Irvin D. Yalom - Fragen zum Werk des Autors

  • Die Rezensionen zu Irvin D. Yaloms Büchern hier bei den Büchereulen habe ich bereits gelesen und möchte nun wissen, ob man für einen Einstieg ins Werk zwangsläufig mit "Und Nietzsche weinte" beginnen muss. Ferner interessiert mich, ob und wenn ja welcher der Romane sich intensiv mit dem Thema Psychosen auseinandersetzt und wie - gern auch aus fachlicher Sicht - die Bearbeitung gelungen ist.

  • Ich glaube keines der Bücher setzt sich explizit mit dem Thema "Psychose" auseinander. :gruebel Es ist egal, mit welchem Buch man anfängt, kommt eben drauf an, ob man eher einen Roman oder eher etwas in Richtung Sachbuch lesen will.


    "Die rote Couch" ist eine Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse in Romanform.


    In "Die Schopenhauer-Kur" geht es um die Angst vor dem Tod, was ein immer wiederkehrendes Thema bei Yalom ist, da er mehr oder weniger alle Symptome letztendlich auf die existentielle Angst vor dem Tod zurückführt. Auch ein Roman.


    In "Und Nietzsche weinte" geht es auch um existentielle Themen.


    "Die Liebe und ihr Henker" sind diverse kurze Fallgeschichten von Patienten, die sich um diese Themen drehen


    "Die Reise mit Paula" ist, wenn ich mich richtig erinnere, zum Teil biographisch und ist eine Auseinandersetzung mit seiner Mutter, aber es geht auch insbesondere um das Thema "Krebs"





    Eher Sachbücher" sind "Der Panama-Hut" (Wie man ein guter Psychotherapeut wird), "In die Sonne schauen" (Angst vor dem Tod)


    "Liebe, Hoffnung, Psychotherapie" ist eine Kurzform seiner beiden echten Fachbücher (also solche, die nicht direkt für Laien geschrieben sind) "Existentielle Psychotherapie" und "Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie".


    "Im Hier und Jetzt" ist eine kurze Einführung in die Gruppenpsychotherapie.


    "Und jeden Tag ein bisschen nächer" ist ein Buch, indem eine Patientin und Yalom immer nach jeder Therapiestunde einen Bericht über die Stunde geschrieben und diese nach 6 Monaten immer ausgetauscht haben. Gefiel mir nichts so gut, weil es schnell langweilig wurde und irgendwie nirgendwo hin führte.




    "Was Hemingway von Freud hätte lernen können" lohnt sich, meiner Meinung nach, nicht, weil es nur Auszüge aus anderen Büchern sind.



    Von "Ein menschliches Herz" weiss ich nicht viel, außer dass es um den Holocaust geht.



    Am besten gefallen haben mir "Die Schopenhauer-Kur" und "Die Liebe und ihr Henker" und "In die Sonne schauen". "Die rote Couch" liest sich auch gut. "Und Nieztsche weinte" hat mich nicht so vom Hocker gerissen, ist aber allgemein beliebt. Ich hab es erst ziemlich am Ende gelesen, vielleicht liegt es auch daran, da sich die Themen schon wiederholen.



    Letztendlich es bei Yaloms Büchern immer um die vier "ultimate concerns", die die Menschen beschäftigen: Tod, Freiheit, Isolation und Sinnlosigkeit, wobei die Angst vor dem Tod über den drei anderen noch steht. Die Bücher sind so geschrieben, dass sie immer auch psychoedukativ sind, aber gerade bei den Romanen oft so, dass man es nicht unbedingt merkt.