Risto Isomäki - Ascheregen

  • Risto Isomäki - Ascheregen


    Achtung - auf die Auflage achten!
    Die erste Auflage endet zu früh, sprich hat nur 383 Seiten.
    In der dritten Ausgabe wurde der Fehler behoben und das Ende sowie das Nachwort des Autoren sind vorhaden.



    Inhalt


    Aus einem japanischen Kernreaktor wird Lithium 6 gestohlen. Gleichzeitig verschwindet aus einem Forschungsreaktor in Frankreich eine große Menge Plutonium. Beides zusammen lässt befürchten, dass Terroristen den Bau einer Bombe und einen Megaangriff auf eine amerikanische Großstadt planen. Die Nuclear Terrorism Unit wird eingeschaltet. Sie hat bald ein Schiff im Visier, das Tonnen von Uranerz geladen hat ═ und Kurs auf Los Angeles hält ┤


    Autor


    Risto Isomäki, geboren 1961, ist Schriftsteller, Wissenschaftsredakteur und Umweltaktivist. Er hat bereits an mehreren internationalen Umweltprojekten mitgearbeitet. DIE SCHMELZE ist sein vierter Roman und war 2005 für den finnischen Literaturpreis nominiert. Außerdem erhielt er die "Kiitos kirjasta/Danke-für-das-Buch"-Medaille von den finnischen Buchhändlern und wurde damit zur wichtigsten Neuerscheinung des Jahres gewählt.



    Meine Meinung


    Hmm, nicht so einfach bei diesem Thriller.
    Mit einem Satz würde ich sagen - Ein thematisch relativ interessanter Thriller, der aber nicht so besonders spannend und interessant umgesetzt ist.


    Es beginnt mit einem Zwischenfall in einem Japanischen Kerkraftwerk, in dem jegliche Sicherheitsmaßnahmen umgangen werden und Lithium gestohlen wird.


    Die Handlung schwenkt dann gen USA, in der man davon Wind ebkommt und mit einem Terrorangriff rechnet.


    Dieverse Figuren werden eingeführt - bei einigen ist es unwesentlich, bei anderen wichtiger, da diese dann im Laufe de Thrillers zum Zuge kommen.


    Überhaupt - die Protagonisten waren eins der Probleme für mich.
    Einfach zu viele, die zum Teil miteinander zu tun haben, oder eben auch nicht.
    Keiner besonders lebensnah oder interessant.


    Ein großes "Langeweilemanko" für mich war, daß sich entschieden zuviel auf das Privatleben der Protagonisten konzentriert wurde.
    Dadurch kommt die Handlung meiner Meinung nach eigentlich nicht so richtig in Fahrt.
    Es wird hin und her gehüpft zwischen den Protagonisten, Dinge werden erwähnt, die mich selber so gar nicht intressierten.


    Dadurch empfand ich den Inhalt dann auch als leicht depressiv, was ich so gar nicht bei einem Thriller mag.


    Auf der anderen Seite kam dann derart viel physikalilsch, kerntechnisches Fachwissen darin vor, daß ich mich davon überfrachtet fühlte.
    Ich habe nicht die besondere Ahnung davon und das Buch hat es auch nicht hinbekommen, daß sich das großartig geändert hätte.
    Ich habe nachher nur noch genervt darüber hinweggelesen, wenn mal wieder von irgenwelchen kernphysikalischen Fachtermini und Zahlen und Werten geschrieben wurde.



    Die Protagonisten sind bis auf drei auch ziemlich blaß, langweilig und auch nicht sonderlich wichtig.
    Dazu kommt dann noch, daß einem der halbwegs interessanten Charaktere ein nicht nötig gewesenes Schicksal ereilt.
    Das macht das ganze dann gleich noch eine Numemr depressiver und für mich dadurch unnötig langweiliger.


    Ich war dann doch ziemlich entäuscht von dem Thriller, da der Klappentext doch ein hochbrisantes und spannendes Thema erwarten ließ.
    Nur wurde es eben meiner Meinung nach nicht gut umgesetzt.
    Nicht eingehend, nicht intereressant und mit viel zu viel Fachwissen, das keineswegs Laientauglich umgesetzt wurde.
    So bleibt auch von der Brisanz des Themas einfach nichts übrig.
    Schade - das Thema hätte man dann doch wesentlich spannender und besser umsetzen können.


    Fazit


    Ein Thriller über ein eigentlich sehr spannendes Thema, das aber eben sehr unspannend und langweilig verarbeitet wurde.
    Das Feuer fehlte leider.
    Ich kann es eigentlich nur Leuten empfehlen, die viel Ahnung von Kernphysik haben und sich genau dafür interessieren und denen die Thrillerhandlung nicht an erster Stelle steht.
    Durch den depressiven Tenor hat das Buch auch nicht unbedingt das Gefühl des sogenannten Flow Erlebnisses vermittelt - sprich, es vermag nicht, sich in die Handlung oder auch die Protagonisten hineinzuversetzen.

  • Der Roman von Ismäki hat mir wirklich gut gefallen. Zwischendurch war ich jedoch schon am Überlegen, ob man das Genre mit Thriller überhaupt richtig benannt hat. Es gab Thriller Elemente aufgrund einer anstehende Bedrohung, aber waren sie doch wohldosiert verteilt gewesen.
    Ich hätte den Roman beim Lesen eher dem Bereich des Science Fiction zugedacht, weil die Szenarien, die im Laufe des Romans entwickelt werden, doch sehr zukunftsträchtig ist, wobei eigentlich nur eine Gefahr benannt wird, mit der wir tagtäglich gewissermaßen leben.
    Wer bei diesem Buch einen knackigen und spannungsgeladenen Thriller erwartet, wird von dem Roman enttäuscht werden. Wer ihn jedoch aufgrund des verarbeiteten Atomkraft bzw. Atombomben Themas lesen will, ist genau richtig. Isomäki gibt hier allerhand Informationen, die gut recherchiert zu sein scheinen, und klärt infolge eines fiktionalen Romans den Leser noch auf.
    Was er wie recherchiert hat und wo er absichtlich geflunkert hat, wird von ihm im Anschluss erklärt.
    Die Figuren sind auch schön gezeichnet, so dass ich mit Lauri, Alice und Katherine mitgelitten habe.


    Das Ende hätte ich mir anders gewünscht. Es war doch irgendwie enttäuschend. Aber wer sich für diese Thematik interessiert und zwischendrin spannungsgeladene Szenen mit Hollywood Charme mag, ist genau richtig.