'Meine gute alte Zeit' - Verliebt, verlobt, verheiratet - Die Härten des Lebens

  • Es gab im Vorfeld einige Streitereien zwischen Agatha und ihrer Schwester, weil Agatha zur Zeit der Rückkehr nicht im Lande war und lieber mit ihrem Mann verreist ist. Das konnte die Schwester überhaupt nicht verstehen.


    Zum anderen war der Bruder, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, auch kein einfacher Mensch. Er hat sich u.a. Geld in der Familie zusammengepumpt, damit er irgendwelche Projekte starten kann. Diese hat er dann aus diversen Gründen in den Sand gesetzt, unter anderem auch weil er das Geld sinnlos verpraßt hat.
    Und dann erwartete der Bruder, das man ihn mehr oder weniger rund um die Uhr bedient. Wenn er z.B. mitten in der Nacht Lust auf eine warme Suppe hatte, dann erwartete er auch das man sie ihm kocht und serviert.
    Jedenfalls war es eine schwierige Zeit für die ganze Familie.


    Daher war die Familie glücklich, das sie eine Unterkunft für den Bruder gefunden hatten und sich die Vermieterin um ihn gekümmert hat. Sie hatte ihn dann mehr oder weniger im Griff, hat ihn zwar bemuttert, aber nicht alles durchgehen lassen.


    War er nicht sogar krank und man erwartete, das er gar nicht mehr lange zu leben hatte? Zum Glück erholte er sich aber wieder. Das heißt, er erholte sich von der Krankheit, starb aber trotzdem ziemlich jung.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Vielen Dank, Macska.


    Ich glaube im ersten Teil steht bei Gripenberg, dass A.C. mit dem Schreiben von Krimis angefangen hat, weil es eine Art Wette mit ihrer Schwester war. Diese hätte gewettet, dass A.C. nicht schlau genug wäre, dieses zu schaffen und A.C. wollte keine Wette verlieren.


    Über den Bruder habe ich noch so gut wie nichts gelesen.

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Ob es nun eine Wette war, weiß ich nicht mehr.


    Die Schriftstellerin in der Familie war eigentlich die Schwester. Sie war wohl mehr oder weniger auch erfolgreich damit. Bei Agatha fing die Schriftstellerei ja mehr aus Langeweile an, weil ihr die Mutter das während einer Krankheit vorgeschlagen hat, weil ihr langweilig war.


    Auf jeden Fall haben Agatha und ihre Schwester Krimis gelesen und weil die Schwester eben vom Fach war, hat sie gesagt es ist schwer einen Krimi zu schreiben. Kann ich mir vorstellen, Liebesgeschichten sind bestimmt einfacher. Beim Krimi muss man die Spannung aufbauen, Hinweise legen und nicht zuviel verraten usw.
    Daher hat die Schwester gesagt, das schafft Agatha nicht und nicht an sie geglaubt. Kann ich irgendwie auch verstehen.
    Und das spornte Agatha dann halt an. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ja, eine Wette war es. Die Idee mit dem Gift kam A.C. als sie im Krieg in der Krankenhausapotheke gearbeitet hat. Dort hatte sie wohl auch recht viel Zeit, die sie mit dem Schreiben füllte :-)

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Lesehest
    Mascka hat das Verhältnis der Geschwister und die turbulente Rückkehr des Bruders ja schon gut beschrieben. Vllt ist ja noch interessant, dass sie ihn aber noch öfters in Dartmoor besuchten, ihn also nicht irgendwie ausschlossen.
    Danach liest man länger nichts mehr von Monty - soweit ich mich erinnere- erst im dritten LR-Abschnitt erfährt man wieder einwenig mehr von ihm, aber pssst!
    Gerade habe ich nochmal den Abschnitt über die sog. Wette zwischen Magde und Agatha gefunden....Seite 212, Kapitel 4 Abschnitt 7....eine richtige Wette war es wohl nicht, denn es wurden keine Bedingungen darüber vereinbart, doch spornte Magdes Unglaube Agatha mächtig an.

  • Ich habe diesen Abschnitt nun auch fertig und finde die Autobiographie nach wie vor sehr interessant und langsam aber sicher doch recht bewegend.


    Das Verhältnis zwischen Agatha nd ihrem Bruder finde ich auch sehr interessant beschrieben. Er schien wirklich kein einfacher Mensch zu sein. Aber ich finde auch den ganzen Umgang mit ihm interessant. Sicher hat man zugesehen, eine eigene Unterkunft für ihn zu finden, aber für sein wirklich unmögliches Verhalten, sei es nun das Essen zu jeder belibigen Tages- und Nachtzeit, oder auch das ganze Geld, welches er in den Sand setzte, musste er sich niemals wirklich rechtfertigen bzw. dies wirklich wieder gutmachen. Vielleicht sind dies die männlichen Freiheiten der Zeit gewesen.... :gruebel


    Agathas Beschreibungen, wie es ihr nach dem Tod ihrer Mutter ging, v.a. während sie das Haus leerräumte fand ich recht bewegend. Sie schien wirklich einem Nervenzusammenbruch nahe gewesen zu sein (oder sie war schon mittendrin).


    Recht erschütternd fand ich die Beschreibungen, als ihr Mann sie für eine Andere verlassen hat. An diesen Stellen erkennt man auch den Wandel der Zeit sehr gut. Das Agatha ihm lange Zeit immer wieder die Chance gegeben hatte, zu ihr zurückzukehren ist aus heutiger Sicht sicherlich für viele unverständlich. Aber zu ihrer Zeit schien es fast schon üblich gewesen zu sein, dass Frauen eben auch auf die Rückkehr ihrer untreuen Männer warten.

  • Zitat

    Original von sill
    ... Gerade habe ich nochmal den Abschnitt über die sog. Wette zwischen Magde und Agatha gefunden....Seite 212, Kapitel 4 Abschnitt 7....eine richtige Wette war es wohl nicht, denn es wurden keine Bedingungen darüber vereinbart, doch spornte Magdes Unglaube Agatha mächtig an.


    Mir war das mit der Wette auch neu bzw. daran konnte ich mich nicht erinnern. Aber ich muss zugegeben, ich hatte keine Lust das Buch in die Hand zu nehmen und die entsprechende Stelle zu suchen.
    Normalerweise mache ich das ja im Rahmen der LR immer, aber bei dem Buch war ich echt froh es aus der Hand legen zu können. :rolleyes
    Danke Sill für die Info. :wave

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Orginal von kero-chan
    Das Verhältnis zwischen Agatha nd ihrem Bruder finde ich auch sehr interessant beschrieben. Er schien wirklich kein einfacher Mensch zu sein. Aber ich finde auch den ganzen Umgang mit ihm interessant. Sicher hat man zugesehen, eine eigene Unterkunft für ihn zu finden, aber für sein wirklich unmögliches Verhalten, sei es nun das Essen zu jeder belibigen Tages- und Nachtzeit, oder auch das ganze Geld, welches er in den Sand setzte, musste er sich niemals wirklich rechtfertigen bzw. dies wirklich wieder gutmachen. Vielleicht sind dies die männlichen Freiheiten der Zeit gewesen....


    Irgendwo hat mir das Vehalten der Familie sehr imponiert, ein Mitglied größtenteils so zu nehmen wie es ist, es nicht einfach fallen zu lassen.


    Macska
    :knuddel1

  • Langsam wurde es interessanter und spannender zu lesen. Plötzlich wechselte die Art wie sie erzählt und es wurde spannender, das kann aber auch schon gut im vorherigen abschnitt gewesen sein. Wie sie zum schreiben und ihren Figuren gekommen ist war sehr interessant. Leider waren für mich auch wohl Spoiler dabei da ich einiger der Bücher noch nicht gelesen habe. Auch wie sie zu der Zeit damals gelebt haben fand ich sehr interessant. Es ist auch schön, dass dem Buch ein paar Bilder hinzugefügt worden sind. Jetzt weiß man endlich wie "Truelove" aussieht, irgendwie so ganz anders als ich gedacht hatte.