Kennt sich jemand mit der rechtlichen Seite von Pachtverträgen aus?

  • Liebe Eulen,


    ich habe mich von einem Verwandten breitschlagen lassen für Ihn einen Pachtvertrag aufzusetzen.


    Folgender Sachverhalt:


    Frau erbt vor einigen Jahren Ackerland. Dies wurde von dem vorherigen Besitzer mündlich an Familie X verpachtet. Ohne das diese dafür eine Abgabe zahlen mussten. Allerdings sollte dafür das Ackerland in Ordnung gehalten werden.
    Nachdem das Grundstück vererbt wurde machen die was sie wollen. Es werden dort Ponys, Hunde und ein Schwein gehalten. Außerdem wird das ganze als Freiluftwerkstatt für Autos, Motorräder und LKW (die da eigentlich nicht mal durchfahren dürften) genutzt, vor einiger Zeit wurden dort per Minibagger Sachen vergraben von denen keiner weiss was es ist. Außerdem gibt es dort einen riesigen Misthaufen. Von der Gemeinde wird das Ganze geduldet.
    Die Frau wurde mittlerweile aus Krankheitsgründen entmündigt und ihr Mann kümmert sich jetzt um die ganze Sache.
    Gleich nach dem Erbe wurde ein Schreiben aufgesetzt das der mündlich ausgesprochene Pachtvertrag vom Vorbesitzer widerrufen wird wei man den Verkauf plant und das Grundstück dann problemlos übergeben möchte.
    Darauf rührte sich die Familie nicht. Später folgte noch durch den Anwalt ein schriftwechsel und es ging bis zur Räumungsklage die der Mann im letzten Moment wieder zurückgezogen hat, weil er jemanden auf dem Wochenmarkt getroffen hat der ihm erzählt hat was noch alles an Kosten auf ihn zu kommen würde.
    Da das Grundstück geerbt ist existiert hierfür natürlich keine Rechtschutzversicherung.
    Tja soviel zu dem drumherum. Punkt ist ich kann soviele Pachtverträge aufsetzen wie ich lustig bin, es bringt nichts wenn die nicht unterschrieben werden. Einen gescheiterten Versuch hat der Mann schon hinter sich.
    Er hat der Familie - die das Haus direkt neben dem Ackerland bewohnen - das Grundstück auch zu kauf angeboten. Aber warum sollten sie etwas kaufen was sie bis jetzt kostenlos nutzen.
    Gezahlt haben sie seit dem Erbe noch keinen Cent. Das war eine Vereinbarung des Pachtvertrags den sie nicht unterzeichnet haben.


    Die große Preisfrage ist, wird man da überhaupt was ohne Anwalt? Wie geht man jetzt am Besten vor?

  • Zitat

    Original von SweetMouse
    Die große Preisfrage ist, wird man da überhaupt was ohne Anwalt? Wie geht man jetzt am Besten vor?


    Ich bin zwar kein Jurist, aber aus eigener Erfahrung gäbe es in einer solchen Situation nur eines: Gang zum Rechtanwalt, und zwar einen, der sich mit der Materie auskennt.


    Hintergrund: wir hatten eine Apotheke gepachtet, Standardvertrag der Kammer mit ein paar Änderungen zu unseren Gunsten. Als der auslief, war die Verpächterin dement, die Kinder haben sich (mit Vollmacht) drum gekümmert. Keine Ahnung von nix - sind zum Anwalt und haben unverschämte Forderungen gestellt. Wir brauchten also auch Rechtsbeistand und haben dafür etliches löhnen müssen. Schließlich war deren Anwalt so genervt (über seine Mandantin!), daß der das nur noch zu Ende bringen wollte.


    Die Lehre aus der Geschichte: in solchen Fällen nix ohne fachkundigen Rechtsbeistand! Und das mit dem Grundstück klingt sehr nach Ärger, nach viel Ärger.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Die Lehre aus der Geschichte: in solchen Fällen nix ohne fachkundigen Rechtsbeistand! Und das mit dem Grundstück klingt sehr nach Ärger, nach viel Ärger.


    Danke für deine Antwort. Gerade der letzte Teil spricht mir aus der Seele. Ich denke auch das da ohne Rechtsbeistand nichts zu machen ist.