Heimat ist, was man vermisst von Sebastian Schnoy

  • Über den Autor:


    Sebastian Schnoy, Jahrgang 1969, lebt in Hamburg. Nach dem Studium der Geschichte wurde er Kabarettist und gibt heute rund 150 Vorstellungen pro Jahr in ganz Deutschland. 2006 erschien sein Debütroman "Rampenfieber". Mit seinem Bühnenprogramm "Hauptsache Europa" bringt er als erster Künstler Geschichte unterhaltsam auf die Bühne.


    Das Buch:


    Wie ist das Wort Heimat definiert? Wo und wie kann es uns heute noch gelingen heimatliche Gefühle zu entwickeln? Was ist typisch deutsch?


    Diesen spannenden Fragen geht Sebastian Schnoy in seinem neuen Buch nach und findet dabei, mal ernst mal heiter, interessante Antworten.


    Im ersten Teil begibt er sich auf eine Reise, die ihn unter anderem in die USA, nach Irland und in den Harz führt, um dort nach Spuren der deutschen Identität zu suchen. Er stellt dabei recht schnell mit einem Augenzwinkern fest, dass wir Deutschen vor allem sehr gut darin sind, möglichst nicht deutsch sein zu wollen.


    Der zweite Teil des Buches nimmt typisch deutsche Eigenschaften auf die Schippe. Allein wie der Autor es schafft, die deutsche „Spaziergängermentalität“ und „Jammerkultur“ zu beschreiben, ließ bei mir kein Auge trocken.


    Geschickt lenkt Sebastian Schnoy aber den Leser auch wieder auf einen Weg, der zum Nachdenken anregt, denn auch die Muttersprache und die Erfahrungen der Kindheit haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf unsere Heimatverbundenheit.


    Neben all dem, muss sich jeder Deutsche ja auch noch mit der unrühmlichen Vergangenheit auseinandersetzen, welche im Vergleich mit den Amerikanern, Briten oder Franzosen auch heute noch häufig zu ernsten Identitätsproblemen führt.


    Fazit: Ein Buch, mit lustigen aber auch besinnlichen Momenten, das mich angeregt hat, meine eigene Heimatverbundenheit zu reflektieren.


    Dies war sicher nicht mein letztes Buch von Sebastian Schnoy.