Weihnachtspyramiden des Erzgebirges - Claus Leichsenring

  • 192 Seiten, zahlreiche Abbildungen, gebunden
    Verlag: Verlag der Kunst, Dresden 2009
    ISBN-10: 3-86530-124-X
    ISBN-13: 978-3-86530-124-6



    Zum Inhalt (Quelle: Amazon)


    Claus Leichsenring legt mit diesem Buch den umfassendsten Überblick über die Entwicklung und gestalterische Vielfalt der Pyramide vor, wie sie im sächsischen Erzgebirge üblich ist von den Vorläufern der Drehpyramide über Verbreitung und gestalterische Vielfalt, das Schnitzen und die Pyramidenfertigung als zusätzliche Erwerbsquelle, unterschiedliche Lichtquellen auf Pyramiden, Pyramidenfiguren bis zu Sonderformen der Weihnachtspyramide. Kapitel über Schnitz- und Bastelvereine und die Entwicklung der gewerblichen und industriellen Pyramidenherstellung sowie über die Ortspyramiden runden die Darstellung ab. Das 1993 erstmals erschienene und lange vergriffene Standardwerk wurde unter Einbeziehung neuer Forschungsergebnisse komplett überarbeitet und liegt nun mit erweiterter Bebilderung in ansprechendem Layout vor.



    Über den Autor (Quelle: Wikipedia)


    Claus Leichsenring wurde 1943 geboren, war Berufsschullehrer, und gilt als einer der besten Kenner der erzgebirgischen Volkskunst. Für dieses Buch erhielt er 2011 den Sächsischen Landespreis für Heimatforschung.




    Meine Meinung


    Schon in meiner Kindheit gab es bei uns zuhause eine, wenngleich meist schlecht laufende, Weihnachtspyramide. Bis heute hat sich bei mir die Faszination für die inzwischen oft recht teuer gewordenen Stücke erhalten. Als ich dann vor einiger Zeit dieses Buch entdeckt habe, habe ich gleich zugegriffen.


    Es ist wirklich eine umfassende Darstellung der Thematik, mit mehr Fakten, als man als Laie beim ersten Lesedurchgang zu erfassen vermag. Dies bezieht sich vor allem auf die unzähligen Namen von Erbauern, die oft wahre Künstler waren. Andererseits wird ihnen so ein verdientes Denkmal gesetzt.


    Interessant ist die Geschichte der Pyramiden, von ihren Anfängen bis heute, jeweils mit (teilweise historischen Fotos) auch bildlich wiedergegeben. Ich habe mir bisher nie groß Gedanken darum gemacht, weswegen sich etwa der Brauch des Weihnachtsbaumes erst ab dem 19. Jahrhundert verbreitet hat, dabei ist die Lösung ganz einfach: vorher gab es schlicht und einfach (zumindest für das „normale“ Volk) keine Möglichkeit, einen solchen mit Lichtern zu bestücken. So hat eines das andere bedingt und die Bräuche verändert.


    Oder eine solche Bemerkung: Und der Erfolg? Es wird fröhlich weiter verkauft, die Hauptsache, dass das Geschäft blüht (...) (Seite 153; aus einem Brief Mitte der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts.) „Hauptsache, daß das Geschäft blüht“ - manche Dinge ändern sich anscheinend nie.


    Flüssig lesbar geschrieben erzählt Leichsenring sowohl die Geschichte der Pyramiden als auch deren Herstellung, die Materialien bis hin zu regionalen Besonderheiten. Wie erwähnt, werden unzählige Namen genannt. Die habe ich mir natürlicherweise nicht alle gemerkt; die sind vermutlich eher für Fachleute interessant. Das Buch klingt mit einer Übersicht über Ortspyramiden aus. Da es um das Erzgebirge geht, findet eine der größten solchen Pyramiden, nämlich die auf dem Weihnachtsmarkt zu Rotenburg/Fulda, also hier „gleich um die Ecke“ keine Erwähnung. Doch dieser Lapsus sei dem Autor verziehen. :grin



    Kurzfassung:


    Eine umfassende Geschichte der Weihnachtspyramide. Für Fachleute wie Liebhaber.
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")