Level 26: Dunkle Prophezeiung - Anthony E. Zuiker & Duane Swierczynski

  • Originaltitel: Level 26 – Dark Prophecy (2010)
    Lübbe Verlag 2011, 443 S.


    Teil 2 der Level 26-Serie


    Über den Inhalt:
    Steve Dark kann sich in jeden Killer hineinversetzen. Doch diese Fähigkeit hat ihren Preis: Bei seinem letzten Fall hat Dark die Beherrschung verloren und den Killer brutal hingerichtet, anstatt ihn festzunehmen. Die Tat nagt so sehr an ihm, dass er den Dienst quittiert. Kurz darauf treibt ein neuer Killer sein Unwesen. Seine Methode: Er tötet die Opfer nach bekannten Tarot-Motiven. Dark erkennt, dass die offiziellen Ermittler dem Killer nicht gewachsen sind. Er will selbst die Jagd aufnehmen, aber ihm fehlen dazu die erforderlichen Mittel. Da tritt eine mysteriöse Frau an ihn heran. Ihr Angebot: unbegrenztes Budget, solange Dark für sie exklusiv Serienkiller jagt. Ohne die Grenzen von Justiz und Moral.


    Über die Autoren:
    Anthony E. Zuiker, geboren 1968 in Blue Island, Illinois, ist der Schöpfer und Produzent des Fernsehformats „CSI: den Tätern auf der Spur“, das weltweit über drei Milliarden Zuschauer erreicht und mehrfach mit dem amerikanischen Fernsehpreis „Emmy“ ausgezeichnet wurde. Zuiker lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Las Vegas und Los Angeles.
    Duane Swierczynski, geboren 1972 in Philadelphia, hat als Autor mehrere Sachbücher und Thriller geschrieben. Er ist Texter der „X-Men“-Serie „Cable“ und einer Reihe von weiteren Marvel Comics. Swierczynski lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Philadelphia.


    Meine Meinung:
    Die Geschichte beginnt da, wo "Dark Origins" endete: am Trevi-Brunnen in Rom. Allerdings setzt die tatsächliche Handlung 5 Jahre später ein. Steve Dark ist ein psychisches Wrack. Die Jagd nach dem Level 26-Killer „Sqweegel“ hat ihn ausgebrannt und traumatisiert zurückgelassen, so dass er schließlich seinen Job an den Nagel hängt. Während er sich bemüht, ein alltagstaugliches Leben zu führen, nimmt eine geheimnisvolle Frau Kontakt zu ihm auf und macht ihm ein verlockendes Angebot: Serienkiller zu jagen ohne lästige Beschränkungen oder Vorschriften. Währenddessen beschäftigt ein neuer grausamer Mordfall Darks ehemaliges Team, die „Special Circs“ …

    Als die Tat eines neuen grausamen Killers in der Presse verbreitet wird, kann Dark nicht untätig blieben. Er glaubt, er sei der beste Mann, den Killer zu jagen, sehr zum Widerwillen seines ehemaligen Chefs bei Spezial Circs, Tom Riggins, und seiner Ex-Partnerin und ehemaligen Geliebten Constance Brielle. Mit jedem neuen Mord kommt Dark näher an Täter und Motiv heran. Das gelingt ihm mit Hilfe der undurchschaubaren Lisa Graysmith, die über ungeahnte Ressourcen und Kontakte zu höchsten Stellen zu verfügen scheint. In Riggins dagegen keimt der Verdacht auf, dass Dark selbst etwas mit den Morden zu tun haben könnte.


    Durch den flüssigen Schreibstil lässt sich das Buch gut lesen, Thema und Story bieten jedoch nichts Neues, die Spannung erreicht nicht einmal das Niveau des Vorgängers. Die Entwicklung, die die Geschichte nimmt, ist eher schwach und auch das Ende kann mich nicht wirklich begeistern. Mit Lisa Graysmith wird ein interessanter Charakter eingeführt, während die anderen Personen weitestgehend oberflächlich und eindimensional bleiben.


    Steve Dark ist ein starker Charakter und hätte eine bessere Geschichte verdient. Als Ergänzung gibt es wieder Videosequenzen im Internet (die Cyber bridges), die man nach Eingabe der dem Buch entnommenen Codes am Computer ansehen kann. Sie zeigen Dark bei einer Tarotsitzung und man erfährt viel über seine Person, was mir als Vertiefung der Darstellung seines Charakters sehr gut gefallen hat.


    Die Autoren selbst haben diesen Anspruch des Level 26-Killers erweckt. Leider können sie ihn diesmal nicht aufrecht halten. Was im Vorgänger ausgezeichnet funktioniert hat, wird hier nicht einmal ansatzweise erreicht. Das Außergewöhnliche, das den Täter in „Dark Origins“ auszeichnet, fehlt völlig. Auch hier sind die Taten blutig und grausam, Mord folgt auf Mord, doch die morbide Faszination eines „Swqeegel“ fehlt. Täter und Motiv erscheinen gewöhnlich und wenig originell, das ist allerhöchstens Level 15, meiner Meinung nach.

    Insgesamt hat mich das Buch enttäuscht und ich hoffe, dass sich die Autoren für die Fortsetzung wieder etwas Spektakuläreres einfallen lassen.


    Ach ja: Das Ende des ersten Romans erweckte Erwartungen, die leider in diesem Teil nicht erfüllt wurden, obwohl sie zu Beginn des Buches angesprochen wurden. Nun bleibt die Hoffnung auf Teil 3.

  • Danke für die Rezi JaneDoe. Schade, dass es offenbar nicht so toll ist, da mir der erste Band sehr gut gefallen hat. In der Zwischenzeit habe ich auch schon den CSI-Teil gesehen, in der "Swqeegel" mitspielt und auch der hat mir gut gefallen.


    Da ich diesen zweiten Teil bereits hier liegen habe, werde ich ihn aber auch lesen. Mal sehen, wie er mir gefällt. :wave

  • Zitat

    Original von Helga
    Danke für die Rezi JaneDoe. Schade, dass es offenbar nicht so toll ist, da mir der erste Band sehr gut gefallen hat. In der Zwischenzeit habe ich auch schon den CSI-Teil gesehen, in der "Swqeegel" mitspielt und auch der hat mir gut gefallen.


    Da ich diesen zweiten Teil bereits hier liegen habe, werde ich ihn aber auch lesen. Mal sehen, wie er mir gefällt. :wave


    Die CSI-Folge habe ich auch gesehen. Da kommt bestimmt noch was nach, das Ende war ja offen.

  • Meine Meinung


    Die „Level 26“-Serie ist etwas ungewöhnlich, handelt sie doch nicht um gewöhnliche Killer, sondern um die der schlimmsten Sorte. So war es zumindest im Auftaktband, in diesem 2. Teil ist es jedoch nicht so. In vielen verschiedenen Perspektiven wird eine Killerserie beschrieben, bei der bei jedem neuen Abschnitt der Mord beschrieben wird. Dabei wird die ermordete Person recht intensiv beschrieben, was leider nicht immer in die Ermittlungen einfließt. So kam es, dass ich im späteren Verlauf der Handlung immer mehr dieses einleitende Kapitel überflogen habe.
    Da man schon recht früh weiß, wer hinter den Morden steckt und an was sie erinnern sollen, kommt keine rechte Spannung auf. Auch sind weder das Motiv noch die Täteridee wirklich neu. Insgesamt ist es keine Steigerung des Auftaktbandes und ich bin mir nicht sicher, ob ich noch den dritten Teil „Dark Revelations“ lesen möchte, der im Original schon erschienen ist.