Martha im Gepäck von Ulrike Herwig gelesen von Anneke Kim Sarnau

  • Kurzbeschreibung
    Tante Martha liebt geknüpfte Deckchen, kitschige Malerei - und sie ist ein Despot. Das bekommt auch ihr Neffe zu spüren, als sie plötzlich zwischen den Kindern auf der Rückbank seines Kombi sitzt, kariertes Reisekostüm, Koffer auf dem Schoß, mit Regenschirm bewaffnet. Selbstverständlich kommt sie mit in den Schottlandurlaub. Tante Martha zockt Truckfahrer beim Kartenspiel ab, bringt die Familie im Castle eines Liebhabers unter und entpuppt sich als Whisky-Expertin. Und Martha hat noch mehr Trümpfe im Ärmel.


    Über den Autor
    Ulrike Herwig arbeitete zehn Jahre in London als Deutschlehrerin. Seit 2001 lebt sie mit ihrer Familie in Seattle, USA. Als Ulrike Rylance schreibt sie erfolgreich Jugendliteratur.


    Meine Meinung:
    Die Autorin schreibt unter anderem Namen bereits erfolgreich Jugendbücher und genauso liest sich dies heir auch, keineswegs nach Erwachsenenliteratur klang das, zwar durchaus witzige und ideenreiche Buch. Natürlich war es lustig Martha und ihre Sippschaft nach Schottland zu begleiten, da und dort war mir die Geschichte aber einfach zu platt, zu simpel und zu belanglos. Leider. Dazu trug aber vorallem auch die ziemlich gruselige Interpretation der Sprecherin Anneke Kim Sarnau bei. Anfangs war ich von ihrer irgendwie kindlichen Art zu lesen durchaus noch angetan, irgendwann hätte ich sie aber am Liebsten nur noch gewürgt, wenn sie die Stimme der kleinen Theresa so schrecklich nervig ins Mikro nöhlte, daß es mir fast das Trommelfell zerriss.
    Vielleicht als gelesenes Buch durchaus gelungen, als Hörbuch unterhaltsam, aber eben zeitweise aufgrund der seltsam nervig verstellten Sprecherstimme ziemlich schrecklich. Leider...

  • Die Sprecherin Anneke Kim Sarnau: http://de.wikipedia.org/wiki/Anneke_Kim_Sarnau


    "Martha im Gepäck" konnte mich als Hörbuch leider nicht überzeugen. Dies lag vor allem an der Sprecherin Anneke Kim Sarnau. Ihre überzogene und viel zu konstruierte ( absolutes Negativbeispiel ist die Tochter Theresa, hier rollten sich mir echt die Zehennägel hoch :yikes ) Sprechweise hat der Geschichte wohl den ansatzweise vorhandenen Charme und Witz völlig genommen.
    Schade, so blieb nur eine Story, der zumindest ich nicht allzu viel abgewinnen konnte. Natürlich gab es auch witzige Momente und Stellen an denen ich dachte "das ist jetzt eine gekonnte Stelle oder Wendung oder ein schöner Gedanke". Aber das kam leider nicht besonders oft vor.
    Und das Mega-Happy-End und die Auflösung über Marthas Lebensgeschichte war mir doch etwas zu dick aufgetragen.


    Vielleicht ist die Geschichte gelesen etwas ansprechender und ganz sicher wäre sie mit einer passenderen Sprecherin sehr viel hörenswerter gewesen.
    Leider ist das Hörbuch auch noch mit meiner absoluten "Hörbücher-Hass-Verpackung" ( Plastikhülle ) verpackt - diese hat jetzt schon mehrere Kratzer und ist eh so schlecht zu handeln. Da gibt es wahrlich bessere Lösungen.


    Ich gebe dem Hörbuch 4 von 10 Punkten.

  • Familie Thieme freut sich auf ihren Urlaub in Schottland. Als Erbtante Martha das hört, ist sie ebenso begeistert und entscheidet kurzerhand mitzukommen. Mutter Karen ahnt Böses, kann es aber nicht mehr verhindern, dass die 80-jährige Martha, einem Besuch in den Highlands entsprechend gekleidet, auf der Rückbank Platz nimmt. Vermutet man nun jedoch Einschränkungen oder Rücksichtnahmen, die Reisende in diesem Alter schon mal stellen, liegt man daneben. Martha mischt die Reisetruppe mit ihren pragmatischen Entscheidungen auf, pokert nicht immer edelmütig mit Truckern und überrascht zum Schluss sogar noch mit einem Liebhaber aus vergangenen Tagen.


    Aus Karens Sicht wird der Verlauf der Reise geschildert. Unterhaltsam werden dabei die kleineren und größeren Pannen beschrieben, die die fünfköpfige Familie zu bewältigen haben. Aber auch ernstere Themen werden angesprochen. Zum einen geht es um Langeweile innerhalb einer Partnerschaft, um nichtergriffene Chancen und vor allem um den generationsübergreifenden Umgang miteinander. Das Alter der Protagonisten wurde hier sehr sorgfältig ausgewählt. Manches wurde allerdings durch die gekürzte Hörbuchfassung schnell vorhersehbar, minderte aber nicht den Spaß an der Geschichte. Die Ideen um die schrullige Tante waren dafür zu überraschend.


    Der Hörspaß ging vielmehr durch die Sprecherin Anneke Kim Sarnau verloren. Ihre Art, die Charaktere stimmlich zu interpretieren, ist nicht ohrenfreundlich. Lediglich Mutter Karen wurde authentisch wiedergegeben. Vor allem die männlichen Stimmen wirkten auf mich recht lieblos, fast schon gelangweilt. Die fünfjährige Tochter hätte mit der quäkenden Intonation eher in ein Puppentheater gepasst. So fällt das Hören der vier CDs an manchen Stellen arg strapaziös aus und ich empfehle eindeutig den Griff zum Buch. Genau das habe ich nach dem Hören auch getan und wurde mit einer ausführlicheren Version der Schottlandreise belohnt.


    Gerne hätte ich der Geschichte 8 Punkte gegeben, durch die überzogene Vertonung kann das Hörbuch leider nur vier bekommen.

  • Habe das Hörbuch letzte Woche am Strand liegend gehört - so bekommt man auch mal von vorne Sonne ab. :kiss Die Handlung des Buches hat mir gut gefallen. Ich hatte keine große Erwartung und wurde daher positiv überrascht. gibt es dank Martha tolle Wendungen und Überraschungen in der Handlung.


    Allerdings, wie Frau Sarnau das Töchterlen Theresa liest - heftiges Kopfschütteln - diese Piepsstimme dem Hörer zuzumuten, ist Körperverletzung. Nur gut, dass die Kleine nur selten und wenn kurze Sätze sagt.


    Es ist aber eine gute Urlaubsunterhaltung.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)