Die Siedler von Catan - Rebecca Gablé

  • Kurzbeschreibung:
    Die christlichen Völker schreiben etwa das Jahr 850: Die Bewohner von Elasund, einem Küstendorf im hohen Norden, leben vom Fischfang und dem, was sie ihren kargen Feldern in drei kurzen Sommermonaten abzuringen vermögen. Doch als die feindlichen Turonländer das Dorf überfallen, das Vieh stehlen und die Frauen rauben, erkennen die Ziehbrüder Candamir und Osmund, dass ihre Tage in der alten Heimat gezählt sind. Auch Osmunds Onkel Olaf, ein weit gereister Kauffahrer, plädiert dafür, im westlichen Meer ein neues Land zu suchen. Nach einem bitteren Hungerwinter bricht die ganze Dorfgemeinschaft mit neun Schiffen zu einer beschwerlichen Seereise auf. Auch Austin, ein angelsächsischer Missionar, den die Elasunder zum Dank für seine Sorge um ihr Seelenheil versklavt haben, ist mit an Bord. Auf den Kalten Inseln vor Schottland machen sie zum letzten Mal in der bekannten Welt Halt, um Proviant aufzunehmen, und Siglind, die junge Königin der Inseln, schleicht sich als blinder Passagier an Bord von Candamirs Schiff. Nach drei Wochen schließlich verschlägt ein Sturm die Auswanderer an die Nordwestküste jener Insel, die sie bislang nur aus der Sage kannten: Catan. Odin, erzählt die Legende, habe dieses Land einst erschaffen, um eine schöne Albentochter zu entzücken, und deshalb habe er es vollkommen gemacht. Voller Hoffnung erkunden die Siedler die große Insel, roden Wälder und bestellen den fruchtbaren Boden. Alle Not könnte ein Ende haben, hätten sie nicht ihre Vergangenheit und ihre Zwistigkeiten aus der alten Heimat mitgebracht ...


    Über die Autorin:
    Rebecca Gablé, Jahrgang 1964, studierte nach mehrjähriger Berufstätigkeit Anglistik und Germanistik mit Schwerpunkt Mediävistik in Düsseldorf. Sie wirkte an einem Projekt zur Erforschung anglonormannischer Manuskripte mit. Diese Forschungsergebnisse flossen in ihre weitere literarische Arbeit mit ein. Heute arbeitet sie als freie Autorin und Literaturübersetzerin. Ihr erster Roman Jagdfieber wurde 1996 für den Glauser-Krimipreis nominiert. Neben der Literatur gilt ihr Interesse der (mittelalterlichen) Geschichte, dem Theater und vor allem der Musik in fast jeder Erscheinungsform. Sie spielt Klavier, Gitarre und Cello und singt seit vielen Jahren in einer Rockband.


    Meine Meinung:
    Mir hat dieses Buch wirklich sehr gut gefallen. Es ist war anders, als all die anderen Romane, die ich bisher von der Autorin gelesen habe, aber für meinen Geschmack nicht schlechter. Für mich hat dieses Buch eine ganz eigene Stimmung hervorgezaubert, die ich so bei einem Buch bisher noch nicht hatte...


    Wer allerdings meint hier viel historisches über die Wikinger zu erfahren, der wird leider etwas enttäuscht. Allzuviel geschichtliches (historisches) erfährt man leider nicht, aber das ist aus meiner Sicht auch das einzige Manko des Buches... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Hallo Morgana,


    ich habe das Buch auch vor einiger Zeit gelesen
    und war sehr begeistert davon - Gable versteht
    ihr Handwerk.


    Dennoch sollte man nicht mit den anderen historischen
    Romanen von ihr im Kopf an dieses Buch rangehen, denn
    es ist doch wirklich etwas ganz anderes und gehört meiner
    Meinung nach nicht in die Kategorie "Historische Romane",
    aber das ist wieder ein anderes Thema.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Dennoch sollte man nicht mit den anderen historischen
    Romanen von ihr im Kopf an dieses Buch rangehen, denn
    es ist doch wirklich etwas ganz anderes und gehört meiner
    Meinung nach nicht in die Kategorie "Historische Romane",
    aber das ist wieder ein anderes Thema.


    Da gebe ich Dir vollkommen Recht, an die anderen, wirklich historischen, Romane von ihr kommt es nicht ran. Viel geschichtliches erfährt man wirklich nicht und die Kategorie ist somit auch nicht wirklich gut gewählt.

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Zitat

    Original von Morgana


    Da gebe ich Dir vollkommen Recht, an die anderen, wirklich historischen, Romane von ihr kommt es nicht ran. Viel geschichtliches erfährt man wirklich nicht und die Kategorie ist somit auch nicht wirklich gut gewählt.


    ...dennoch ist es sehr schön und fesselnd geschrieben
    und ich hoffe, dass bald wieder ein "echter" historischer
    Roman von ihr erscheinen wird.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Morgana
    @ Kalypso:


    Soweit ich weiß, arbeitet sie gerade an der Fortsetzung zu "Das Lächeln der Fortuna" ;-)


    Hallo Morgana,


    dann hoffe ich, dass sie dafür nicht Jahre braucht, denn
    ihre Bücher haben etwas ganz Besonderes (finde ich).


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Hallo,


    Ich habe ja die "Siedler von Cataan" in der Leserunde gelesen und mir hat das Buch sher gut gefallen !
    Ok viel historisches hat man nicht erfahren, aber ich fand die Story interessant und spannend. Sollte es eine Fortsetzung geben, werde ich die auch lesen.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Ich hab mit meiner Buchkritik gewartet bis ich auch Gelegenheit bekam das Spiel auszuprobieren. Damit gehoere ich zu denen, die zuerst das Buch und dann das Spiel kennen lernten. Und ich war vom Spiel heute abend total begeistert!


    Mir gefiel das Buch sehr gut. Die Entwicklung der Personen verlief alles andere als gradlinig und damit sehr menschlich. War zu Beginn noch Osmund mein Liebling so wurde bald Candamir zur interessantesten Figur fuer mich. Den christlichen Sklaven fand ich von Anfang an nicht sehr sympatisch. Ich hab eben nicht viel fuer religioesen Fanatismus uebrig - und das in jeglicher Hinsicht.


    Verglichen mit anderen historischen Romanen von Rebecca Gable hat dieses Buch natuerlich einen anderen Stellenwert. Dennoch zeigt es durchaus Historie wie sie sich zu Zeiten der Wikinger hat abspielen koennen. Aber dieser geschichtliche Aspekt steht nicht ganz so sehr im Vordergrund.


    Verglichen mit dem Spiel zeigt es zum einen eine gute Realisation der Originalidee von Klaus Teuber. Zum anderen find ich aber auch, dass Rebecca Gable es geschafft hat mit ihrem Buch noch eine neue Dimension hinein zu bringen, die den Spielgedanken noch verbessert. Im Spiel "Siedler von Catan" geht es vor allem darum verschiedene Rohstoffe richtig einzusetzen. Und das mit etwas Glueck und Strategie. Aber das ist auch schon alles. Rebecca Gable hat sehr gut erkannt, dass einer der wichtigsten "Rohstoffe" in der Entwicklung der Menschheit der Mensch selber ist. Seine Kenntnisse sind unabdingbar. Zur Gestalgung Catans braucht es eben nicht nur Erz sondern auch den Schmied, der weiss wie dieses Erz benutzt wird!!!!! Und letzterer fehlt im Spiel. Und bringt doch eine sehr wichtige Wende im Buch.


    Alles in allem ein sehr gut gelungenes Buch. Vielleicht nicht das beste von Gable. Aber da hat eben jeder seinen eigenen Favoriten. Meiner ist und bleibt "Das zweite Koenigsreich" und damit bin ich wohl auch eher in der Minderheit.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich dachte Candamir basiert auf diesem Buch? (steht zumindest in der BEschreibung)


    Na ja, so sehr ich diese Spiele mag, ich glaube nicht, dass ich die Bücher/das Buch lesen werde :-).

  • Gestern beim spiel hatten wir noch eine witzige Situation. Meine Mitspielerin brachte den Kommentar "ich ertrinke in Schafen!" worauf ich nur erklaeren konnte "und im Buch ertrinken die Schafe" :-) Ich hab ihr dann mein Buch ausgeliehen.


    @ Orlando


    deine Frage bezueglich Candamir versteh ich gar nicht

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Na ja, in der Spielanleitung von Candamir staht, dass auf "Siedler von Catan" von dieser Frau Gablé basiert. Wie können denn zwei Spiele auf diesem Buch beruhen?

  • OK, der Groschen fiel grad pfennigweise: Candamir ist ja quasi der Vorgänger vom eigentlichen Siedlerspiel. Dabei ist das durchaus nett und fast historisch aufbereitet. Hat das Spiel mehr Inhalt als das Buch? :gruebel

  • Tja,


    ich liebe alle Bücher von Gable, selbst ihre Krimis, aber dieses Kommerz-Projekt hat mich erzürnt.


    Das Buch ist reine Werbung für das Brettspiel, der Chef des Spiels hat mit viel Kohle gewunken, was wohl zu verlockend war.


    Was dieses Buch unter Historische Romane zu suchen hat, ich weiß es nicht, es ist ein eher mittelmäßiges Fantasybuch, 99 % basiert dieses Buch auf das Brettspiel.


    Es war einfach nur langweilig.


    Gruß

  • Ob *das* Spiel aber wirklich Werbung nötig hat?



    Sind die Bücher von der tatsächlich zu empfehlen? (ausser diesem hier scheinbar ;-))


    Ich dachte das wären so Schmonzetten?

  • Hm, sollte ich mich nochmal an einen HR wagen? Eigentlich hab ich in der letzten Zeit genug davon gehabt und wollte in der Richtung erst Iris drittes Buch wieder lesen.


    Aber wenn *du* sie empfiehlst, sollte man es ja mal wagen, oder? ;-)



    *unschlüssigbin*

  • Orlando,


    die historischen Romane von Rebecca Gable sind ganz sicherlich keine "Schmonzetten". Sehr gut recherchiert UND sehr gut erzaehlt.


    Ich wusste uebrigens gar nicht, dass es auch ein Spiel gibt mit dem Namen "Candamir", kenn eben nur diese Figur aus dem Buch.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich