Streuner - Manuel Charisius

  • Kurzbeschreibung:
    Das Land der Sieben Königreiche ist in Aufruhr: Der König des Nordens wurde ermordet! Für Wolf vom Volk der Streuner – halb Mensch, halb Tier – ist das noch kein Grund zur Aufregung. Doch als er zufällig ein Gespräch der Verschwörer mit anhört, muss er erkennen, dass alle sieben Reiche von Lesh-Tanár in großer Gefahr schweben. Zusammen mit drei anderen Streunern beschließt Wolf, den Attentätern das Handwerk zu legen. Für die tapferen Streuner beginnt das Abenteuer ihres Lebens ...


    Inhalt:
    Wolf Streuner von Tanár ist nach einem anstrengenden Tag auf Sauftour durch die Kneipen seiner Stadt, als er ein Gespräch zwischen vermummten Verschwörern belauscht: Einer der sieben Könige des aus sieben Königreichen zusammengschlossenen Reichs wurde ermordet und nach und nach sollen nun die anderen sechs Könige folgen, damit der Auftraggeber, "Schnitter" genannt, die Macht in den sieben Reichen von Lesh-Tanár an sich reißen kann... Um seinen König zu warnen, geht er zum Palast, aber dort stößt er auf taube Ohren und das Unheil nimmt seinen Lauf... Scheinbar haben aber der Schnitter und seine Kumpanen mitbekommen, dass Wolf sie belauscht hat, denn er findet bald darauf seine Hütte verwüstet, seinen Freund ermordet und er verfolgt. Wolf ist klar, dass die Ordnung seiner Heimar auf dem Spiel steht und das er der einzige ist, der es weiß. Er muss Konsequenzen ziehen und macht sich auf, um die anderen Könige zu warnen und den Untergang seiner bekannten Ordnung zu verhindern.
    Zu Seite stehen ihm dabei drei weitere Streuner. Ihm eigentlich unbekannt hat er sie auf einer Zechtour getroffen und als die vermummten Gehilfen des Schnitters auf ihn losgingen mussten sie gemeinsam fliehen, sodass er sich nun mit Falbe, einem Jungstreuner, dem toughen Zilberpardel und dem geheimnissvollen Balderdachs gepaart wiederfindet und mit ihnen die Wanderung zur Warnung der anderen Könige antritt...
    Gemeinsam versuchen sie den Plänen des Schnitters auf die Spur zu kommen und das große Unglück zu verhindern...


    Meine Meinung:
    Skeptisch ging ich an dieses Buch heran. Helden mit tierischen Eigenschaften liegen mir eigentlich gar nicht. Die Streuner die Manuel Charisius hier zeichnet, haben mir dennoch gefallen. Wolfsähnlich sind sie, fellbewachsen, mit feuchter Schnauze und Reißzähnen, aber dennoch aufrecht gehend und sprechend.
    Sie leben gemeinsam mit Menschen, Elben und anderen Wesen in der Welt von Lesh-Tanár. Wie gesagt, eigentlich gar nicht mein Fall, Tierfantasy meide ich und auch dieses Buch hätte ich wohl nicht gelesen, wenn es mir nicht günstig in die Hände gefallen wäre. Dennoch war ich nach zwanzig Seiten in der Story drin und die Streuner haben mir Spaß gemacht. Nicht ganz Tier, nicht wirklich menschlich haben sie witzige Eigenheiten, die Manuel Charisius gekonnt näherbringt. Da haben wir den Streunergruß mit feuchtem Nasenstüber, ihre Rangordnung und ihre Art zu handeln. Vielleicht war es für mich gut, dass auch "normale" Menschen vorkommen und das Buch nicht nur von Tieren handelt.


    Die Figuren sind vielschichtig, Wolf und seine Gefährten handeln alle nach eigenen Motiven, die einem zu Beginn unbekannt sind. So birgt die Handlung so manche Überraschung. Die Charaktere haben mir gefallen. So ist zum Beispiel Wolf ein eifersüchtiger Streuner, der mit sich hadert und zweifelt, aber der dennoch seine "niedriger" stehenden Mitstreuner entsprechend rauh behandelt. Er ist der typische Raufbold, der gerne einen Becher hebt, Karten spielt und sich vollaufen lässt, der seine Streunerpartnerin Lupá verführt und sich an ihren Fauchen freut, der aber, als er die Verantwortung für sein Land unfreiwillig auf die haarigen Schultern gelegt bekommt, sich dieser annimmt und versucht die Könige zu warnen. Nicht jeder Charakter war mir sympathisch, so fand ich das Buch zwischendurch durch eine mir unsympatische Figur auch nicht mehr ganz so toll, aber zum Ende hin gefiel es mir wieder besser, ja sogar sehr gut.


    Ich wundere mich ehrlich gesagt, dass es bisher keine Rezension hier im Forum gibt, das Buch ist ja nicht mehr so ganz neu.
    Für mich auf jeden Fall ein Treffer, ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und wenn Wolf noch zukünftige Abenteuer folgen lassen sollte, dann bin ich mit von der Partie.


    Für mich 9 von 10 Punkte wert.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Zimööönchen ()

  • Zitat

    Original von SuchenachWissen
    Klingt gut, allerdings handelt es sich um Werwölfe o. Hunde, o. etw. anderem?


    Es sind Streuner.
    Hm, es sind keine Wölfe oder Hunde, denn sie können sprechen. Es sind keine Werwölfe, denn sie können sich nicht verwandelt. Allerdings haben sie einige hündische/wölfische Eigenschaften, wie Fell oder die Fähigkeit auch auf vier Beinen zu laufen oder einen guten Geruchssinn.
    Eine neue Spezies also ;-)

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Ui, vielen Dank für die lobenden Worte, Zimööönchen! :-)


    Zitat

    Original von Zimööönchen
    Für mich auf jeden Fall ein Treffer, ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und wenn Wolf noch zukünftige Abenteuer folgen lassen sollte, dann bin ich mit von der Partie.


    Ich wär's auch. Leider ist es eher unwahrscheinlich, daß in absehbarer Zeit eine Fortsetzung erscheint, aber ... ich bin der letzte, der die Hoffnung aufgibt! :-]