Klappentext:
Tromsø, Oktober 2007: Johan Fjeld traut seinen Augen nicht. Vor der Haustür steht Karl, sein Bruder, der 1969 bei einem Brand ums Leben kam. Davon war Johan zumindest bis jetzt fest überzeugt. Doch Karl lebt. Wer aber liegt auf dem Friedhof? Und warum kehrt Karl gerade jetzt zurück? Als Karl wenige Tage später tot aufgefunden wird, steht Johan unter Mordverdacht. Doch dann gibt es weitere Leichen in der nordnorwegischen Stadt - und der sympathisch-eigenwillige Ermittler Aslak Eira, ein Same und alleinerziehender Vater, steht vor vielen Rätseln. Für die Lösung muss er weit zurück in der Zeit, hinein in die Geschehnisse rund um den Brand im Mai 1969.
Über die Autorin:
Jorun Thørring, 1955 in Tromsø, Norwegen, geboren, ist Gynäkologin und hat eine Praxis in Trondheim. Sie gilt als Shootingstar der norwegischen Kriminalliteratur. Ihre Kriminalromane sind bereits in mehreren Ländern erschienen.
Meine Meinung:
Der Beginn des Buches gliedert sich in zwei Handlungstränge:
Der erste beschreibt wie Karl Fjeld, der eigentlich bei einem Großbrand 1969 ums Leben kam, plötzlich im Oktober 2007 vor der Türe seines Elternhauses, das jetzt von seinem Bruder Johan bewohnt wird, auftaucht.
Der zweite erzählt die Geschichte des Brandes im Jahr 1969, und stellt die damals involvierten Personen vor.
Danach beschränkt sich die Handlung auf das Jahr 2007.
Einer oder mehreren Personen scheint es nicht zu passen, dass der totgeglaubte Karl plötzlich wieder auftaucht, es geschehen mehrere Morde. Wer ist dafür verantwortlich und warum, wie konnte es geschehen, dass Karl 1969 als einer der Toten identifiziert wurde, und wer ist der Tote den man damals für Karl hielt?
Mit diesen Fragen muss sich nun Aslak Eira, ein samischer Ermittler und alleinerziehender Vater eines 18jährigen Sohnes, auseinander setzen. Um die aktuellen Mordfälle lösen zu können, muss er auch in der Vergangenheit recherchieren.
Eine spannende Krimihandlung ist die Folge.
Das Buch ist packend und flüssig zu lesen, die Charaktere werden gut beschrieben, die Atmosphäre nördlich des Polarkreises ist für den Leser fast greifbar. Auch das Privatleben des Samen Aslak Eira wird gut dargestellt, ohne die eigentliche Krimihandlung zu überdecken. Also alles in allem ein Krimi der es in sich hat und den man gerne liest.
Bis zum Schluss zieht sich die Frage nach dem Täter und dem Motiv, und bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich dem Buch 10 Punkte gegeben, aber leider, blieb gerade das Motiv für mich nach Ende des Buches sehr nebulös, nachvollziehen konnte ich es nicht, mir kam es vor, als würde etwas passend gemacht, was eigentlich nicht passt.
Für die Spannung, die sich während des ganzen Buches hält, die Weiterentwicklung der Charaktere und für den gut zu lesenden Schreibstil verbleiben aber immerhin noch 8 gute Punkte!
Im Auge des Feuers ist bereits der zweite Fall für den Ermittler Aslak Eira, was ich allerdings vorher nicht wusste. Aber auf Grund der guten Vorstellung des Protagonisten kann man getrost mit dem zweiten Buch beginnen, für Vorkenntnisse ist es nicht zwingend erforderlich den ersten Fall zu kennen.