Night Academy 01. Die Begabte - Inara Scott

  • Reihen dieser Art sind derzeit sehr beliebt. Auch bei mir wie ich sagen muss. Also war ich natürlich auch sehr gespannt auf den Auftakt. Die Kurzbeschreibung, die den Inhalt im übrigen wirklich gut anreisst, klang gut und auch wenn ich einige parallelen zu bereits gelesenen Romanen erwartete, ging ich sehr neugierig an dieses Buch ran. Von den Ink-Covern habe ich wahrscheinlich schon oft genug geschwärmt, nichts desto trotz möchte ich aber nicht versäumen, auf die unglaublich schön bedruckten Buchdeckel hinzuweisen, die schon fast ein Markenzeichen von INK sind. Manche denken vielleicht, wozu denn bedruckte Buchdeckel wenn es doch einen Schutzumschlag gibt. Ich bin aber, wie wahrscheinlich so ziemlich jeder, ein "ohne-Schutzumschlag-Leser" und ein großer Coverfetischist. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich immer noch keinen eBook Reader besitze :)... mir würden einfach die Cover in meinem Regal fehlen. Und auch wenn mich das Design des SU nicht wirklich umhaut ( es ist hübsch, aber nichts besonderes wie ich finde), so waren die bedruckten Buchdeckel dann doch wieder ein Highlight.
    Die Geschichte ist natürlich nicht die Neuerfindung des Rads aber, ich finde, dass muss sie auch nicht sein. In Büchern des gleichen Genres wird man meiner Meinung nach immer Ähnlichkeiten zu vorangegangenen Romanen finden. das macht ein Buch aber nicht schlechter. Ich finde wichtig, wie die Geschichte umgesetzt wird und so hat jeder Autor seinen eigenen Stil und neue Elemente. Inara Scott nimmt ein Internat, dessen Schüler auf den ersten Blick "nur" sehr begabt sind. Und statt Vampiren oder Engel leben dort ebenfalls Teenager mit besonderen Fähigkeiten. Wie zum Beispiel Dancia und Jack. Da ich derzeit die Nase von Vampiren voll habe, gibt es hierfür schonmal einen Pluspunkt. Der Schreibstil war für mich sehr ansprechend, echt und angenehm zu lesen und Inara Scott wählte die bei mir sehr beliebte Ich-Form in der Darcia erzählt. Umgangssprachliche Dialoge und realistische Beschreibungen der Handlungsorte liessen mich schnell in Dancias Leben eintauchen.
    Dancia ist eine Protagonistin mit vielen Facetten und einer tollen Entwicklung. Die unauffällige Schülerin, die gemeinsam mit ihrer Großmutter in einem kleinen Haus in Danville lebt und in ihrer alten Schule erfolgreich versuchte, keine Freundschaften zu schließen, beginnt in der Delcroix Academy quasi ein neues Leben. Sie blüht förmlich auf. Ihr Charakter ist vielschichtig und so lernen wir sie einerseits von einer traurigen, stillen und unsicheren Seite kennen und erleben dann mit, wie sie selbstbewusster und sicherer wird. Ihre beiden neuen Freundinnen Esther und Hennie sind genau so, wie man sie sich wünscht. Witzig, etwas chaotisch und voller Leben... tja und dann sind da noch Jack und Cam und die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Cam - charmant und beliebt, der Liebling der Schule und Schwarm der Mädchen. Jack hingegen der Rebell, Einzelgänger und eher unfreundliche Typ. Beide waren mir auf Anhieb sympathisch, jeder auf seine ganz spezielle Art. Kein Wunder, dass Dancia zwischen zwei Stühlen steht als sie von beiden umgarnt wird.
    Hier komme ich zu einem weiteren positiven Aspekt, denn es ist sehr lange nicht klar, wem sie vertrauen kann und wer am Ende ihr Herz erobern wird. Von mir werdet ihr es garantiert nicht erfahren....
    Mit dieser Art Unklarheit spielt die Autorin nicht nur in Bezug auf Cam und Jack. Auch die Geschichte als solches öffnet immer wieder neue Türen und Raum für Vermutungen. Wem kann Darcia trauen, was hat es mit der Delcroix Academy auf sich. Warum interessiert sich Cam für sie und ist sie die einzige mit besonderen Fähigkeiten? Viele Fragen die sich dem Leser stellen und die, Stückchen für Stückchen, beantwortet werden. Es wird also nie langweilig. INK hält also wieder mal Wort und "lässt dich Nächte durch lesen". Einmal begonnen wollte ich den Roman nämlich nicht wieder aus der Hand legen und schon war es vorbei mit dem Schönheitschlaf... aber es hat sich gelohnt.
    Für mich ist das übrigens erste Buch der Autorin ,"Die Begabte", ein wirklich guter Auftakt der Night Academy-Reihe und auch wenn der Roman abgeschlossen ist macht er gleich neugierig auf den nächsten Teil. Dieser ist in Amerika bereits am 03.04.2012 mit dem Namen "The Marked" erschienen. Bleibt also zu hoffen, dass wir nicht all zu lange darauf warten müssen, dass er auch hier veröffentlicht wird.


    Natürlich gibt es auch eine Leseprobe und auch die Autorinnenhomepage möchte ich euch gerne ans Herz legen.

    CINEMAinMYhead


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    "Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken" H.Hesse

  • Gestaltung:


    Das Cover wirkt auf mich sehr geheimnisvoll, was meiner Meinung nach vor allem, durch die graue Farbe und das mysteriöse Gebäude auf der rechten Seite erzeugt wird. Ich stelle mir vor, dass das die Night Academy ist und das Mädchen ist wohl Dancia, die Protagonistin. Ein tolles Cover, das mich wirklich neugierig auf die Geschichte macht.
    Wie immer beim INK Egmont Verlag ist das Buch auch ohne Schutzumschlag ein echter Eye-Catcher. Ich liebe es, wenn man den Schutzumschlag abnimmt und das Buch trotzdem nicht so langweilig aussieht.


    Story:
    Klappentext:


    „Dancia will so wenig wie möglich auffallen, um ihr Geheimnis für sich zu bewahren: Immer wenn jemand einen Menschen bedroht, der ihr wichtig ist … passiert es einfach! Autos geraten ins Schleudern, Gebäude brechen zusammen – und meist wird jemand verletzt. Trotzdem wird ihr ein Stipendium an der berühmten Night Academy angeboten. Was soll sie an dieser Schule für Genies? Und wie kommt es, dass sogar der umschwärmte Cam sich für sie zu interessieren scheint? Aber da ist auch noch Jack, der davon überzeugt ist, dass an der Night Academy nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Er und Dancia versuchen, hinter das Geheimnis der Schule zu kommen …“


    Das Buch beginnt damit, dass man erst einmal von Dancias besonderer Gabe erfährt. Wie sie genau funktioniert und was es damit auf sich hat, weiß das Mädchen selber nicht, nur, dass genau das passiert, was sie sich vorstellt, wenn ihre Emotionen überkochen und sie so richtig wütend ist oder Angst um ihre Lieben hat. Ganz vorne steht da natürlich ihre Großmutter, bei der sie aufwächst, seit ihre Eltern ums Leben kamen.
    Als Dancia mal wieder ihrem Lauftraining nachgeht, um den Kopf frei zu bekommen, begegnet sie Jack, der von einem Auto verfolgt wird. Das Mädchen sieht die Angst in dessen Augen und bekommt das Gefühl ihm helfen zu müssen. Dafür setzt sie schließlich auch ihre Kräfte ein und Jack kann seinem Verfolger entkommen.
    Kurze Zeit später tauchen Mr Judan und Cam bei ihrer Großmutter auf und versuchen sie für die Night Academy, eine Privatschule für besonders begabte Schüler, anzuwerben. Eigentlich möchte Dancia ja immer, so gut wie unsichtbar bleiben und sie versteht auch nicht, worin ihre besondere Begabung liegen soll, aber schließlich stimmt sie ihrer Oma zuliebe zu und fängt an dieser besonderen Highschool an.
    Dort trifft sie auch Jack wieder, der ihre Zweifel an der Night Academy teilt und sich noch mehr als Dancia fragt, worin die besonderen Begabungen der einzelnen Schüler liegen und wieso an dieser Schule so besondere Sicherheitsmaßnahmen gelten. Er glaubt nicht daran, dass das zum Schutz der Schüler dient und hegt Zweifel an der Ehrlichkeit von Cam und Mr Judan. Doch Dancia ist schon längst in Cameron verknallt und scheint ihm alles zu glauben, ohne es zu hinterfragen.
    Aber eines Tages kann sich Dancia nicht mehr vor Jacks Behauptungen verschließen und muss einsehen, dass die Night Academy vielleicht doch einige Geheimnisse vor ihnen verbirgt und Jack vielleicht sogar durch seine Entdeckungen in großer Gefahr schwebt oder ist er derjenige, von dem die Gefahr ausgeht? Dancia weiß nicht, woran sie glauben soll, also macht sie das, was ihre Oma ihr immer rät: Sie hört einfach auf ihr Gefühl …


    Charaktere:


    Dancia kämpft immer schon damit, dass sie anders ist, dass sie besondere Kräfte hat, die zwar ihre Lieben beschützen, aber andere verletzen. Das macht ihr Angst, deswegen versucht sie zum einen ihre Kräfte nur in Notfällen einzusetzen und zum anderen lässt sie niemanden nahe genug heran, um Freundschaften zu schließen. So versucht sie, durch möglichst wenig Aufsehen durchs Leben zu kommen. Aber es geschehen immer wieder unvorhergesehene Ereignisse und sie kann ihre Kräfte nicht ständig unterdrücken. Als sie in die Night Academy kommt versucht sie zu Beginn auch, so wenig wie möglich aufzufallen und sich zu verstecken, denn eigentlich gehört sie gar nicht zu all diesen Genies, wie sie findet. Doch zum ersten Mal merkt sie, dass ihr Freundschaften gut tun, dass das Leben schöner ist, mit Menschen an der Seite, die man gern hat und die einen ebenfalls gern haben. So beginnt sie andere näher kennenzulernen und lässt sie in ihr Leben und sogar in ihr Herz. Und plötzlich ist sie sogar noch verliebt: in Cam, den Jahrgangssprecher und einer der beliebtesten und gutaussehendsten Jungen der Schule. Dieser scheint sich sogar ebenfalls für sie zu interessieren, aber eine Lovestory scheint nicht daraus zu werden. Ganz anders als mit Jack, der offen zu seinen Gefühlen für Dancia steht. Gar nicht so einfach sich für einen der Jungen zu entscheiden, zumal die beiden sehr unterschiedlich sind und jeder seine eigene besondere Seite zu haben scheint.
    Cam war mir eher unsympathisch. Er war für mich viel zu nett und hat sich in meinen Augen total bei Dancia eingeschleimt. Obwohl sie als durchschnittlich schön beschrieben wird und auch keine offene Begabung zu haben scheint (mal von ihren Kräften abgesehen), interessiert er sich für sie und scheint ständig in ihrer Nähe aufzutauchen. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass er in sie verliebt sei, denn dafür hat er sich andererseits nicht genug angestrengt mit ihr allein zu sein und ihr näher zu kommen. Zum Ende des Buches löst die Autorin jedoch das Geheimnis um Cameron auf. Trotzdem blieben bei mir einige Zweifel.
    Jack fand ich einerseits sehr geheimnisvoll, manchmal fand ich ihn sympathisch, manchmal machte er mir Angst. Bei ihm war mir von Anfang an klar, dass er sich in Dancia verliebt hat und was mir sehr gut an ihm gefällt, er ist immer ehrlich zu ihr und erzählt ihr viele Dinge von sich, auch welche, die nicht sehr positiv sind. Er versucht auch für Dancia da zu sein und ihr das Gefühl zu nehmen, dass sie allein und verloren auf der Night Academy ist. Anfangs hilft das Dancia sehr und sie verbringt viel Zeit mit Jack. Doch je mehr sie sich in Cam verliebt, desto mehr vernachlässigt sie Jack, der sich jedoch weiterhin um sie bemüht und sie auf Ungereimtheiten an der Night Academy hinweist. Er hat sofort den Durchblick, was mit der Schule nicht stimmen könnte und sieht viele Dinge objektiver als Dancia. Aufgrund seiner Vergangenheit und seiner Vorgeschichte bleibt jedoch immer die Frage, auf welcher Seite Jack wirklich steht. Doch diese Frage bleibt in diesem Band erst einmal unbeantwortet.
    Sehr schön fand ich auch die Nebendarsteller in diesem Buch: Da sind z.B. Esther und Hennie, mit denen Dancia schnell Freundschaft schließt. Hennie ist eine tolpatschige, aber liebe Inderin, die immer genau zu spüren scheint, wie sich ihr Gegenüber fühlt und sich so ziemlich gut in jeden hineinversetzen kann. Esther kann super Leute imitieren und hat schon einige Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gesammelt, die sie bereitwillig mit Dancia und Hennie teilt. Wo immer die drei Mädchen zusammenstoßen gibt es Gequatsche und Gekichere, wie es unter pubertierenden Mädchen üblich ist.
    Auch Dancias Großmutter hatte meine volle Sympathie. Sie scheint etwas vergesslich zu sein und manchmal kommt sie mir auch etwas schrullig vor, doch ich denke, dass sie mehr weiß, als sie zugibt.


    Schreibstil:


    Der Autorin Inara Scott ist es wirklich gelungen eine geheimnisvolle Atmosphäre rund um die Night Academy aufzubauen. Der Leser fragt sich ständig zusammen mit Jack und Dancia, was sich wirklich hinter den Eisentoren der Schule verbirgt und welche Begabungen wohl die einzelnen Schüler haben. Natürlich hat man als Leser eine gewisse Ahnung, um was es gehen könnte, aber trotzdem werden immer wieder neue Fragen aufgeworfen, manche Geheimnisse werden gelüftet, nur damit neue entstehen können. Selbst am Ende des Buches bleiben einige Fragen unbeantwortet, was jedoch nicht schlimm ist, da ja noch dieses Jahr eine Fortsetzung erscheint.
    Sehr gut haben mir auch die einzelnen Personen gefallen. Selbst Dancias Oma, die ja keine besondere Begabung erkennen lässt, hat ihre ganz eigene Art, die sie doch wieder zu etwas Besonderem macht. So hat jeder Charakter seine Eigenschaften, die ihn auszeichnen. Trotzdem kann man einige der Darsteller nicht wirklich einordnen, wodurch das Buch immer wieder spannend bleibt.


    Fazit:


    Das Buch war für mich ein absolutes Highlight, da es genau meinen Geschmack getroffen hat. Ich liebe Highschool-Stories mit Fantasy gemischt und diese Geschichte hat wirklich alles: Spannung, Humor, Liebe, Freundschaft, Dramatik … eine wirklich sehr gelungene Mischung und ich würde am liebsten sofort die Fortsetzung lesen, um schließlich alle Geheimnisse der Night Academy, von Jack, Cam und Dancia zu lüften.


    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.


    www.suechtignachbuechern.blogspot.de

  • Internat, Geheimnisse, Fantasyelemente – drei Faktoren, die sofort bewirken, dass ich ein Buch unbedingt lesen muss. So erging es mir auch beim ersten Band der Night Academy. “Die Begabte” hat mich durch das schöne Cover und die Kurzbeschreibung sehr schnell für sich gewinnen können und ich habe das Buch sehr genossen.


    Inara Scott hat mit “Die Begabte” einen guten Debürtoman geschrieben, der alles hat, was ich mir von einem Jugendbuch wünsche: Fantasyelemente, Protagonisten, mit denen man sich (zumindest halbwegs) identifizieren kann, Spannung, kleine Liebeleien und eine Entwicklung, die man nicht übersehen kann.


    Auch wenn die Geschichte selbst von Anfang an richtig gut war, hatte ich auf den ersten hundert Seiten meine Probleme mit Dancia. Zwar ist sie ein sehr liebes und mutiges Mädchen, aber dennoch hat mich ihre “aber ich bin doch so arm und unbedeutend”-Art sehr lange genervt. Durch ihren bisherigen Lebensstil konnte ich diese Denkweise zunächst noch verstehen, aber als diese alle zwei Seiten immer wieder erwähnt wurde, habe ich mich manchmal dabei erwischt, wie ich nur noch mit dem Kopf geschüttelt habe. Allerdings wurde das mit der Zeit besser und ich konnte mich immer mehr auf Dancia einlassen.


    Bei den anderen Charakteren hatte ich ebenfalls anfangs meine Probleme.
    Cam ist der typische Sunnyboy, der von allen bewundert wird und in Wahrheit kaum etwas ausstrahlt, Jack dagegen ist eher der düstere Typ, den alle meiden, weil er ‘anders’ rüber kommt. Hennie ist tollpatschig und wird als unfreiwillig lustige, liebenswerte Person beschrieben und Esther als ach so lustig, obwohl ich sie eher als peinlich und kindisch empfunden habe. Auch wenn das nun zunächst sehr negativ klingt, ist dies nicht einmal so gemeint, denn im Grunde genommen habe alle Charaktere ihre Berechtigung und konnten mich auch unterhalten, allerdings haben sie mich zunächst nicht beeindrucken können. Auch zum Ende hin bin ich mit Esther und Cam nicht warm geworden, mit Jack dagegen schon.


    Gut gefallen haben mir die jeweiligen Gaben, die man auf der Night Academy findet. Zunächst habe ich gedacht, dass sämtliche Gaben aus dem Fantasybereich kommen, aber dem ist nicht so. Man findet auch die ganz natürlichen Gaben, wie z.B. ein großes Talent im Umgang mit Zahlen, den Elementen und im Bereich Schauspielerei.
    Sehr gut ist auch die komplette Darstellung der Schule und des Geländes. Vieles wirkt düster und abschreckend, man spürt auf manchen Seiten beinahe die Bedrohung, auf anderen Seiten dagegen rein gar nichts. Die Schule verwirrt und lässt von Anfang an viele Fragen zu, die man nur lückenhaft beantwortet bekommt.
    Die Entwicklung in der Schule und bei Dancia ist gut durchdacht, wenn auch nicht immer nachvollziehbar. Aus der vernünftigen Dancia wird zwischendurch ein verliebtes, sehr naives Mädchen, dass keine negativen Gedanken zulässt, allerdings kann sie auch anders und wirkt wieder sehr vernünftig. In der Zeit sammelt vor allem Jack sehr viele Pluspunkte bei mir.


    Sehr hübsch ist die Covergestaltung. Dancias zweifelnder Blick ist nahezu perfekt eingefangen und die Schule im Hintergrund wird sehr gut dargestellt. Auch die Farbgestaltung passt gut zum Rest und gibt ein tolles Gesamtbild ab. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und spannend und führt nicht in die Irre.


    “Die Begabte” ist mit Sicherheit nicht der beste Auftakt aller Zeiten, dennoch konnte das Buch durchaus überzeugen. Allerdings hoffe ich sehr, dass sich die Charaktere im zweiten Band weiterentwickeln, sodass man noch mehr Spaß an der Night Academy bekommt. Empfehlenswert für alle, die Internatsgeschichten mögen.


    :lesend :lesend :lesend :lesend

  • Um ihre gefährlichen Kräfte geheim zu halten, hat Dancia Lewis in den letzten Jahren alles dafür getan möglichst durchschnittlich zu sein und bloß nicht aufzufallen. Umso überraschter ist sie als ihr plötzlich ein Stipendium von der berühmten Night Academy, einer Schule für Hochbegabte, angeboten wird, denn natürlich sind auch Dancias Noten nur durchschnittlich und mit Ausnahme ihrer Kräfte hat sie keine besonderen Fähigkeiten. Warum also wollen sie Dancia? Sie können doch unmöglich ihr Geheimnis kennen, oder doch?


    Schließlich entscheidet sich Dancia, nicht zuletzt wegen dem gut aussehenden und charmanten Cam, es wenigstens einmal auf dem Internat zu versuchen, auch wenn ihr nicht ganz wohl bei dem Gedanken ist ihre Großmutter die ganze Woche über immer allein zu lassen. Doch genau wie Jack, der ebenfalls keine offensichtlichen Begabungen besitzt, hat sie das Gefühl, einfach nicht dorthin zu gehören und sie fragen sich immer mehr, was die Night Academy hinter ihren vielen Sicherheitsmaßnahmen eigentlich wirklich verbirgt …



    Night Academy – Die Begabte ist ein kurzweiliges, aber dafür sehr unterhaltsames Lesevergnügen für Fans von Geschichten über den Schulalltag und normale Teenager-Probleme, verbunden mit Fantasy-Elementen und einer Prise Romantik.
    Die alltäglichen Probleme mit Mitschülern, Lehrern oder, da es sich bei der Night Academy um ein Internat handelt, den Mitbewohnern, stehen genauso im Vordergrund wie die besonderen Fähigkeiten einiger Schüler, darunter auch die Protagonistin, und die Gefühle von Dancia für den charmanten Cam sowie den rebellischen Jack.


    Die Handlung ist stets interessant und das nicht nur wegen der vielen unterschiedlichen Begabungen, die es an manchen Schülern nach und nach zu entdecken gibt, sondern auch wegen der Schule selbst. Die Night Academy wird von vielen Geheimnissen und Merkwürdigkeiten umgeben, die man am Anfang noch nicht gleich richtig zu deuten vermag und die am Ende vielleicht nicht alle zum positiven Erscheinungsbild des Internats beitragen. Was man zunächst möglicherweise für Sicherheit hält, kann später zum Gefängnis werden.


    Im letzten Teil wird es dann noch einmal richtig spannend, doch das Ende weist leider einige Schwächen auf. Es wirkt ein wenig zu schnell, zu überstürzt und man hat einfach das Gefühl, das noch etwas fehlt. Da es sich hierbei aber immerhin um den ersten Teil einer Serie handelt, kann man hoffen, dass wenigstens in der Fortsetzung noch einmal etwas ausführlicher auf das Ende des Vorgängers eingegangen wird.


    Die verschiedenen Figuren sind sehr interessant und größtenteils auch sympathisch, das gilt natürlich insbesondere für Dancia. Es steckt viel mehr in ihr als sie selbst wahr haben will und es ist sehr schön zu beobachten, wie sie an der neuen Schule aufblüht und nicht mehr versucht unsichtbar zu sein. So freundet sie sich schließlich auch mit Esther und Hennie ein, die man wegen ihrer quirligen Art einfach sofort ins Herz schließen muss.


    Die zwei männlichen Hauptfiguren sind ebenfalls nicht zu verachten und beinahe so verschieden wie Tag und Nacht. Jack, der vor allem wegen seiner schlimmen Vergangenheit so interessant, aber auch schwierig ist, hat viel mit Dancia gemeinsam und versteht wie sie sich fühlt, wehrt sich aber mit Händen und Füßen gegen die extreme Überwachung innerhalb und außerhalb der Schule, die Dancia komischerweise nicht wirklich zu stören scheint.
    Cam ist dagegen fast schon zu perfekt, denn er würde niemals gegen die Regeln der Schule verstoßen oder sich so aufsässig benehmen wie Jack. Dennoch verbirgt er etwas vor Dancia und im Gegensatz zu ihr hat man als Leser sehr stark das Gefühl, dass er es nicht ganz ehrlich mit ihr meint, sondern mehr im Schilde führt.



    Zwischen Dancia, Cam und Jack entwickelt sich ein kleines Liebesdreieck, aber es ist zum Glück weder nervig noch besonders stark ausgeprägt, denn auch wenn Dancia etwas für Beide empfindet, weiß sie von Anfang an, mit wem sie im Endeffekt wirklich zusammen sein will.


    Weitere Nebenfiguren, wie z.B. Dancias Oma, schließt man ebenfalls schnell ins Herz, während man anderen, z.B. Mr. Judan, sehr skeptisch gegenüber steht. Leider erfährt man im ersten Band noch nicht allzu viel über diese Charaktere, aber das wird sich hoffentlich im Nachfolger ändern.


    Der Schreibstil von Inara Scott ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Vor allem die Darstellungen der verschiedenen Beziehungen zwischen den Figuren untereinander gelingen ihr sehr gut.
    Geschildert wird die Geschichte ausschließlich aus Dancias Perspektive, wodurch man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann. Vor allem ihre Unsicherheiten, z.B. im Bezug auf Cam und seine wahren Empfindungen Dancia gegenüber, kann man dadurch besonders gut verstehen, da man den anderen Charakteren genauso wenig in den Kopf schauen kann wie Dancia selbst. Lediglich ihre Handlungen am Ende des Buches sind nicht ganz nachvollziehbar und es stellt sich dem Leser die Frage, warum Dancia gewisse Begebenheiten so schnell einfach hinnimmt.


    Trotzdem macht der Roman Lust auf die Fortsetzung, in der man hoffentlich noch mehr über die Fähigkeiten der einzelnen Schüler und die Night Academy selbst sowie ihre Programme und Wächter erfährt. Genügend offene Fragen um mit den Antworten darauf den zweiten Teil zu füllen gibt es auf jeden Fall.



    FAZIT
    Night Academy – Die Begabte ist ein gelungener Auftakt zu einer schönen Jugendbuchserie, die sowohl alltägliche Teenagersorgen als auch solche Probleme, die mit außergewöhnlichen Begabungen zusammen hängen, beleuchtet und damit einen tollen Mix aus Fantasy und Realität bietet. Hinzu kommen noch ein bisschen Romantik sowie Spannung und ergeben somit eine interessante Geschichte für zwischendurch, die man in einem Rutsch durchgelesen hat und die Neugier auf den zweiten Teil weckt.