Land der Schatten 2: Spiegeljagd - Ilona Andrews

  • Inhalt:

    Zitat

    Magische Begegnung … Der Gestaltwandler William soll in den Sümpfen Louisianas einen Spion ausfindig machen, der sein Land verraten hat. Dabei begegnet er der magisch begabten Cerise, die auf der Suche nach ihren verschleppten Eltern ist. Als klar wird, dass William und die junge Frau denselben Feind verfolgen, schließen sie sich zusammen und setzen ihre gefährliche Mission gemeinsam fort. Schon bald übt der verschlossene Mann eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Cerise aus.

    Egmont LYX


    Meine Meinung:
    William, der im ersten Teil der Serie “Land der Schatten” schon eine Nebenrolle hatte, ist hier der männliche Hauptcharakter. Er soll als Geheimagent einen Feind erledigen, an dem bisher alle anderen Agenten gescheitert sind.
    Um an diesen Gegner zu gelangen, braucht er Hilfe von einem Ortsansässigen im Edge. Dieser Bezirk trennt das Brocken, die menschliche Welt, vom Weird, der Welt der Magie. Und dort im Edge trifft er auf Cerise, die selbst große Familienprobleme zu bewältigen hat und seine Hilfe, die er ihr anbietet, daher dankend annimmt. Nicht ahnend, dass sie für William als Lockvogel herhalten soll, um seinen Feind aus der Deckung zu holen.


    Bevor es aber um die eigentlich Mission ging, mussten Cerise und William viele Wortkämpfe zwischen sich ausfechten und einige Machtkämpfe gemeinsam gegen eine andere Familie führen. William, ein Gestaltwandler und zum Killer ausgebildet, sowie Cerise, die magisch etwas in petto hat, vor dem sich selbst die stärksten im Moor fürchten, sind beide starke Charaktere, die mir im Laufe des Buches immer mehr ans Herz wuchsen.
    Bis sich Cerise’ und Williams Wege kreuzten, erfuhr ich in parallelen Handlungen einiges über Williams Leben und auch, was es mit Cerise’ Familienverhältnissen auf sich hat.


    Als sie sich dann kennenlernten und sich gemeinsam durch das Moorland von Edge quälten, wusste ich, dass “Spiegeljagd” jetzt schon besser ist, als es der erste Band “Magische Begegnung” war. Denn die Dialoge zwischen den beiden waren einfach fantastisch! Immer wieder musste ich laut lachen oder hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Diese Dialoge erinnerten mich stark an die Hauptfiguren aus Ilona Andrews’ anderer Serie “Stadt der Finsternis”.
    Die Gedanken von Cerise und William, welche in Kursivschrift dargestellt wurden, wenn es um den anderen ging, und auch Williams Begriffsstutzigkeit, als es um Flirtversuche mit Cerise ging, halfen dabei ebenfalls. Mit viel Witz und ordentlich gepfefferten Dialogen wurde mir das Lesen verschönert.


    Aber auch eine gewisse Spannung lag von Anfang an in der Luft. Richtig spürbar wurde sie erst im Laufe der Handlung, was meinen Lesegenuss noch steigerte. Der Spannungsbogen zog sich sehr schön durch das Buch, wuchs stetig und endete in mehreren dramatischen Situationen.
    Während William und Cerise sich langsam kennenlernten, bereitete Williams Gegner schon ihren Tod vor. Ob ihm das gelingt?


    Die Geschichte wurde aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, wobei die der beiden Protagonisten natürlich häufiger zum Zug kam. Aber auch der Blickwinkel des Feindes wurde regelmäßig erwähnt, sodass ich eine gute Übersicht der verschiedenen Handlungsstränge hatte.


    Im Gegensatz zu ihrer ersten Serie “Stadt der Finsternis”, die sich nur um einzelne Hauptfiguren drehte, lässt Ilona Andrews auch die Familien der Hauptcharaktere in den Vordergrund treten. Das ist ein großartiger Unterschied, wodurch beide Serien jeweils ihren Vorzug haben.


    Fazit:
    Ein humorvoller Spannungsroman mit tollen Charakteren!
    Ich bin schon gespannt, wie es im dritten Teil weitergeht und gebe dem Roman fünf von fünf Sternen und mache ihn zu meinem dritten Highlight im Juli.


    Land der Schatten Reihe:
    1. Magische Begegnung
    2. Spiegeljagd

  • Viele haben sich ja beschwert, dass es mit Declan und Rose nicht weitergeht ... ich war da auch zuerst skeptisch, fand aber "Spiegeljagd" im Endeffekt noch viel besser als "Magische Begegnung"!


    William und Cerise sind wesentlich explosiver als Rose und Declan und erinnern ein wenig an Kate und Curran aus der Kate Daniels-Reihe, weswegen mir wohl dieser zweite Band von "Land der Schatten" auch wieder deutlich mehr zugesagt hat. Die Sumpfatmosphäre unterscheidet sich jedoch sehr stark von dem dystopischen Szenario aus "Stadt der Finsternis" - dieses Mal geht es ins Moor und die schwüle, blutgeschwängerte Stimmung passt hervorragend zur Story. Ilona Andrews schreibt einfach wahnsinnig gut und trifft meinen Geschmack in punkto schwarzen Humor.


    Für manche Leserin, die gern Romantic Fantasy liest, könnte das hier zu krass sein. Bei Ilona Andrews fliegen sprichwörtlich auch mal die Gedärme, zur Story passt die Brutalität aber hervorragend. "Spiegeljagd" ist trotzdem romantisch, auf seine eigene Art, und mindestens genauso actionlastig. Für LeserInnen, die es etwas derber mögen, eine dringende Empfehlung :) ...


    Und das Cover ist WOW :heisseliebe ... spiegelt aber nicht die Heftigkeit des Romans ;) ....