'Die Gesichtslosen' - Seiten 269 – Ende

  • Hallo Alle,


    so, ich habe heute extra lange im Fitness-Studio auf dem Rad gehockt, wollte ich doch fertig lesen, geschafft ;-)


    Ich bin wirklich froh, dass es nicht Wanda war, die da "unter der Decke" war....wobei ich DAS geahnt habe (dass sie es NICHT ist), das "passte" so hübsch zu ihrem Verschwinden....nö, das wäre mir "zu glatt" gewesen. Aber dass es die Mutter ist, darauf kam ich auch nicht.....


    Das Wanda wirklich so "sorglos" ist was die Verantwortung für den Sohn betrifft....finde ICH komisch, aber die ganze Familie ist ja ein wenig schräg.....gespannt warte ich also auf eine Fortsetzung.......


    Eine Frage ist geblieben:


    1) Was ist das denn mit der "Forelle im Kopf" nun für ne Sache, ich hab es nicht kapiert. Warum "Forelle" ???


    Ansonsten hat sich (für mich) alles geklärt....Lars ist "hinfort" (hoffentlich für immer, so ein A****), Clemens ist auch ne komische Nummer, das mit der Exfrau glaub ich ihm nicht...kicher....., Wanda ist auch schräg....und Carinas Vater ebenso.....die "Mutter" will sich nicht operieren lassen und will einen Tumor mit Homöopathie behandeln....großartig.


    Was mich an dem Buch sehr erfreut hat: ich mag es so sehr, wenn ich auch "was lerne", beim Lesen. Sicherlich habe ich mich hier und da mit der RAF und der Stasi beschäftigt, aber eher oberflächlich. Wenn also solche Dinge in Bücher "eingestreut" werden, spricht mich das sehr an........Carina und die Familie war mir irgendwie "nah", das konnte ich wunderbar nachvollziehen und mir vorstellen.


    Ich bedanke mich für die schöne Leserunde und bin auf weitere Kommentare von euch sehr gespannt. Und wenn Stephanie mir noch "die Forelle" näher bringt, habe ICH einen hübschen "Abschluss" ;-)


    Grüsse
    Andrea

  • Hallo Andrea,


    fleißig, fleißig, Fitness und Lesen, wenn das keine gute Kombi ist!


    Freut mich, dass sich das Puzzle in Deinem Kopf zusammengesetzt hat.


    Zur Forelle: Dimitris Trauma als er fast ertrunken ist und wiederbelebt wurde, hat bei ihm ausgelöst, dass er so ein inneres Klopfen hört, wenn er unter Stress gerät. Dann denkt er, dass sich ein Fisch in seinem Kopf breit gemacht hat, eine "Larve", also eine Jungforelle wäre in der Isar damals in seinen Kopf geschlüpft (S. 21), als er fast ertrunken ist.


    Hast Du schon mal von Gesichtsblindheit gehört, unter der Dimitri auch leidet?
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gesichtsblindheit


    Hier ist ein Filmbeitrag dazu (auf schweizerdeutsch): http://www.videoportal.sf.tv/v…19-4062-afd5-9be8fc9210c1


    Nur so als Futter, falls Du Lust hast...


    Ich danke Dir für die Teilnahme und AUFWIEDERLESEN!


    LG Stephanie

  • Ich bin auch durch.


    Eine ganze Zeit hatte ich ja mit Carina Angst, das Wanda dem Mörder in die Hände gefallen ist. Gott sei Dank war sie es nicht. Das lag ja auch an ihrem Sohn, der den Brief seiner Mutter auf die Toilette klebt, ein ganz schönes, manchmal nerviges Energiebündel.


    Die ganze Familie ist ja ein wenig eigenartig.


    Die Forelle hat mich auch interessiert, die hat Stephanie schon gut erklärt.


    Manchmal kam es mir vor die Zeit war länger, dabei waren es nur 7 Tage aus dem Leben Carinas. Langsam könnte sie sich dann ja mal richtig in ihrer Wohnung einrichten :grin


    Ich habe den Roman gerne gelesen, so mag ich Thriller, nicht zu blutrünstig und spannend.

  • Na, das hat Matte seiner Tochter ja sehr einfühlsam beigebracht, dass Silvia nicht ihre Mutter ist :-(. So eine Nachricht auf die Mailbox zu sprechen, nachdem man 31 Jahre lang geschwiegen hat :nono. Dass Carina dann gleich anfängt, auf Distanz zu Silvia zu gehen und sie mit Vornamen nennt, finde ich schon heftig. Auch wenn sie nicht blutsverwandt sind, bleibt sie doch ihre Mutter. Sie hat sie aufgezogen.


    Dimitri leidet an einer seltenen Krankheit, bei der man sich keine Gesichter merken kann. (Ich habe eine Bekannte, die auch diese Krankheit hat. Ich hab dann auch verstanden, dass es keine Arroganz ist, wenn sie mal nicht zurückgrüßt, wenn man sich zufällig auf der Straße begegnet. Ich habe mir einfach angewöhnt, sie immer zuerst zu grüßen.) Das zusammen mit der „Forelle im Kopf“ ergibt schon ein Motiv für die Taten, nur ein Psychopath kann sich diese Grausamkeiten und Verstümmelungen ausdenken. Tragisch, dass er seine eigene Mutter umgebracht hat. Ich hätte es auch absolut in Ordnung gefunden, wenn er in dem Brunnen ertrunken wäre. Wäre aus meiner Sicht das passende Ende für ihn gewesen.


    Was ist mit dem Bankschließfach? Da liegt der Film doch noch immer und die Nummer dazu befindet sich in Evas Ring. Der einzige, der das jetzt noch weiß, ist Dimitri. Und Carina, die sich mit dem Ring auskennt, weiß von dem Versteck.
    Carinas Skizzenbuch und die Polaroid-Fotos darin spielen sicher in der Fortsetzung noch eine Rolle. Ich könnte mir vorstellen, dass das Thema DDR-Spione und RAF im nächsten Teil weitergeführt wird.


    Ich fand das Ende jetzt nicht sooo spektakulär, es war ja abzusehen, dass Carina und Dimitri noch aufeinandertreffen würden. Die Idee mit dem Fass ist allerdings wirklich gut.
    Und Wanda taucht von ganz alleine wieder auf. Vielleicht sollte sie mal darüber nachdenken, wie sie sich ihrem Sohn und auch ihrer Schwester gegenüber verhalten hat. Einfach einen Zettel irgendwo abzulegen, reicht wohl kaum aus als Erklärung.


    Am Anfang fand ich die Handlung ja etwas wirr und die Szenen, die sich auf den Täter bezogen, ekelig. Oft war es das zufällige Aufeinandertreffen der Personen, das die Handlung voranbrachte. Die chaotische Familie hatte mich interessiert, doch bei näherer Betrachtung entpuppt sie sich als ziemlich normal. Die meisten Personen in der Geschichte waren mir nicht sonderlich sympathisch oder haben im Verlauf der Geschichte an Sympathie eingebüßt (Wanda, Clemens). Interessant zu lesen sind die Szenen, in denen es um Carinas Arbeit der Gesichtsrekonstruktion geht, da hätte ich gern noch mehr von gehabt.


    Was ist eigentlich aus Felix geworden? Das hätte ich gerne noch gewusst.

  • Zitat

    Original von Stephanie Fey
    Jane Doe, Du bist fertig und hast einige Fragen. Ich denke, das riecht nach Fortsetzung und die wird es geben, nächstes Jahr um diese Zeit.
    Ich danke Dir fürs Mitmachen und hoffe, dass es Dir gefallen hat.


    Liebe Grüße
    Stephanie


    Na gut, auch wenn ich die Antworten lieber jetzt gehabt hätte. Ich hoffe, ich kann mir alle Fragen bis dahin merken ;-) :grin. Verstehe ich das richtig, dass du praktisch den ganzen Handlungsstrang DDR-Spione/Herrhausen mit in die Fortsetzung nimmst? Da bin ich aber sehr gespannt, ob dir die Anknüpfung gelingen wird :-).


    Ich danke dir für die Begleitung der Leserunde und bin sehr gespannt, wie den anderen Leserundenteilnehmern das Buch gefallen hat. Ich bin zwiegespalten. Das Cover ist toll und passt super zum Buch. Der Schreibstil gefällt mir gut. Allerdings finde ich, dass das eher ein Krimi als ein Thriller ist. Dass so viel Gewicht auf Carina und ihr Privatleben gelegt wurde, ging für meinen Geschmack auf Kosten der Spannung. Richtige Spannung kam für mich erst im dritten Abschnitt auf.

  • Zu Deinen Fragen:
    Felix ist gesichtslos, er reiht sich also titelgebend in die Dimitris Opfer, die gesichtslose dritte Generation der RAF ein.
    Ob er in der Fortsetzung wieder auftaucht, möchte ich noch nicht verraten.


    Hast Du denn nicht das Gefühl gehabt, alle für diesen Fall relevanten Fäden haben am Ende zusammengefunden? Sogar Mattes Anliegen, löst sich im letzten Satz auf.


    Und ein klein bisschen Neugier und Spannung auf eine Fortsetzung darf doch sein. Die Sache mit dem Ring, ja, die nimmt Dimitri mit in seine Dämmerung oder wo auch immer er ist...


    Was ist denn für Dich ein Thriller, mehr Blut, weniger Gefühle? Verstehe ich das richtig?


    LG Stephanie

  • Zitat

    Original von Stephanie Fey
    Zu Deinen Fragen:
    Felix ist gesichtslos, er reiht sich also titelgebend in die Dimitris Opfer, die gesichtslose dritte Generation der RAF ein.
    Ob er in der Fortsetzung wieder auftaucht, möchte ich noch nicht verraten.


    Okay, das verstehe ich, dass du das noch nicht verraten willst. Eigentlich empfand ich Felix als wichtig für die Handlung, für mich war er nicht gesichtslos. Ohne Felix kein Dimitri :-)


    Zitat

    Original von Stephanie Fey
    Hast Du denn nicht das Gefühl gehabt, alle für diesen Fall relevanten Fäden haben am Ende zusammengefunden? Sogar Mattes Anliegen, löst sich im letzten Satz auf.


    Und ein klein bisschen Neugier und Spannung auf eine Fortsetzung darf doch sein. Die Sache mit dem Ring, ja, die nimmt Dimitri mit in seine Dämmerung oder wo auch immer er ist...


    Doch, das Gefühl hatte ich durchaus, dass alles, was den Mörder betraf, zufriedenstellend beantwortet wurde. Was Matte betrifft, das gehört für mich in den Privatbereich, da ist es absolut okay, wenn einiges ungeklärt bleibt und mit in den nächsten Serienteil genommen wird. Die Frage nach Carinas leiblicher Mutter zum Beispiel.
    Aber die Unterlagen im Bankschließfach zum Beispiel, die finde ich schon wichtig. Da lässt sich doch noch was mit anfangen. Deshalb meine Frage, ob es mit dem RAF-Herrhausen-Strang weitergeht.


    Zitat

    Original von Stephanie Fey
    Was ist denn für Dich ein Thriller, mehr Blut, weniger Gefühle? Verstehe ich das richtig?


    LG Stephanie


    Für mein Gefühl überwiegen eindeutig die Krimielemente: die Polizei muss einen Täter ermitteln, das persönliche und private Umfeld der Ermittler spielt eine große Rolle.
    Für einen Thriller ist mir das Spannungsniveau zu niedrig. Blut muss gar nicht unbedingt fliessen.

  • Gerne :wave


    Vielleicht noch ein Satz zu Krimi/Thriller. Das ist nicht abwertend gemeint, wenn ich das Buch eher als Krimi bezeichne. Ich gehe nur mit anderen Voraussetzungen/Erwartungen an einen Krimi heran als an einen Thriller, das erforderte hier ein Umdenken für mich.

  • So auch ich habe fertig :grin


    ... und Stephanie, Du hattest recht, dieses Wirrwarr am Anfang hat sich dann doch schön ineinandergefügt. :grin


    Mit dem Verlauf hatte ich so nicht gerechnet, besonders, daß Dimitri seine eigene Mutter umgebracht hat - wie grausam.
    Aber so mag ich gute Bücher, man stellt Spekulationen an und wird aufs Glatteis geführt. Hinterher stellt sich alles anders dar :lache -> das macht einfach Lust auf mehr !!!!!


    Die Familie von Carina ist schon sehr eigen, wie meine Vorrednerinnen ja schon beschrieben haben. Dadurch ist sie aber unheimlich "normal" und sympatisch.


    Auch haben mir die politischen Einflechtungen sehr gut gefallen, habe ich doch sonst mit Politik wenig am Hut, aber so toll verpackt ist es doch ein interessantes Thema.


    Klasse fand ich jetzt für mich persönlich im Besonderen den Tatort München (was ich vorher nicht wußte...), bin ich doch eine Wahlmünchnerin und ich konnte mir die beschriebenen Plätze dazu gleich bildlich abrufen :grin
    (meinen Mann habe ich aber dann doch noch mal nach dem Flugzeugabsturz 1960 befragt, das konnte ich mir nicht wirklich vorstellen. Aber auch den hat es tatsächlich gegeben...)


    Also mir hat diese Leserunde auch sehr viel Spaß gemacht, freue mich schon heute auf eine Fortsetzung :lache


    :wave

  • Ach, Marita, danke, das freut mich sehr, dass es Dir gefallen hat, und Dein Hinweis auf den Flugzeugabsturz, also ich mag solche Sachen, die echt geschehen sind, in Fiktion einzubauen. Mein Vorbild ist das "Forrest Gump".


    Kennst Du den Alten Botanischen Garten und die Glyptotek? Wer weiß, vielleicht siehst Du da ja mal einen mit einer Bäckerhose, aber dann Vorsicht...


    LG Stephanie

  • Ich bin auch fertig, komme leider erst jetzt dazu meine Begeisterung auszusprechen. Klasse, alles drin und dran, was mir in und an einem guten Thriller gefällt.
    Ich hatte sehr viele Gedankengänge, habe mitgerätselt und bin von den Wendungen und Charakteren auch angetan, ob positiv oder negativ, das gehört dazu.


    Toll verwoben fand ich Realität und Fiktion und endlich ergaben allen Stränge zum Schluss hin einen Sinn. Gut verknüpft waren die politischen Ansätze, welche aber nicht im Vordergrund standen und dennoch logisch in die Handlung eingebaut wurden.
    Durchweg spannend und sehr interessante Auszüge im Bereich der Gerichtsmedizin, von denen ich mir mehr wünschen würde.
    Als passend gewählt betrachte ich auch das Cover mit der Elster und deren Bedeutung ist mir nun auch klar. Klar erkennen lässt sich jetzt auch der Titel, an dem ich am Anfang nicht so meinen Gefallen hatte. "Die Gesichtslosen" haben ja mehrere Bedeutungen und auch das wurde erklärt, angerissen, so das es ein rundes Bild gab.


    Die Familie ist in den Beschreibungen schon eine sehr besondere :grin.


    Einzig dem Vater hätte ich eine andere Art von Erklärung gegenüber seiner Tochter gewünscht, Wanda mehr Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihrem Kind und über Felix hätte ich auch gerne noch erfahren, wo er abgeblieben ist.


    Vielen Dank für die dramatischen Stunden und auf den Nachfolger freue ich mich schon ganz arg.

  • Ohne Schmarn.
    Ich bin per Zufall zum Buch gekommen und habe es nicht bereut, im Gegenteil.


    Klar sollen die Personen so "eigenartig/einzigartig" sein, ihre Macken haben, sonst wären sie ja nicht interessant oder würde in mir etwas auslösen.


    Ich bin beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder dabei!


    LG

  • So, ich bin dann auch fertig.
    Zuerst zur privaten Seite von Carina.
    Ihre Familie finde ich sehr interessant und sie bietet noch genug Stoff für die Fortsetzungen.
    Wandas Verantwortungsgefühl für ihren Sohn muss wohl noch entwickelt werden. Ich bin zwar keine Mutter, aber ich denke mir mal wenn ich drei Tage weg bin hinterlasse ich doch nicht einfach nur eine Nachricht. Zwischenzeitlich würd ich dann auch mal anrufen und fragen wie es meinem Sohn geht.
    Das Carinas Vater ihr die Wahrheit ihrer Herkunft auf die Mailbox gesprochen hat geht ja mal so gar nicht.
    Auch das Carina die Frau die so aufgezogen hat jetzt nur noch beim Vornamen nennt finde ich sehr befremdlich. Sie ist und bleibt doch ihre Mutter.
    Das diese Carina einfach mal so adoptiert hat finde ich bemerkenswert. Immerhin ist sie das Ergebnis der Untreue ihres Mannes. Da gibt es sicher nicht viele die so gehandelt hätten.


    Die Beschreibungen von Carinas Arbeit fand ich sehr informativ und interessant zu lesen.
    Ebenso ging es mir mit den geschichtlichen und politischen Dingen.


    Die Forelle im Kopf fand ich auch bis zum Schluss verwirrend. Aber das wurde ja schon super erklärt.

    Tragisch ist, dass Dimitri seine eigene Mutter umgebracht hat. Ich weiß auch nicht, aber irgendwie tut er mir fast ein bisschen leid. Seltsam Mitleid mit einem Mörder zu haben. :gruebel


    Ich bin schon gespannt ob die Geschichte mit dem Tierarzt weitergeht. :-)


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Auch wenn ich das Handeln von einzelnen Personen in Carinas privaten Umfeld persönlich nicht nachvollziehen kann fand ich sie spannend zu lesen.
    Und wer will schon etwas von einer Bilderbuchfamilie lesen? :-)


    Auf jeden Fall bin ich schon gespannt auf die Fortsetzung. :-)