feuer der Nacht
    2010 - Gefangener der Sinne
    2010 - Sengende Nähe
    2011 - Ruf der Vergangenheit
    2011 - Fesseln der Erinnerung (ab September)


    © Tikvas Schmökertruhe 23.5.2011

  • Ich konnte es heute beenden und bin überrascht wie gut mir dieser Teil gefallen hat. Eigentlich wollte ich mich von dieser Serie verabschieden, vergaß aber dieses Buch von meiner amazon Vorbestelliste zu löschen und habe es dann ungewollt zugeschickt bekommen. Ich habe dann mal kurz reingelinst und mußte dann weiterlesen.
    Ich mag Dev, ich mag sogar Katya, obwohl ich mit den weibl. Protagonisten dieser Serie bisher meine Probleme hatte. Mir gefiel die Paarkonstellation. Ich war gespannt, wie sich eine Beziehung zwischen einem "Vergessenen" und einer Medialen entwickeln würde und wurde nicht enttäuscht.
    Interessant war für mich mehr von den Vergessenen und ihrer Geschichte zu erfahren. Es dürfte zukünftig mit dieser besonderen Rasse, die der Vergessenen, sehr interessant werden. Endlich ist es mir gelungen, die Medialen ein wenig besser zu verstehen. Das mit dem Medialnet, Netkopf, den Kardinalmedialen u.s.w. war für mich sehr verwirrend. Mit diesem Band lichtete es sich ein wenig.
    Da ich so angenehm überrascht wurde und mir nur Ming LeBon ein wenig auf die Nerven gegangen ist, vergebe ich 9 Punkte.

  • Die 7. Fortsetzung in der Gestaltwandler Serie rund um die DarkRiver Leoparden, SnowDancer Wölfe, den Menschenbund und die Medialen.
    Im Mittelpunkt steht Dev Santos der Leiter der Shine Stiftung, die sich um vergessene Medialenkinder kümmert. Die Vergessenen sind Nachfahren jener Medialen, die sich nicht dem Silentiumprogramm angeschlossen haben.
    Eines Tages findet er eine bewusstlose Frau vor seiner Tür. Es stellt sich bald heraus, dass es sich um eine Mediale handelt, die keine Erinnerungen mehr hat. Katya erinnert sich nur langsam an ihre Vergangenheit. Dev, der eigentlich sehr unnahbar ist und sich immer völlig unter Kontrolle hat, fühlt sich immer mehr zu Katya hingezogen, obwohl er das nicht sollte, da er nicht weiß, warum sie genau vor seiner Türe abgeladen wurde. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Lösung dieses Geheimnisses.


    Mit jedem Band wird uns mehr über die Welt der Medialen und aller anderen erzählt. Dieses Mal erhalten wir sehr viele Informationen über die Zeit rund um die Entstehung von Silentium. In Briefauszügen erfahren wir, wie es zu dieser Zeit war. Wie die abgetrennten Mediale sich verstecken mussten und nicht mehr ihr normales Leben weiterleben konnten.


    Immer wieder bin ich überrascht, wie es der Autorin gelingt, neue Spannung aufzubauen und auch die Vergangenheit wiederzubeleben und interessant zu erzählen. So gibt es auch für künftige Geschichten genug Stoff.


    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten

    Who is Keyser Soze?


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