Leo Martin: Ich krieg dich

  • Leo Martin: Ich krieg dich.
    Menschen für sich gewinnen - Ein Ex-Agent verrät die besten Strategien.
    Ariston. Klappenbroschur, 256 Seiten
    ISBN: 978-3-424-20050-8. € 14,99 Verlagstext:


    Geheimwaffe Vertrauen
    Ein solches Buch über die Kunst, Menschen an sich zu binden, hat es noch nie gegeben: geschrieben von einem Ex-Agenten, dessen Aufgabe es war, V-Männer aus dem Bereich der organisierten Kriminalität zu gewinnen, um an brisante Informationen zu gelangen. Wildfremde Menschen vertrauten ihm und verrieten ihm geheimstes Insiderwissen. Hier gibt er erstmals sein Erfolgsgeheimnis preis und verrät auf eindrucksvolle Weise, wie es uns allen ganz leicht gelingt, Kontakt aufzunehmen, Vertrauen zu gewinnen und andere von sich zu überzeugen.
    Leo Martin weiß, wie man Menschen für sich gewinnt. Er hat zehn Jahre lang als Geheimagent für den Inlandsnachrichtendienst gearbeitet und dort als Experte für organisierte Kriminalität Vertrauensmänner angeworben. Dafür musste er wildfremde Menschen dazu bringen, ihm innerhalb kürzester Zeit zu vertrauen. Doch auch in unserem Alltag, weit weg von Spionage und Drogenhandel, sind seine Methoden anwendbar. Denn ob es um Freundschaft, Partnerschaft oder Flirtsituationen geht, um Networking, Kundenbindung oder Verhandlungssituationen: Überzeugungskraft und Vertrauen sind von entscheidender Bedeutung. Jetzt gibt Leo Martin erstmals sein Insiderwissen weiter. Anhand eines hochspannenden echten Falles aus der faszinierenden Welt der Geheimdienste und vieler Tricks aus dem Agentenhandbuch verrät er, wie wir alle seine Methoden anwenden können. Das Buch, von dem der Geheimdienst nicht will, dass Sie es lesen!


    Über den Autor:
    Leo Martin, geboren 1976, studierte Kriminalwissenschaften und war zehn Jahre lang für einen großen deutschen Nachrichtendienst tätig. Während dieser Zeit deckte er brisante Fälle der Organisierten Kriminalität auf. Sein Spezialauftrag war das Anwerben und Führen von Informanten. Als Experte für unterbewusst ablaufende Denk- und Handlungsmuster brachte er fremde Menschen dazu, ihm zu vertrauen, ihr geheimstes Insiderwissen preiszugeben und langfristig mit dem Dienst zusammenzuarbeiten. In kürzester Zeit wurde er so zu einem der erfolgreichsten Agenten Deutschlands.


    Zum Inhalt:
    Am Beispiel eines Experten für Organisierte Kriminalität des Inlandsnachrichtendienstes vermittelt der Autor einige Kompetenzen, die auch Nicht-Geheimdienstangehörigen den Kontakt zu ihren Mitmenschen ebnen können. Im Ton eines Ausbilders, der aus der Fülle seiner Lebenserfahrung schöpft, berichtet Martin vom Anwerben eines V-Mannes innerhalb eines osteuropäischen Drogenschmugglerrings. Die Informationen werden auf vier Ebenen vermittelt: in trockenen Zitaten aus einem mehrbändigen "Handbuch der Nachrichtendienstpsychologie" (das tatsächlich existiert), den Dialogen mit dem Zielobjekt "Tichow", Martins Erläuterungen und einer Zusammenfassung der vertrauensbildenden Softskills. Die recht simplen Lebensweisheiten sind in einer unverhältnismäßig langen Agentengeschichte enthalten. Martins Tipps sind u. a.: Bindung durch Vertrauen und Zuverlässigkeit schaffen, ein aufmerksamer Zuhörer sein, den nonverbalen Teil von Botschaften beachten, sich für die Beweggründe anderer interessieren, Fehler eingestehen können, die eigenen Ziele regelmäßig überprüfen. Auch wer gerade keine mafiöse Gruppierung unterwandern möchte, wird mit diesen Kompetenzen ein angenehmes Gesprächsklima schaffen können.


    Fazit:
    Die Agentenstory, in die Martins Aussagen verpackt sind, schien mir mit wachsender Länge immer unglaubwürdiger. Weder der beruflich erfahrene Icherzähler noch sein russischer Kontaktmann haben auf mich authentisch gewirkt. Von Raimund Drommel hatte ich gerade über charakteristische Satzmuster von Nicht-Muttersprachlern gelernt. Dass das Zielobjekt zu Beginn der Erzählung nur über einfache Deutschkenntnisse verfügte und im letzten Teil des Buches plötzlich über einen ebenso großen Wortschatz wie der Autor, ließ mich an der immer wieder beschworenen besonderen Einfühlung Martins in sein Gegenüber zweifeln. Wenn Sie Ihre tägliche Gemüseportion klaglos essen, egal ob sie rot oder grün aussieht, enthält dieses Buch zuviel Rahmenhandlung und zuwenig Fakten für Sie. Wenn Sie Ihr Gemüse, genannt "Soziale Kompetenzen" gern in einer riesigen Pastete versteckt essen möchten, könnte das Verhältnis aus Text und Inhalt genau richtig für Sie sein.


    4 von 10 Punkten

  • Ich habe das Buch noch nicht zu Ende gelesen, aber auf dem jetzigen Stand kann ich schon einmal folgenden Eindruck weitergeben.


    Ich finde bisher, dass der Inhalt bringt, was der Titel verspricht. "Ich krieg dich" ... und "ein Ex-Agent verrät" signalisiert mir, dass es hier um die unterhaltsame Darstellung der persönlichen Erfolgsstrategien eines Menschen geht, der aus einem Umfeld kommt, das die meisten Leute spannend finden. Im Klappentext wird deutlich, dass er zwar ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern wird, dabei keine brisanten Details preisgibt. Die Strategien der Menschenbindung will er dem Leser für alltägliche Situationen vermitteln, darauf liegt der Fokus.


    Ich habe kein Fachbuch erwartet. Allerdings habe ich von Anfang an geglaubt zu erkennen, dass die Prinzipien, die Leo Martin wichtig sind, aus der NLP stammen. Warum auch nicht, um die NLP kommt man ja kaum herum, wenn man sich im Thema erfolgreiche Kommunikation weiterbildet, eine Schulung, die er als Agent wahrscheinlich bekommen hat.


    Mein Fazit bisher:
    Fachbücher über das Thema gibt es schon haufenweise, aber nicht jeder möchte tief und professionell einsteigen. Ich finde, Leo Martin bringt einem auf sehr angenehme und fokussierte Art wichtige Grundprinzipien nahe. Er macht das unterhaltsam, aber nicht reißerisch. Dass er er die Leser/innen auch emotional anspricht, hat sicher den Effekt, dass seine Inhalte eingängiger werden und besser im Gedächtnis hängen bleiben. Und durch seinen ungewöhnlichen Lebenshintergrund kann er dem Ganzen einen ungewöhnlichen Anstrich geben, der zur guten Unterhaltung beiträgt. Ich lese das Buch gern.

  • So, nun habe ich das Buch zuende gelesen.


    Das Lesen lohnt sich - ich finde Leo Martins Geschichte mit dem russischen V-Mann spannend, teils sehr unterhaltsam, und auch sehr authentisch. Super, wie er den Mann und seinen Hintergrund charakterisiert.


    Außerdem erfährt man doch recht viele interessante Details aus dem Agentenleben, und aus der Agentenszene.


    Seine Tips und Strategien, wie man das Vertrauen von Menschen gewinnt, belegt er mit eigenen Erfahrungen. Sie sind allesamt grundlegend wichtig, und auch wenn man die Strategien kennt, tut es gut sie sich wieder bewusst zu machen; Einzelne davon sind vielleicht etwas schwer umzusetzen, wenn sie darauf abzielen, dem Gegenüber echt gefühlten Respekt entgegenzubringen, und das kann in manchen Situationen schon schwerfallen, denke ich...