Schattenblüte 02. Die Wächter - Nora Melling

  • Diesmal ist es irgendwie schwierig für mich, euch meine Meinung kund zu tun, denn selbst jetzt, nach beenden des Buches weiss ich immer noch nicht so richtig, was ich davon halten soll. Geschrieben wurde der Roman im Wechsel aus zwei Perspektiven. Zum einen der von Luisa, zum anderen aus Sicht von Elias. Da Teil 1 dieser Reihe eigentlich in sich abgeschlossen war, ist es für "Neueinsteiger" kein Problem, erst mit diesem Teil zu starten. Die nötigen Informationen, die aus Teil 1 fehlen, werden dem Leser vermittelt. Der Schreibstil ist, wie auch schon in "Die Verborgenen", durch kurze einfache Sätze gekennzeichnet. Für mich kein Problem, da es dennoch nicht an Beschreibungen fehlte um mich in die Szenen hinein versetzen zu können. Trotzdem konnte mich auch diesmal diese Art des Schreibens nicht völlig in seinen Bann ziehen. Ich schätze, ich mag es einfach lieber etwas "verschachtelter", aber das ist ja bekanntlich alles Geshmacksache.
    Erneut ist Berlin der Handlungsort und für mich ist es immer wieder schön, ein Buch zu lesen, dass in Deutschland spielt. Auch wenn es sich ja nunmal um einen Fantasyroman handelt, wirkt es dennoch sehr real und echt. Sowohl die aus Teil 1 bereits bekannten, als auch die neuen Charaktere gefallen mir auch hier wieder ausgesprochen gut und kommen glaubwürdig rüber. Nora Melling schafft es unglaublich gut, Gefühle und Stimmungen zu beschreiben und den Leser damit einzufangen. Die Story ist einfallsreich, spannend und gefühlvoll und, wirklich sehr gut. Soweit hört sich ja alles ganz einfach an und ihr denkt jetzt sicher, wo ist das Problem, es scheint doch ein tolles Buch zu sein.... ist es ja eigentlich auch, aber leider nur halb. ich muss gestehen, zu Beginn war ich mehrfach kurz davor, Schattenblüte 2 abzubrechen. Der Roman schaffte es irgendwie nicht, mich vollends zu fesseln und so quälte ich mich durch die Seiten. Grundsätzlich kann ich nicht mal sagen, was ich auszusetzen hatte ... es passte einfach nicht. Im Nachhinein bin ich jedoch froh, dass ich durchgehalten habe, denn das Ende hat mich doch wieder versöhnlich gestimmt. Etwa zur Mitte hin packte es mich dann doch noch und von da an flogen die Seiten nur so dahin. Wie auch in Teil 1 war das Ende für mich irgendwie spannen und überraschend, eigentlich abgeschlossen und dennoch bin ich jetzt wieder sehr gespannt, was uns im 3. Teil erwarten wird. Ehrlich gesagt, ich hätte mit diesem Schluss nicht so wirklich gerechnet.
    Vielleicht ist es ja wieder eines dieser Bücher, bei dem die Leserwelt gespalten sein wird. Möglicherweise finden es aber auch alle anderen total toll und ich bin der Depp :) wie dem auch sein... wer sich selber einen kleinen Eindruck machen möchte, der sollte einen Blick in die Leseprobe werfen .
    Die 1964 in Hamburg geborene Autorin ist übrigens am 17.März auf der Leipziger Buchmesse und wird um 14.00 Uhr Eva Hüppen von der Leser-Welt (Stand B 303 in Halle 5) ein Interview geben. Und natürlich ist sie diesem Tag auch am Stand des Rowohlt-Verlags anzutreffen.
    Nun zur, für mich, schwierigen Bewertung... für die erste Hälfte würde es 2 Punkte geben... die 2. Hälfte würde aber 4 bekommen... also nehme ich einfach den Durchschnitt


    Sieht jetzt aus, als wäre es ein schlechter Roman, ist er aber nicht!

    CINEMAinMYhead


    Mein Buch-Blog
    "Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken" H.Hesse

  • Ein uralter Kampf. Eine unsterbliche Liebe. Silvester in Berlin. Noch einmal sind Luisa und Thursen zurückgekehrt in den Wald. Dorthin, wo ihre Liebe begann, als Thursen noch ein Werwolf war. Luisa möchte den Tod ihres Bruders hinter sich lassen, endlich wieder glücklich sein. Doch die Vergangenheit holt sie ein: Während überall ausgelassen gefeiert wird, stoßen sie auf eine übel zugerichtete Leiche. Thursen weiß sofort: Dafür ist einer der Wölfe aus seinem alten Rudel verantwortlich. Während er immer öfter im Wald verschwindet, bleibt Luisa allein zurück. Dann lernt sie Elias kennen. Ist ihre Liebe zu Thursen stark genug? Luisa ahnt nicht, dass Thursen und Elias ein schreckliches Geheimnis verbindet ...


    Mit "Die Wächter" legt Nora Melling den zweiten Band ihrer "Schattenblüte"- Reihe vor. Die düstere Atmosphäre, die der erste Band verbreitete, ist hier ebenfalls zu finden, jedoch nicht mehr ganz so stark ausgeprägt. Dennoch empfängt man als Leser ein bedrückendes Gefühl, da diese heile Welt, die Luisa und Thursen sich aufbauen wollen, sehr fragil ist und nach und nach kippt. Die Autorin hat einen spannenden Fortsetzungsroman geschrieben, der anfangs ein klein wenig schwächelt, dann aber nach und nach an Spannung zunimmt. Da die Geschichte aus zwei verschiedenen Sichtweisen erzählt wird, die sich irgendwann überschneiden, überschlagen sich die Ereignisse und man findet sich in einem Strudel aus Mysterien und Geheimnissen wieder, die das bereits Bekannte noch übertreffen. Meiner Meinung nach, war der romantische Aspekt in Band eins stärker ausgeprägt, da hier der dramatische Part überwiegt. "Schattenblüte" ist definitiv keine Reihe für rosarot- sehende Romantikerinnen, dennoch übt diese düstere und einzigartige Welt einen eigenen Reiz aus, dem man sich nur schwer entziehen kann. Mit vielen neuen Protagonisten und auch einer neuen Spezie steigert sich dieser Band in ungeahnte Höhen und lässt den Leser sehnsüchtig auf den abschliessenden dritten Band warten, was zum Teil auch an dem spektakulären und offenen Ende liegen mag.


    Luisa hat eine Wandlung durchgemacht. Sie läuft nicht mehr vor Problemen davon, sondern stellt sich ihnen. Man merkt ihr an, dass die Ereignisse sie geprägt haben und sie daran gewachsen ist. Zwar ist sie noch immer sehr impulsiv und unüberlegt wirkt erwachsener und reifer. Thursen war mir in Band eins sympathischer, da er mehr um Luisa gekämpft hat. Nun widmet er sich hauptsächlich seinem alten Rudel und verliert Luisa nach und nach. Der neue wichtiger Charakter, Elias, erscheint sehr sympathisch. Auch die anderen neu hinzugekommen Charaktere brillieren mit ihren Ecken und Kanten und schaffen eine stimmige Geschichte.


    Nora Mellings Schreibstil spiegelt die Gefühlswelt des jeweiligen Erzählers sehr gut wieder. So findet man bei Luisa wieder ihre so signifikanten kurzen und prägnanten Sätze. Ansonsten sehr flüssig und eingängig geschrieben vermittelt es dem Leser die diversen Stimmungen und lässt ihn Teil dieser düsteren Atmosphäre werden.


    Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und weißt die gleiche Blüte wie die des ersten Covers auf und vermittelt so die Zugehörigkeit. Schade ist nur, dass dieser zweite Band im Gegensatz zum ersten Band nicht gebunden sondern broschiert ist.

  • Hallo zusammen :)


    Ich stelle doch grad erschrocken fest, dass das Buch ja schon draußen ist. :wow
    Da ist man mal einige Wochen nicht zuhause und schon bekommt man nichts mehr mit. Na dann weiß ich ja, was ich mir morgen gleich kaufen werde :grin
    *freu*


    Liebe Grüße,
    Jacky :winkt