Elbenthal-Saga : Die Hüterin Midgards - Ivo Pala

  • In der Nacht vor ihrem 17. Geburtstag gerät Svenyas Welt aus den Fugen. Sie wird von einem Wolf durch Dresden gejagt und schließlich von drei unheimlichen, seltsam anmutenden Gestalten in den Untergrund entführt.Was Svenya dort entdeckt, sprengt jede Vorstellungskraft: Mitten in Dresden, unter dem Fundament des Residenzschlosses, liegt die letzte Bastion der Lichtelben und das Tor zur Menschenwelt – Burg Elbenthal. Ihre Bewohner leben in tödlicher Bedrohung, denn der Schwarze Prinz der Dunkelelben rückt unaufhaltsam näher. Svenya ist die letzte Hoffnung – denn sie ist die Auserwählte, die Hüterin Midgards.


    Ivo Pala hat mit "Die Hüterin Midgards" einen spannenden Fantasyschmöker verfasst, der für jeden Fantasyfan genau das Richtige bereithält. Auf Mythen und Legenden aufgebaut, erzählt er sehr lebendig und phantasievoll über einen Ort, der nah, aber doch so fern ist. Die dort lebenden Elben sind hochmodern ausgestattet und bilden eine Balance zwischen früheren Zeiten und der Gegenwart. Diese Verbindung wurde von dem Autor sehr gut und detailliert ausarbeitet, so wie alles in dieser Geschichte, denn Ivo Pala hat nichts dem Zufall überlassen, sondern alles perfekt ausgearbeitet und somit eine atmosphärisch dichte Geschichte geschrieben. Es wird viel gekämpft und bietet daher viel Action; die Kampfszenen sind ausgeklügelt beschrieben und die Emotionen, von denen einige in dieser Geschichte zu finden sind, wurden realitätsnah erarbeitet. "Die Hüterin Midgards" hat mich sehr gut unterhalten und ich freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit Svenya und ihren Gefährten, denn dieses Buch bildet den Auftakt zu einer vielversprechenden Reihe.


    Svenya ist eine starke Identifikationsfigur. Sie hat in ihrem Leben viel durchgemacht und entwickelt sich nach und nach von einer Persönlichkeit mit Selbstzweifeln zu einer toughen Kämpferin, die nie ihre Ideale vergisst und bereit ist dafür alles aufzugeben. Durch viel Tiefe wird nicht nur sie, sondern auch die anderen mehr oder minder wichtigen Charaktere zum Leben erweckt und sind durchweg dreidimensional und vielschichtig. Mit viel Liebe zum Detail hat Ivo Pala die verschiedenen Charaktere ausgearbeitet, sodass man nichts vermisst.


    Der Schreibstil ist gewählt, wenn man von umgangsprachlichen Begriffen und Redewendungen einmal absieht. Jeder Satz sitzt und man kann sich die Welt, die so wundervoll erarbeitet wurde, perfekt vorstellen. Eine sehr lebendige Sprache und eine ungeheure Erzählkunst werden hier miteinander zu einem echten Pageturner vereint.


    Das Cover ist sehr ansprechend und stellt einen elementaren Bezug zur Geschichte her, es wirkt sehr geheimnisvoll und phantastisch.

  • Was soll das denn bitte? ...war mein erster Gedanke, als auf den ersten Seiten Elben übers Intercom kommunizieren, Pommes gegessen werden und ein Elb mit einer Sig-Sauer herumballert.
    Kurz war ich versucht den "Schund" einfach wieder wegzulegen, irgendwas stoppte mich aber, zum Glück.
    Denn dann wäre mir ein wirklich ausgefallenes Stück guter Fantasy entgangen, kein Moment Langeweile, kein Zeitpunkt um Atem zu holen und nach Luft zu schnappen, tolle Kämpfe, tolle Beschreibungen und eine ganz wundersame Welt.
    Ein bißchen was für das Mädchen in der Leserin (SHOPPING! KLEIDER!!), ein bißchen was für den männlichen Leser (Jaja, Sex kommt nicht zu kurz!!) Dazu eine Heldin, die erst ein wenig sperrig wirkt, dann aber durchaus nachvollziehbare moralische Gedanken hegt.
    Figuren, die man zwar auch aus anderen Storys schon kennt, Hagen von Tronje, ein Leviathan, Riesenfledermäuse, Elben, Dunkelelben, Draugr... alles vorhanden, was zu einer wirklich guten Geschichte fehlt und es ist eine gute Geschichte und eine, was mich besonders freute, abgeschlossene dazu.
    Natürlich bleiben Fragen für die Folgebände offen, aber es stoppt nicht mitten in der Erzählung, sondern findet einen klaren Abschluß.


    Das hat mir wider Erwarten wirklich sehr gut gefallen und der nächste Band steht schon auf der Wunschliste...

  • Klappentext:
    Wie würdest du dich fühlen, wenn du erführest, dass du in Wahrheit eine unsterbliche Elbenprinzesin bist?


    Und dass du auserwählt bist, in den Schatten der modernen Welt einen uralten Kampf zu kämpfen gegen die Kreaturen der Dunkelheit?


    Würdest du dich gegen deine große Liebe entscheiden wenn sie das Gefüge der Schattenwelten zu zerreißen drohte?


    Und würdest du das Geschenk der Unsterblichkeit und der überirdischen Schönheit annehmen, wenn der Preis dafür wäre, niemals fragen zu dürfen, woher du kommst und wer du wirklich bist?


    Meine Meinung:
    In der Nacht ihres 17. Geburtstages gerät Svenyas’ Leben aus den Fugen. Seit drei Jahren lebt sie auf den Straßen Dresdens. Anstatt sich mit einer Nacht mit Dach über dem Kopf in einem Hotelzimmer zu belohnen, findet sich Svenya auf der Flucht vor einem überdimensionalen Wolf wieder. Kaum glaubt sie, das Tier abgehängt zu haben tauchen vor ihr weitere seltsame Wesen auf – Elben, Mannwölfe. Sie alle scheinen ein starkes Interesse an Svenya zu haben und sie nennen sie „Schwanenprinzessin“.


    Um sie herum entbrennt ein wilder Kampf voller Magie, doch Svenya hat keine Lust darauf zu warten, wie der Kampf ausgeht und welcher Seite sie in die Hände fällt. Sie nimmt erneut die Beine in die Hand und flieht.


    Laurin – ein Dunkelelb heftet sich an ihre Fersen, mit knapper Not entgeht sie ihm, nur um dem Lichtelb Hagen und seinen Leuten schließlich in die Hände zu fallen.


    Hagen bringt sie in eine Feste unter den Straßen von Dresden. Er erklärt ihr, dass die letzten Lichtelben sich dort in Stellung gebracht haben um die Welt der Menschen – „Midgard“ vor den Dunkelelben zu schützen. Außerdem ist Svenya die Auserwählte, die Hüterin Midgards.


    Svenya glaubt Hagen kein Wort, vielmehr glaubt sie pervertierten Neureichen in die Hände gefallen zu sein und sucht erneut ihr Heil in der Flucht. Doch aus der unterirdischen Festung kann sie so leicht nicht entfliehen und Hagen demonstriert ihr bildhaft ihre eigenen neugewonnen Kräfte.


    Svenya ist also eine Elbenprinzessin, ihre Kräfte sind mit ihrem 17. Geburtstag erwacht und mangels vieler Optionen fügt sich Svenya zunächst in ihr Schicksal und bleibt bei den Elben.


    Diese beginnen sogleich mit Svenya’s Ausbildung zur Hüterin und spornen sie ehrgeizig zu Höchstleistungen an.


    Doch genau wie Svenya’s Vergangenheit, liegt ihre Zukunft im Dunklen. Ihre neu erwachten Kräfte sind ihr fremd, die Aussicht auf ein ewiges Leben erschreckend und die Erwartungen, die das Volk der Lichtelben in sie setzen erdrückend.


    Ich bin mit wenigen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Umso mehr überraschten mich die Wendungen der Geschichte, die Komplexität der Charaktere und die stimmige Welt in der sie sich bewegen.


    Svenya auserwählt oder nicht, dringt in eine ihr völlig fremde Gesellschaft ein und wo ihr an der Oberfläche Respekt und Ehrerbietung entgegengebracht wird, brodeln im Verborgenen Neid und Geringschätzung.


    Sie ist ein Fremdkörper unter den Elben und es war erfrischend und glaubwürdig Svenya an den elbischen Anforderungen scheitern zu sehen


    Doch Svenya findet zu sich und damit auch zu ihrer Kraft und dass weniger aufgrund der Tatsache, dass sie die Auserwählte ist, sondern weil sie aus ihren Fehlern lernt und beginnt an sich selbst zu glauben.


    Packend von der ersten bis zu letzten Seite! Ich mochte das Buch schließlich gar nicht aus der Hand legen und hoffe die Wartezeit bis zu Teil 2 ist nicht all zu lang.


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