Britta Keil - Milas Lied (ab 14 Jahre)

  • Im Rahmen einer Leserunde habe ich dieses Jugendbuch lesen dürfen.


    Inhalt:


    In der Silvesternacht nimmt alles seinen Anfang. Friederike trifft die Straßenmusikantin Lena. Die beiden werden Freundinnen. Doch zwischen ihnen steht ein Geheimnis, das ihr ganzes Leben verändern wird.Einem Mädchen wie Mila ist Rike noch nie begegnet. Bis tief in die Nacht spielt Mila Gitarre in U-Bahnen, Kneipen und Parks. Verloren wirkt sie manchmal, fremd und zerbrechlich. Doch sobald sie anfängt zu singen, scheint Mila unbesiegbar zu sein. Rike ahnt bald, dass ihre Freundin nicht nur zwei Gesichter, sondern auch ein Geheimnis hat.


    Meine Meinung:
    Frederike hat das Abitur hinter sich gebracht und ist nach Berlin gezogen. In Theos WG. Mit ihm versteht sie sich zwar ganz gut, fühlt sich in der großen Stadt trotzdem etwas verloren und einsam. Bis sie auf Mila trifft. Erst zufällig, quasi im Vorbeigehen in der U-Bahn, hört sie die junge Russin singen. Und ist getroffen. Als sie Mila wieder trifft, spinnt sich ein dünner Faden zwischen den beiden - eine zarte, zerbrechliche Freundschaft entsteht. Doch Mila ist nicht ehrlich. Sie verbirgt etwas und macht es sich und Rike schwer, ihre Verbindung zu halten...


    Die Idee hinter diesem Jugendroman finde ich sehr gelungen. Mit der Umsetzung bin ich allerdings nicht wirklich zufrieden, muss ich sagen. Auf die Musik, wie es der Klappentext verspricht, wird nur am Rande eingegangen und die zentrale Stelle, die sie einnehmen sollte, sucht der Leser vergebens. Die Personen bleiben flach und ohne fassbare Details. Das macht es sehr schwer, die Faszination von Rike und Theo an Mila nachzuvollziehen, ich möchte fast sagen, unmöglich. Die Beziehung zwischen Mila und Rike ist so ganz einfach nicht verständlich für mich geworden. Milas Geschichte wird zwar angerissen, aber wirklich deutlich erzählt wird nichts. Die vagen Einschübe aus Milas Sicht gehen mir als Leser deshalb nach einiger Zeit auf die Nerven, weil sie mich nicht voran bringen. Ein Epilog hätte das vielleicht klären können, aber leider gibt es diesen nicht.


    Das Gute an dem Buch ist die Sprache - der Stil von Britta Keil ist jung, frisch und oft auf sehr trockene Weise humorvoll. Das hat mir sehr gut gefallen und lies mich trotz aller Zweifel das Buch zu Ende lesen. Ich hoffe beim nächsten Buch auf mehr Zusammenhänge und mehr Details, die das Ganze schlüssiger machen.

  • Rieke, ein Mädchen vom Land, zieht 500 km von zu Hause weg in die Großstadt Berlin. Außer ihrem Mitbewohner Theo kennt sie dort bisher noch niemanden. Doch eines Tages lernt sie die geheimnisvolle Mila kennen. Mila ist so ganz anders als die anderen. Sie ist offen und weiß was sie will. Und so zieht sie durch Berlin und verdient sich ihr Geld mit ihrem Gesang und ihrer Gitarre. Doch auch Mila hat Geheimnisse…


    Die Geschichte ist aus Riekes Sicht geschrieben – so erfahren wir einiges über ihre Gedanken und Gefühle. Zwischendrin gibt es immer wieder kurze Abschnitte aus Milas Sicht, welche mir sehr gefallen haben, obwohl man hier nur wenig über sie erfährt.


    Der Einstieg in die Geschichte ist mir recht leicht gefallen und auch der Rest des Buches lässt sich, aufgrund des einfachen Schreibstiles, sehr leicht und schnell lesen.
    Allein Rieke war mir von Anfang an sympathisch. Die restlichen Figuren bleiben leider ziemlich blass. Überhaupt ist die ganze Geschichte ziemlich unspektakulär – es fehlt irgendwie das gewisse Etwas. Der Ansatz ist recht gut, sodass die Autorin mehr draus machen hätte können. Schade eigenltich!


    Fazit: Nette Geschichte für Jugendliche – jedoch ohne großen Tiefgang. Ich vergebe 5 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.