James Ellroy - Endstation Leichenschauhaus

  • Das 12 CDs umfassende Hörbuch teilt sich eigentlich in zwei Hälften. Der erste Teil beschäftigt sich mit Ellroys Essays über Boxkämpfe, seine Kindheit und sein erschütternder Abstieg als junger Mann in die Drogenhölle. Die vielen autobiographischen Details schockieren und faszinieren gleichermaßen. Interessant ist auch Ellroys spätere Zusammenarbeit mit der Polizei, um alte Kriminalfälle zu lösen - wenn auch manchmal mit recht unbefriedigendem - weil offenem - Ende.
    Der zweiten Teil besteht aus drei Novellen, die sich allesamt um den Polizisten Rick "Rhino" Jenson drehen. In der ersten Geschichte lernt er die damals noch recht unbekannte Schauspielerin Donna Donahue kennen und verliebt sich in sie. Die nächste Geschichte spielt 21 Jahre später, als Rick eine zweite Chance bei Donna bekommt. Auch diesmal im Rahmen eines Falls. Die dritte Novelle spielt nur 6 Monate nach der vorherigen und auch diesmal finden Rick und Donna zueinander. Aber die Beziehung ist in allen drei Geschichten eigentlich Nebensache. Es geht um Drogen, Prostituierte, Sex, Gewalt und Mord. Eigentlich ein Fest für jeden Crime-Noir-Fan. Trotzdem ist es bisweilen anstrengend, der teilweise recht abgehackten und vulgären Sprache zu folgen. Manchmal beginnen etliche Sätze hintereinander mit demselben Anfang. Und wenn es um Beleidigungen und das Beschreiben abartiger Szenen geht, verlässt Elroy seine flotte Erzählweise, um sich in unwichtigen Detailwiederholung zu ergehen. Das schmälert den Genuss der zum Teil ziemlich abgedrehten Abenteuer deutlich.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich hab die Rezi in die Hörbuchecke verschoben und die ISBN geändert.


    Oh, danke. Da ist mir wohl was entgangen... :wave


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Soeren Prescher ,
    magst du noch etwas zum Sprecher sagen?


    Selbstverständlich. Gern doch.: Ein großes Lob verdient Vorleser Peter Tabatt, der auf Ellroy-typische, trockene Art den Text vorträgt. Das passt wie die Faust aufs Auge.