Hollow Earth/John & Carole E. Barrowman

  • Inhalt:
    Die etwa 12jährigen Zwillinge Em und Matt Calder verfügen über die Gabe, ihre Zeichnungen mit Hilfe ihrer Vorstellungskraft lebendig werden zu lassen. Wie sie später erfahren, sind sie nicht die einzigen "Animares", aber dennoch außergewöhnlich.
    Als sie in London nicht mehr sicher sind, flieht ihre Mutter Sandie mit ihnen nach Schottland zum Großvater, um sie in Sicherheit zu bringen und unterrichten zu lassen. Doch sind sie dort wirklich sicher? Und was wurde eigentlich aus ihrem Vater Malcolm, der, wie sie erfahren, Sandies "Guardian" war, dem sie nie hätte Kinder gebären dürfen, da diese durch die ererbten Fähigkeiten zu mächtig sind.


    Autoren:
    John Barrowman, geboren in Schottland, aufgewachsen in den USA und heute hauptsächlich in Cardiff lebend, ist Musicaldarsteller, Sänger, Schauspieler, Showhost, etc. und mittlerweile auch Autor gemeinsam mit seiner Schwester.
    Carole E. Barrowman, ebenfalls in Schottland geboren und in den USA aufgewachsen, unterrichtet Englisch und Kreatives Schreiben in Milwaukee, Wisconsin.
    "Hollow Earth" ist nach den beiden autobiographischen Büchern über John, "Anything goes" und "I am what I am" ihr drittes gemeinsames Buch.


    Meinung:
    Ich gestehe, ich habe von diesem Buch nicht sehr viel erwartet. Ich habe die beiden Autobiographien verschlungen, weil ich John Barrowman in einigen Erscheinungsformen sehr schätze und die beiden Bücher einfach unglaublich witzig waren. Aber im Prinzip hatte er da nur Carole seine Geschichten erzählt und sie hatte sie aufgeschrieben. Das qualifiziert die beiden noch lange nicht als RomanautorInnen. Aber, was tut man nicht alles als treuer Fan?


    Das Buch hat mich dann mehr als angenehm überrascht. Die Geschichte ist sehr hübsch ausgedacht und entgegen dem (wie üblich leicht irreführenden) Klappentext geht es hier auch nicht wie erwartet um tolle Abenteuer der Kinder, es geht mehr darum, wie sie auf der Insel ihres Großvaters in Schottland herausfinden, wer und was sie eigentlich sind und das in einem recht breiten Umfeld aus anderen recht interessanten Personen. Das scheint mir hier auch die größte Stärke des Buches zu sein, denn die Figuren haben die beiden gut im Griff, besonders die Geschwister, was wohl nicht überraschend ist, aber auch die Erwachsenen, die später auftauchen.


    Kritisieren kann man, dass das alles ein bisschen gar zu günstig konstruiert wirkt und es eine Weile dauert, bis man mal dahinter kommt, welche Geheimorganisation jetzt eigentlich wofür steht und wer für wen arbeitet. Außerdem überschlägt sich die Geschichte bis gegen Ende nicht gerade vor Spannung, aber für mich hat sich das Buch dennoch sehr flüssig und komplett von selbst gelesen, wobei die teilweise sehr kurzen Kapitel hilfreich waren. Es hat sich einfach nett gelesen, im besten Sinne dieses Wortes.


    Es ist auch keine Harry-Potter-Kopie, denn außer einer Figur, die mich ganz vage an Sirius Black erinnert hat und einem geflügelten Wesen, das praktischerweise zur Hand ist, konnte ich hier nichts entdecken, dass nach "Inspiration" klingt, wobei Jugendfantasy allerdings auch nicht mein bevorzugtes Genre ist.


    Der Titel ist ein wenig irreführend, denn der mystische Ort "Hollow Earth" wird zwar stets erwähnt, spielt hier aber eigentlich noch keine wirkliche Rolle. Ich schätze, es wird einen netten Serientitel abgeben, denn mit diesem etwas offenen Ende werden die Barrowmans doch hoffentlich nicht abschließen wollen. Ich wäre wieder mit dabei, nächstes Mal mit etwas mehr Vertrauen.


    Empfohlenes Alter: 9 bis 15 Jahre
    -