Der neue Wilde Westen liegt immer wieder in Australien, schon der Scharfschütze Tom-Matthew Quigley aus dem Haus Selleck erkannte dieses und erschoss fortan böse Menschen die ihrerseits liebe Eingeborene umbrachten, inklusive echtem Western-Showdown, so mit schnell ziehen und sowas allem.
Und die Aussis selbst haben auch so manchen Western im Fernsehen oder im Kino gesehen, der vorliegende Film ist der Beweis!
Natürlich wurde hier munter zusammengeklaut, doch die scheinbar nicht zusammen passenden Versatzstücke wurden unter fachmännischer Regie zu etwas durchaus reizvollem... nee, nicht neuem, aber doch ungewöhnlichem zusammengefügt.
Das verschlafene Nest Red Hill ist nur teilweise in der Moderne angekommen. Das Pferd ist oft mehr wert als ein Auto und echte Männer dürfen hier noch echte Männer sein. Und so ein Weichei wie der junge Grosstadtcop Shane Cooper ist hier schon mal völlig fehl am Platz! Der kann einen Pferdearsch nicht mal vom anderen Ende desselben Tieres unterscheiden, und auf böse Menschen schießen findet der auch blöd - er will ihnen helfen, so eine gequirlte Scheiße!
Und seine Waffe kann er auch nicht finden.....
Na gut, er ist gerade erst hergezogen, aber Herrgottnochmal.....
Er hat sich aus der Großstadt ins Hinterland versetzen lassen, um vor allem seiner Frau, aber auch sich selber, ein Polizistendasein in der Stadt zu ersparen. Auf dem Lande soll es ja wunderbar ruhig und friedlich sein...
... wenn nicht gerade ein wilder Aboriginee aus dem Knast abhaut und nun zurück nach Hause will, um sich allerdings auf dem Weg dahin einen blutigen Weg durch die Stadtbevölkerung zu bahnen.
Die braven Bürger machen sofort mobil und riegeln die Zufahrtsstraßen nach Red Hill ab - und so steht auch Shane Cooper Wache an einer einsamen Landstrasse…
… und blickt schon bald in das falsch Ende einer Schrotflinte, an deren anderem falschen Ende ein blutrünstiger Wilder steht.
Noch einmal sollte Shane Cooper in die Mündung von Jimmy Conways Waffe blicken bevor er anfängt leise Zweifel an gewissen Tatsachen zu hegen...
Buchhandelskunden sind eine äußerst wertvolle Spezies: Sie sind nicht nur Sinn und Zweck unseres Daseins, sie sichern auch unseren Lebensunterhalt - doch einige von ihnen entziehen uns auch Teile desselben wieder.
Den Tip mir diesen Film anzuschauen bekam ich von einem Kunden - wir teilen denselben Geschmack in vielerlei Hinsicht, was sich für und beide schon oft als äußerst fatal herausgestellt hat, zumindest in finanzieller Hinsicht (Ich muss nur irgendein Buch hochhalten und der Gute verlässt fluchtartig den Laden, es sei denn er kann es mir mit gleicher Münze heimzahlen)
...
( Aus dem Kunden ist längst ein Freund geworden, der mit mir unter anderem einen tollen Vortragsabend über Charlie Huston in der örtlichen Bücherei abgehalten hat)
Aber das nur nebenbei….
Dieser Film bietet sicherlich nichts umwerfend neues, aber die Art wie die Versatzstücke aus Western und Thriller hier zusammengesetzt wurden bieten sicherlich mehr als einmal gute Unterhaltung für Freunde des Genres.
Coole Bilder, unterlegt mit einem absolut dazu passendem Soundtrack, eine Verschwörung und ein paar gelungene Überraschungen machen diesen Film zu einem echten Vergnügen, auch wenn – oder gerade weil – er die Erwartungen vollends erfüllt, ohne an dem Versuch das Genre neu zu definieren zu scheitern.