Tödliches Wissen - Annamaria Fassio

  • 1. Band der Erica Franzoni-Reihe
    OT: Tesi di laurea


    Kurzbeschreibung:
    Die Studentin Erica Franzoni schreibt ihre Diplomarbeit über einen Serienmord, der Anfang der siebziger Jahre Turin und ganz Italien in Atem gehalten hat: Vier junge Frauen wurden auf grausame Weise umgebracht. Als Zeitzeugen befragt Erica auch Commissario Antonio Maffina, der ihr gerne weiterhilft, sehr gerne, weil (oder obwohl?) er der Lebensgefährte ihrer Professorin ist... Je tiefer Erica in den Fall eindringt, desto undurchsichtiger scheint er zu werden. Und dann offenbart sich ihr ein schreckliches Geheimnis...


    Über die Autorin:
    Annamaria Fassio hat lange Zeit in Turin gelebt. Seit zehn Jahren unterrichtet sie in ihrer Geburtsstadt Genua und hat bereits zahlreiche Märchenbücher geschrieben und lange als freie Journalistin gearbeitet. Für "Tödliches Wissen", ihren ersten Roman, ist Annamaria Fassio mit dem Premio Tedeschi ausgezeichnet worden.


    Meine Rezension:
    "Tödliches Wissen" ist ein ungewöhnlicher Krimi, denn er erzählt den Fall eines Serienmörders, der vor 30 Jahren bereits abgeschlossen wurde und nur durch die Diplomarbeit einer Studentin wieder ins Bewusstsein der Menschen rückt. Der Leser erfährt verschiedenen Quellen, was damals passiert war, so dass sich die Geschichte wie ein Mosaik aus den Recherchen der Protagonistin Erica, den damaligen Verhörprotokollen, den Erinnerungen des damals zuständigen Ermittlers Maffina und nicht zuletzt auch aus dem Blickwinkel des Täters zusammensetzt. So entsteht ein sehr beklemmendes Bild, das den Leser fesselt und eine Mischung aus Spannung und Abscheu hervorruft.
    Inzwischen sind zwei weitere Bände der beiden Protagonisten Erica Franzini und Commissario Maffina erschienen. In diesem ersten Band steht jedoch eindeutig der Fall im Vordergrund, so dass die Persönlichkeiten der Figuren hier etwas blass und irgendwie auch austauschbar bleiben, was jedoch ansgesichts der Komposition des Romans nicht schlimm ist.
    Leider suggeriert der Klappentext mit dem "schrecklichen Geheimnis", das sich Erica "offenbaren" soll, überflüssigerweise, dass den Leser eine unerwartete Wendung erwartet, was allerdings nicht der Fall ist, so dass man automatisch etwas ratlos und enttäuscht zurückbleibt, was den Gesamteindruck des ansonsten gut gelungenen Romans schmälert.


    Deshalb insgesamt 7 Punkte.

  • Danke für die interessante Rezi Milla. Das Buch ist ja schon 9 Jahre alt und auch nicht mehr lieferbar. Ausserdem hat es auch einen stolzen Preis für nicht einmal 300 Seiten. Aber zum Glück hat es meine Bücherei und auch die nachfolgenden Bände, daher werde ich es mir bei Gelegenheit ausleihen. :wave