GJ Moffat - Verfehlung

  • Englischer Originaltitel: Daisychain



    Klapentext
    Eine tote Frau, ein vermisstes Mädchen und zwei Ermittler, die unterschiedlicher nicht sein könnten


    Es ist der erste Tag für Detective Constable Rebecca Irvine in ihrem neuen Job in der Abteilung für strafrechtliche Ermittlungen. Und es ist ihr erster Mordfall. Umso besser, dass sie gleich einen Verdächtigen vorweisen kann: Logan Finch, erfolgreicher Anwalt und – wie sich herausstellt – Exfreund der toten Frau. Doch Logan fällt aus allen Wolken – seine Penny ist tot, und er wird verdächtigt? Und eine Frage quält sowohl Logan als auch Rebecca: Wo ist die 11-jährige Tochter der Toten, und wie viel Zeit wird ihnen bleiben, sie zu finden?




    Der Autor
    GJ Moffat hat an der Universität Glasgow Jura studiert und praktiziert auch heute noch als Anwalt. In seiner Freizeit beschäftigt er sich am liebsten mit seinen beiden kleinen Töchtern, doch immer, wenn er ein paar Minuten Ruhe hat, setzt er sich an seinen Schreibtisch und geht seinem größten Hobby nach - dem Schreiben von Thrillern. GJ Moffat lebt mit seiner Familie in Kilmarnock, Schottland. Verfehlung ist sein erster Roman.





    Das Buch beginnt mit einem Verbrechen. Penny wird in ihrer Wohung überfallen und ermordet. Danach lernen wir Rebecca Irvine kennen, die ihren ersten Tag in einer neuen Abteilung der Glasgower Polizei hat. Sie wird an den Tatort gerufen und findet dort nicht nur Hinweise auf Pennys Tochter sondern auch eine Visitenkarte von einem Anwalt: Logan Finch.


    Logan lebt als relativ erfolgreicher Anwalt in seiner Penthousewohnung und ist gerade dabei, einen etwas komisch anmutenden Vertrag zwischen 2 Mandanten abzuschließen. Einer seiner Klienten ist auch ein guter Freund von ihm geworden. Er und seine Firma für Personenschutz werden sich im Laufe der Handlung als noch sehr nützlich herausstellen. Logan gerät unter Verdacht, das er an Pennys Tot beteiligt sein könnte. Zudem wird er mit der Tatsache konfrontiert, das er anscheinend mit Penny eine elfjährige Tochter hat, welche gerade gekidnappt wurde. Penny und Logan waren in ihrer Jugend ein Paar, bis sie ihn ohne Erklärung und Ankündigung einfach verließ. Logan ist darüber nie hinweggekommen. Sein gesamtes Leben ist aus den fugen geraten - Penny tot, er ist Vater, Tochter in Lebensgefahr, er unter Verdacht und die Verbrecher sind auch ihm auf den Fersen.


    Das klingt alles sehr spannend und ist es die meiste Zeit auch. Die etwas verwickelte Handlung ist gut umrissen und aufgebaut und durchaus schlüssig. Leider bleibt alles ein wenig an der Oberfläche. Die Personen werden skizziert und umrissen, eine tiefere Geschichte um jeden wird geschickt angedeutet, aber nie vertieft. Viele Dinge und Handlungen bleiben so doch ungeklärt, etwa Rebeccas Verhältnis zu ihrem Mann und Sohn, oder auch, warum Penny damals eigentlich Logan verließ. Man ahnt die Gründe, aber ich fand doch, das der Autor sehr leichtfüßig darüber hinwegging und lieber auf Action setzte.


    Action und Handlung halten sich angenehm die Waage. "Verfehlung" ist ein leichter und angenehmer kleiner Thriller, den man mal eben so runterlesen kann. Er erfindet das Rad nicht neu und bietet wenig neues. Das der Autor eine gute Handlung aufziehen kann, hat er bewiesen, er müsste für meinen Geschmack nur noch etwas an den Feinheiten arbeiten und den Personen mehr Tiefe und Dimension geben.


    Fazit: kann man, muss man aber nicht lesen. Solide Krimiunterhaltung. Erwähnen möchte ich noch, das ich den Titel "Verfehlung" in keinster Weise in der Handlung wiederfinde. Der englische Originaltitel "Daisychain" passt da sehr viel besser (wie meistens natürlich). In mir weckt der Originaltitel die Vermutung, das dem Autor doch mehr an den Personen lag als an der Action. Jetzt muss er das nur noch besser umsetzten als nur in kleinen Andeutungen.