'Das Orchideenhaus' - Seiten 001 - 094

  • Zitat

    Original von Lesehest
    Schön an unseren Leserunden finde ich besonders, dass ich auf solche Sachen wie mit dem Korsett aufmerksam gemacht werde :danke So etwas hätte ich mangels Kenntnis einfach nicht bemerkt.
    :wave


    Ja, so geht es mir auch. Durch die Leserunden hat man das Gefühl, dass man die Bücher intensiver liest, weil man auch Details, die man sonst vielleicht überlesen hätte, mitbekommt. Die Sichtweise vieler hilft häufig dabei, das ganze Buch besser verstehen/einordnen zu können.


    Zwar bin ich schon komplett durch, aber meine Notizen zu jedem Abschnitt möchte ich trotzdem noch loswerden:


    Mir hat das Cover direkt richtig gut gefallen. Damit hätten wir schon mal einen sehr positiven ersten Eindruck gehabt.


    Der märchenhafte Prolog hat mir richtig gut gefallen. Ich habe zwar kurz nachgeguckt, ob das ganze Buch so geschrieben, aber nur zur Sicherheit. Ich dachte mir schon, dass das nicht so sein würde. Als Einstieg fand ich das jedenfalls gelungen. Ich weiß zwar nicht, ob das noch von Bedeutung sein wird, aber wir werden sehen.


    Ich finde den ersten Teil bisher sehr gut lesbar. Die Schreibweise lässt schnelles lesen zu und die Sprache ist auch eher "einfach" gehalten. Das ist ja nicht unbedingt negativ gemeint. Es geht einfach nur relativ gut vorwärts.


    Ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass die Informationen, die man so bekommt, ein bisschen zu sehr auseinandergezogen sind. Man merkt, dass es Julia sehr schlecht geht und dass sie sehr traurig ist, aber die konkreten Informationen über die Hintergründe kommen nur tröpfchenweise. Da werde ich leicht ungeduldig.


    Ich habe die vorangegangenen Beiträge zwar nur quergelesen, aber da konnte ich schon feststellen, dass ich nicht die einzige war, der die Familienverhältnisse hier nicht ganz klar geworden sind. Vielleicht kommt das ja noch.


    Ob das Klavier die Verbindung zu Harry ist, habe ich mich auch gefragt. Es war schon sehr auffällig. Aber vielleicht auch schon wieder zu sehr und man wird in die Irre geleitet?

  • Bin jetzt auch mit dem ersten Teil fertig und bisher gefällt mir das Buch recht gut.


    Nachdem ich einige sehr schlechte Rezis vorab gelesen hatte, hab ich kurz überlegt es erstmal doch nicht zu lesen, bin nun aber froh, dass ich doch damit angefangen habe.


    Eine kleinere "Unlogik" ist mir aufgefallen, sie wurde hier - glaub ich - auch schon erwähnt: Nach dem Geburtstagsessen für ihren Vater verabschiedet sich Julia von ihren Nichten und Neffen "... bis morgen". :gruebel


    Für mich ist es auch unvorstellbar, so lange keinen Kontakt zu seiner Oma zu haben, v.a. wenn ja - anscheinend - nichts gravierendes in der Vergangenheit vorgefallen zu sein scheint und die ganze Familie wohl relativ ortsnah wohnt. Aber vielleicht ist das auch nur meine persönliche Haltung/Einstellung und ich versteh's daher nicht ganz.


    Beides stört mich aber nicht wirklich an dem Buch und so bin ich mal gespannt, wie es im 2. Teil weitergeht ...

    :lesend Nächstes Jahr am selben Tag - Colleen Hoover

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  • Es dröppelt vor sich hin... mehrfach erwähnt - die spärlichen Infos um Julia. Was mit ihrer Familie passiert ist... auch den Umgang der Familie finde ich befremdlich.


    Die verschiedenen Handlungsstränge finde ich ganz gut.

  • So, ich bin jetzt auch an Bord.
    Das Märchen zu Beginn fand ich leicht befremdlich, aber es gefiel mir.
    Ich habe die erste und die letzte Seite dieses threads quergeflogen und kann euch zustimmen, denn das tröpfchenweise Geben von Informationen über die Vergangenheit verlässt auch nach meinem Empfinden manchmal die Grenzen des Begriffs "Spannung" in Richtung "nerven". Der Leser fängt dann oft an, unaufmerksam zu werden, in der Hoffnung, rasch voranzukommen und endlich mehr zu erfahren. Über das auch in meinen Augen unzeitgemäße Korsett bin aber auch ich gestolpert.
    Erstes Fazit: Keine "Liebe auf den ersten Blick", aber positiv genug, um trotz des Getröpfels weiter lesen zu wollen.
    (ich möchte Julia in Kits Armen sehen!*g* immerhin hat die Begegnung mit ihm sie ja schon mal in den Supermarkt und zum Essen gebracht) :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Hallo Ihr Lieben,


    nach längerer Leseabsitenz melde ich mich zurück. Den ersten Abschnitt habe ich bereits letztes Wochenende gelesen, hatte aber keine Musse mich durch die 4 Seiten Kommentare zu quälen und habe stattdessen mit dem 2. Abschnitt weitergemacht ;-)


    Zum Buch:
    Den Prolog fand ich ganz toll. Ich mag Märchen gerne und am liebsten welche, die ich noch nicht kenne.


    Die Geschichte um Julia finde ich interessant gestaltet. Ein schweres Schicksal, dass sie da trägt. Toll finde ich auch die Schilderungen rund um Wharton Park. Ich kann es mir richtig gut und bildlich vorstellen.


    Der erste Abschnitt hat mich begeistert und Lust auf mehr gemacht. Kleine "Unebenheiten" in der Geschichte nehm ich gern in Kauf, wenn das Gesamtbild stimmt.


    Ich finde es übrigens garnicht so abwegig, so lange keinen Kontakt zur Oma zu haben, wenn man in einem anderen Land lebt. Mein Opa lebt in Hamburg und wir anderen alle in NRW. Der Kontakt besteht hauptsächlich über meine Mutter (seine Tochter), die ihn regelmäßig anruft und sich nach seinem Befinden erkundigt. Einmal im Jahr fahren wir alle da hoch zu seinem Geburstag, aber mich persönlich regelmäßig oder unregelmäßig ebi ihm melden, tue ich auch nicht.

  • Aber die Oma wohnt ja, soweit wie ich das in Erinnerung habe, gar nicht im anderen Land. Zumindest Alicia hätte regelmäßig Kontakt halten können, während Julia ja in Frankreich lebte.


    Bei Alicia wundert es mich schon, da sie ja selbst Kinder hat und die gehen ja bekanntlich gern zur Großmutter.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    Aber die Oma wohnt ja, soweit wie ich das in Erinnerung habe, gar nicht im anderen Land. Zumindest Alicia hätte regelmäßig Kontakt halten können, während Julia ja in Frankreich lebte.


    Bei Alicia wundert es mich schon, da sie ja selbst Kinder hat und die gehen ja bekanntlich gern zur Großmutter.



    Ich bin eigentlich von Julia ausgegangen. Bei Alicia finde ich es schon merkwürdig, da sie ja nicht soweit (mit dem Auto) entfernt von der Oma wohnt.

  • Der Prolog hat mir ausserordentlich gut gefallen, ich habe ihn als eine stimmungsvolle Einführung in das Thema des Buches gelesen: Was ist Wahrheit und was macht sie so viel wichtiger als das, was man glaubt/glauben will? Ist Wahrheit, auch wenn sie verletzt, in jedem Fall einer Lüge vorzuziehen? Kann ein Leben, welches auf einer Lüge fusst, ein glückliches sein? Ich bin gespannt, wie genau sich das Thema im Roman entwickelt.


    Leider bekommt meine positive Grundstimmung erstmal einen kleinen Dämpfer, denn bevor es überhaupt so richtig losgeht mit der Geschichte, hakt Lucinda Riley erst mal die Checkliste der Figurenschablone ab:


    • beeindruckende, exotische Schönheit
    • Haare: dunkel
    • fein geschnittenes Gesicht
    • dichte Mähne mahagonifarbenen Haares
    • mandelförmige, bernsteinfarbene Augen
    • hohe Wangenknochen
    • überschlank aufgrund Gewichtsverlust durch starke seelische Belastung


    Danke, aber so genau wollte ich das gar nicht wissen. Zum Glück bleiben mir wenigsten genaue Körper- und Schuhgröße erspart ... :rolleyes
    Bemerkenswert, dass es Julias Schwester ist, die da so ausführlich Julias Äußeres beschreibt :gruebel
    Leider bleibt das Kopfkino auch was die Landschaft angeht eher sparsam - anstatt etwas zu beschreiben, schleudert Riley dem Leser lieber einen "hübschen Küstenort" an den Kopf. Schade.


    Dass es in Julias Leben einen tragischen Unglücksfall gegeben haben muss, wird schon früh und zu diversen Gelegenheiten angedeutet, manchmal sind diese Andeutungen jedoch eher deplaziert - Julia schwelgt in nostalgischen Erinnerungen an die idyllischenSommerferien bei ihren liebevollen Großeltern, die zudem ihr Talent förderten und direkt im Anschluss lesen wir, dass der Großvater das einzig Sichere in ihrem "jungen, bereits schwierigen Leben" gewesen sei. Yap, derart schöne Ferien können ein schweres Los sein!
    Natürlich wird später klar, dass an dieser Stelle der frühe Tod der Mutter gemeint ist, doch das bügelt die erste Irritation beim Lesen dieser und anderer ähnlicher Stellen nicht wirklich aus.


    Die ersten Dialoge sind recht hölzern, die Rückblende, in der die 11jährige Julia Kit zum ersten Mal trifft, ist leider reichlich misslungen (Warum plaudert ein vielleicht 16-18jähriger derart umständlich? Und würde eine 11jährige wirklich von einem jungen Mann sprechen?) und dann ist da noch die überaus pathetische Szene am Meer, die eigentlich alles hatte, um wirklich gut zu sein und doch nur unglaublich aufgesetzt und künstlich wirkte. Da war das Fazit einige Seiten später dann fast gar nicht mehr schmerzhaft:

    Zitat

    "Sie hätte sich für den Tod entscheiden können, hatte jedoch das Leben gewählt".


    Argh! Die Autorin ist Schauspielerin? Ich beginne zu ahnen, wo.