Clete B. Smith: Ausserirdische Ferien [ab 10 Jahre]

  • Clete B. Smith: Ausserirdische Ferien
    Rowohlt 2011. 272 Seiten
    Hardcover
    ISBN-13: 978-3499215995. 12,99€
    Originaltitel: Aliens on Vacation
    Übersetzer: Leonhard Thamm
    Vom Verlag empfohlen ab 10 Jahren


    Verlagstext
    Das kann ja heiter werden! Weil seine Eltern den Sommer über beide auf Geschäftsreise sind, muss Scrub die Ferien bei seiner Oma verbringen. Die hat er vorher noch nie gesehen. Und sie unterscheidet sich ziemlich von den Großmüttern, die er sonst so kennt: Mit ihren bunten Kleidern und ihrer rosaroten Brille scheint sie aus einer anderen Zeit zu kommen. Außerdem hat sie eine freakige Vorliebe für Außerirdische. Anders kann sich Scrub ihre seltsamen Gäste nicht erklären. In ihrem Bed & Breakfast wimmelt es nur so von verrückten Gestalten, die aussehen, als wären sie einem Science-Fiction-Film entsprungen. Doch dann weiht ihn Oma in ihr Geheimnis ein, und die Ferien werden ganz anders, als sich Scrub das ausgemalt hatte. ...


    Über den Autor
    A lifelong resident of the Pacific Northwest, Clete taught English, Drama and Speech at the high school level for over a dozen years and has also worked in journalism. Clete received his MFA in Writing for Children and Young Adults from the Vermont College of Fine Arts in January, 2010. He currently lives in Bellingham, Washington with his wife and two daughters. A sequel to Aliens on Vacation, part of The Intergalactic Bed & Breakfast series for middle grade readers, will come out the following year.
    Quelle: good reads


    Zum Inhalt
    Seit jenem blöden Schultheaterstück, in dem er einen Baum spielen musste, war David den Namen Scrub, Gebüsch, nicht wieder losgeworden. Anstatt den Sommer über für die Aufnahme in die Basketballmannschaft zu trainieren wird David von seinen berufstätigen Eltern für die Ferien quer über den amerikanischen Kontinent zur Oma in den Staat Washington geschickt. In Forest Grove hat Scrub weder Handyempfang noch WLAN. Mit seinem Freund Tyler hat David gewettet, wer von ihnen beiden in diesem Sommer zuerst ein Mädchen küssen wird. Seine Oma, die er vorher noch nie getroffen hat, trägt Korksandalen und ernährt sich ungewöhnlich. Ein amerikanisches Kind, mit Tofuwürstchen, Dinkelbrötchen oder rechtsdrehendem Haferbrei konfrontiert, glaubt vermutlich, dass es daran sterben wird. Nicht so Scrub. Seine Oma betreibt in ihrem schwarz gestrichenen Haus eine Bead&Breakfast-Pension für Außerirdische. Die Gäste werden vom intergalaktischen Reisebüro direkt in die Zimmer teleportiert. Wenn die Technik mitspielt, kann also jederzeit aus dem leuchtendblauen Feld in einem unbewohnten Gästezimmer ein Reisender hervorploppen. Die Transporttechnik scheint der schwache Punkt des intergalaktischen Reisens zu sein. Mr Harnox kann nach einem unerwarteten Zwischenfall nicht wieder auf seinen Heimatplaneten zurück und harrt schon seit 2 Jahren in der Pension aus.


    Obwohl Scrubs Oma sich für eine Amerikanerin reichlich verschroben benimmt, z. B. fährt sie mit dem Hollandrad zum Einkaufen, nimmt sie nach Möglichkeit Rücksicht auf ihre Nachbarn. Wer als Außerirdischer bei ihr zu Gast sein möchte, muss sich an die Hausordnung halten. "Außerhalb des Hauses bitte nicht mehr als 2 Arme, 2 Beine und einen Kopf." Hat ein Besucher Tentakeln an lächerlichen Körperstellen oder ist farblich aus der Art geschlagen, wird er von Scrubs Oma geschminkt und irdisch verkleidet, um in Forest Grove möglichst wenig Aufsehen zu erregen. Die Nachbarn nicht zu verärgern und gleichzeitig den Gästen einen ereignisreichen Urlaub zu verschaffen scheint unmöglich. Trotz aller Bemühungen um die intergalaktische Verständigung würde der Sheriff des Ortes die Pension am liebsten sofort schließen. Einzig normal in dieser Nachbarschaft scheint Amy zu sein, die David unerschrocken berichtet, dass sich in der Nähe das Meldezentrum für UFOs befindet. Wären alle Leute im Umgang mit Außerirdischen so gelassen wie Amy, gäbe es die Auseinandersetzungen um die weitere Existenz der Außerirdischen-Pension vermutlich nicht.


    Seiner Großmutter, der die intergalaktischen Probleme allmählich über den Kopf wachsen, wird Scrub in diesem Sommer schnell zum unentbehrlichen Mitarbeiter. Eines Tages taucht eine Alien-Familie auf, die durch Größe und Temperament für Forest Grove unzumutbar ist. Damit die Alien-Kinder nicht zu enttäuscht sind, dass sie am nächsten Tag auf ihren Heimatplaneten zurückkehren müssen, wird Scrub von seiner Oma gebeten, mit den "Kindern" in der Gestalt von Riesen-Flummis wenigstens eine Nacht im Wald zu zelten. Scrub als Städter hat in seinem Leben noch nie gezeltet und ahnt nicht, was ihn als Aliensitter im Wald von Forest Grove erwartet.


    Fazit
    Einfühlung und Rücksicht auf die Gefühle anderer spielen im ersten Band der witzigen Alienabenteuer neben Davids erster Beziehung zu einem Mädchen eine wichtige Rolle. Für David, gerade mitten in der Pubertät, sind Scham und Peinlichkeiten tägliches Thema. Er denkt u. a. darüber nach, wie peinlich es für einen Alien wäre, wenn David ihn nackt antreffen würde. Mit Scrubs Abenteuer im Bed&Breakfast seiner Oma führt Clete B. Smith die Idee zu einem überraschenden Ende, wie eine Begegnung mit Außerirdischen ablaufen könnte.


    9 von 10 Punkten