Die Schöne von Fontenay - Jean-Bernard Pouy

  • OT: La Belle de Fontenay


    Kurzbeschreibung:
    Das junge Mädchen in der blauen Regentonne ist tot: Laura, Schülerin am benachbarten Gymnasium. Enric, taubstummer Ex-Journalist und Anarchist, der eigentlich im eigenen Kleingarten vor den Toren von Paris nur seine bevorzugte Kartoffelsorte "Schöne von Fontenay" kultivieren und keine Leichen finden will, beginnt hartnäckig und unkonventionell mit eigenen Ermittlungen...


    Über den Autor:
    Jean-Bernard Pouy war nach seinem Studium u.a. als Journalist, Lektor, Lehrer und Drehbuchautor tätig. Sein erster Kriminalroman erschien 1983. Sein zweiter wurde 1984 in die «Série noire» bei Gallimard aufgenommen, weitere folgten. Seine Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit: Grand Prix de la Ville de Reims 1986, Prix Polar 1989, Trophée 813 du meilleur roman 1992, Prix Paul Féval 1996; für "Larchmütz 5632" bekam er den Prix Polar Michel Lebrun 1999.


    Meine Rezension:
    "Beste französische Kriminalliteratur!" lobt ein Rezensent bei Amazon diesen Krimi aus der Feder von Jean-Bernard Pouy und wenn ich nicht wüsste, dass Frankreich auch solche großartigen Autoren wie Fred Vargas hervorgebracht hat, würde ich nach der Lektüre der "Schönen von Fontenay" einen großen Bogen um die französische Kriminalliteratur machen.
    Pouy entfaltet hier vor dem Leser einen gewöhnungsbedürftigen Mix aus extravagantem Helden (taubstummer Ex-Journalist und Anarchist, der seine Eltern im spanischen Bürgerkrieg verloren hat) und dem Mikrokosmos eines französischen Gymnasiums, der nicht so recht zusammenpassen will und (genau wie sein Protagonist selbst) ständig an-eckt - nur leider am Verständnis des Lesers. Wer sich mit der jüngeren Geschichte Frankreichs gut auskennt und vor allem über Hintergrundwissen über die verschiedenen politischen Strömungen unseres Nachbarn verfügt, mag die vielen Verwicklungen verstehen. Für alle anderen, denen auch das Glossar am Ende nicht weiterhilft, bleibt eine über weite Strecken fade Geschichte, die zwar skurrile Personen, aber kaum Spannung bieten kann und mit einem irgendwie belanglosen Ende aufwartet, das die Enttäuschung eher noch vergrößert als dämpft. Schade, hier hatte ich mir eindeutig mehr versprochen!


    Magere 3 Punkte.