Schreiben als Handwerk oder als Kunst

  • Ich fühle mich nicht als Autor, sondern eher als begeisterter und anspruchsvoller Leser. Ich möchte aber trotzdem hier mal ein Thema anregen, dass mich zur Zeit beschäftigt.
    Es wird hier viel gesprochen von den Regeln und Richtlinien für das Schreiben. Es entsteht immer mehr der Eindruck bei mir, dass es hier einfach um ein Handwerk geht. Man hat vielleicht mal eine grundlegende Affinität zum Schreiben, erlernt das Handwerk und erarbeitet dann mehr oder weniger gute Werke.
    Was kommt dabei heraus. Eine Ware, die für die Masse geschrieben wird, der es darum geht, einfach beschäftigt und abgelenkt zu werden.
    Ich möchte es mit fadem Kantinenessen oder einem Hotdog am Würstelstand vergleichen. Es sättigt für den Augenblick, aber ist mit einem Gourmetessen (z.B.zarte Spargelspitzen in einer exquisiten Sauce Hollondaise), das mit höchsten Genuss verspeist wird, einfach nicht zu vergleichen.
    Für mich gehören Satre, Camus, Gibran, Tolstoi oder z.B auch Margaret Mazzantini und noch viele andere dazu.
    Das ist eine Sprache, die ich genieße, mir manchmal selbst laut vorlese..... Geschichten, die etwas aussagen, eine Botschaft vermitteln, die einem beim Lesen verändern, in Welten eintauchen lassen......
    Das Schreiben von Tiffanyromanen und trivialer Literatur ist deswegen nicht schlecht, ich achte dieses Handwerk und eine große Masse ist eh damit zufrieden, aber Kunst ist es meiner Meinung nach nicht.
    Den Unterschied erkennt man auch an den Autoren selbst. Es gibt manche, die haben diese Gabe, es ist ihnen ein Bedürfnis zu schreiben, etwas zu vermitteln, etwas auszudrücken..... und es gibt andere, die möchten etwas veröffentlichen, Anerkennung und Beachtung bekommen.

  • Deine unüberhörbare Verachtung fürs "Handwerk" ist selbstverständlich deine Sache, verwunderlich nur, daß diese Verachtung sich nicht auf die von dir erwähnten Schriftsteller Satre, Camus, Gibran und Tolstoi ausdehnt -- denn sie alle legten eigenen Aussagen nach sehr viel Wert auf den "handwerklichen" oder sagen wir mal "technischen" Aspekt der Schriftstellerei: die Kunst des Erzählens.


    Kunst kommt nicht nur sprachgeschichtlich von "können". Diejenigen Künstler, die wirklich über ihre Umgebung und ihre Zeit hinaus Wirkung ausüb(t)en, beherrsch(t)en ihr "Handwerk" sehr wohl.


    Manche Trivialautoren beherrschen nur denjenigen Bruchteil dieser Kunst, der für die Produktion eines Trivialromans eben nötig ist, andere Autoren -- durchaus namhafte -- nutzen z.B. unter Pseudonym die Möglichkeiten des Trivialgenres, um sich das Handwerkliche anzueignen und um überhaupt vom Schreiben leben zu können.


    Das ist durchaus vergleichbar mit der Unterscheidung zwischen Kunsthandwerk und "normalem" Handwerk. Es gibt bspw. Gold-/Silberschmiede, die ihr Handwerk zwar gelernt haben und ein Geschäft führen, aber eigentlich keine großen handwerklichen oder künstlerischen Leistungen bringen, sondern vor allem Handel treiben und Reparaturen durchführen. Daneben gibt es ambitionierte Kollegen, die sich z.B an Ausstellungen und Wettbewerben beteiligen und ihre Kunstfertigkeit zu vervollkommnen versuchen, was man nicht zuletzt durch Weiterbildung etc. erreichen kann, aber ohne den Funken Inspiration geht es natürlich nicht. Und dann gibt es Leute, die mit Nagelschere und Pinzette an Edelmetalldrähten hantieren und behaupten, das sei Kunst, weil sie ja schließlich inspiriert seien. Dabei berufen sie sich gerne auf einen Ausspruch von Joseph Beuys, wonach jeder Mensch ein Künstler sei, ohne den Kontext dieser These zu kennen.


    Was die Literatur angeht, ist die dritte Gruppe dank billigen PCs und vorinstallierten Textverarbeitungsprogrammen heutzutage die bei weitem größte. Sie tummeln sich in Autorenforen und -mailinglisten, beklatschen gegenseitig ihre Texte,klopfen einander auf die Schultern und schimpfen über die bösen, bösen Verlage, die sie noch immer nicht beachten, sondern nur für die breite Masse produzieren. Dabei tun sie sich keinen Gefallen damit, diejenigen, die das "Handwerk" (aktiv oder passiv z.B. durch Lesen) gelernt haben und es schaffen, in einem "richtigen" Verlag ein Manuskript unterzubringen, als "Handwerker" und "Trivialautoren" abzutun.


    Der deutsche Markt wird überschwemmt von Eigenpublikationen in den Bereichen Selbstverlag, Book-on-Demand, Print-on-Demand, Druckkostenzuschußverlag, Kleinstverlag, Freizeitverleger usw.
    Wenn du auch nur im geringsten recht hättest, hätten Publikationen aus dem Bereich BoD, PoD und Selbstverlag die Literaturwelt längst überrollt und revolutioniert und Kleinstverlag-Titel würden die Bestsellerlisten stürmen. Aber da gibt es ja noch das schöne Argument mit der "breiten Masse", "der es darum geht, einfach beschäftigt und abgelenkt zu werden". Erstaunlich, daß dir nicht klar ist, welche bodenlose Arroganz hinter diesem Satz steckt. Eine Arroganz, die einem Schriftsteller, der wirken will (z.B. Satre, Camus, Gibran und Tolstoi) gänzlich fremd sein muß. Denn eine "Wirkung" ausschließlich auf einen kleinen Zirkel ist und bleibt geistige Inzucht, die schlichtweg unbemerkt verpufft.


    Nebenbei bemerkt:
    Tolstois Krieg und Frieden ist als Fortsetzungsroman in der Zeitung verfaßt worden, unter den werkästhetischen Bedingungen, die dieser höchst trivialen Veröffentlichungsform zugrundeliegen.
    Sartre und Camus schrieben ihre Dramen und Romane, um ihre existenzialistische Philosophie zu verbreiten. Sie schrieben ausdrücklich allgemeinverständlich für ein breites Publikum und keineswegs als "Seelenergüsse", sondern als manchmal geradezu belehrende Darstellung existenzialistischer Probleme (so äußerten sie sich selbst über ihre literarischen Aktivitäten in Briefen, Interviews, Aufzeichnungen etc.).
    Ebenso Gibran, der eine Synthese zwischen den Ethiken und Mythologien dr drei Weltreligionen in der Auseinandersetzung mit Nietzsche suchte (Der Prophet ist eine poetische Antwort auf Also sprach Zarathustra).


    Jede Form von Kunst basiert auf Handwerk und Technik, die zu beherrschen eine unverzichtbare Voraussetzung dafür ist, Inspiration wirkungsvoll umzusetzen.
    Ohne Inspiration ist alles nichts, aber ein "Thema" ist keine Inspiration.

  • Zitat

    Original von Iris
    Deine unüberhörbare Verachtung fürs "Handwerk" ist selbstverständlich deine Sache


    aber


    "Das Schreiben von Tiffanyromanen und trivialer Literatur ist deswegen nicht schlecht, ich achte dieses Handwerk" (smarana)


    wenn ihr euch gegenseitig ein klein wenig genauer lesen könntet, würde diese sehr interessante diskussion - oder vielmehr ihr (hoffentlich!) anfang - noch mehr freude bereiten.
    bei dem von iris geschriebenen musste ich an ines`buch "maler gottes" denken. der musste auch lohnarbeit annehmen, um sich seine kreativität leisten zu können. über das andere geschriebene muss ich noch nachdenken.


    :wave

  • Zitat

    Original von gast frosch 1
    "Das Schreiben von Tiffanyromanen und trivialer Literatur ist deswegen nicht schlecht, ich achte dieses Handwerk" (smarana)


    Frosch, sie schrieb allerdings auch:

    Zitat

    Original von smarana
    Was kommt dabei heraus. Eine Ware, die für die Masse geschrieben wird, der es darum geht, einfach beschäftigt und abgelenkt zu werden.
    Ich möchte es mit fadem Kantinenessen oder einem Hotdog am Würstelstand vergleichen. Es sättigt für den Augenblick, aber ist mit einem Gourmetessen (z.B.zarte Spargelspitzen in einer exquisiten Sauce Hollondaise), das mit höchsten Genuss verspeist wird, einfach nicht zu vergleichen.


    Smarana "achtet" vielleicht die Mühe, aber sie verachtet die Ergebnisse und das Publikum. Das ist bestenfalls opportun, denn über "Julia"-Romane und deren Konsumenten zu lästern, erfordert keinen besonderen Mut -- bei Trivialem, das zwischen richtige Buchdeckel gebunden wurde, ist das hier schon anders. :grin


    Und was das "genauere Lesen" angeht: In einem anderen Posting (Falsche Vaterliebe, 3.Seite unten) setzt sie die Kritiker an Aluziels Text solchen Trivialautoren gleich. Das ist -- gelinde gesagt -- eine ziemliche Unverschämtheit, zumal sie offenkundig keinen der Kritiker bzw. dessen Bücher kennt.


    Zitat

    bei dem von iris geschriebenen musste ich an ines`buch "maler gottes" denken. der musste auch lohnarbeit annehmen, um sich seine kreativität leisten zu können.


    Nur ein Bruchteil der in "richtigen" Verlagen veröffentlichten Autoren kann vom Schreiben leben. Die überwältigende Mehrheit hat einen Beruf und schreibt in der Freizeit oder sie machen Auftragsarbeiten (Artikel, Reden, Lektorat, Korrektorat, Heftromane, Trivialromane -- tw. unter Pseudonym), um sich dieses ziemlich aufwendige Hobby leisten zu können.

  • Ich verachte das Handwerk wirklich nicht, und es braucht nicht extra erwähnt zu werden, dass begabte Schriftsteller, ihr Handwerk als Basis einsetzen. Ich aber wollte davon sprechen, was dann über Handwerk hinausgeht.


    Es spricht nichts dagegen, wenn ein Werk eine große Masse anspricht. Es geht da eher um die Absicht eines Schriftstellers, schreibt er das was ihm wichtig ist, auszudrücken, oder das was er glaubt, was die Masse möchte. Wenn das zweite ohne das erste ist, kommt nur Triviales raus. Das ist meine Meinung.


    "Eine Arroganz, die einem Schriftsteller, der wirken will (z.B. Satre, Camus, Gibran und Tolstoi) gänzlich fremd sein muß. "


    Genau das ist mir ja hier im Forum aufgefallen: diese Arroganz von manchen, die mich dazu brachte, den Versuch zu wagen, mit diesen Beitrag den einen oder den anderen wieder ein bißchen herunterzuholen, von seinem hohen Ross.
    Ich bin kein Autor, sondern ein Leser, dem es zusteht seine bevorzugte Lesekost auszuwählen, wo soll also dann die Arroganz bei mir sein.

  • Zitat

    Original von smarana
    Ich verachte das Handwerk wirklich nicht, und es braucht nicht extra erwähnt zu werden, dass begabte Schriftsteller, ihr Handwerk als Basis einsetzen. Ich aber wollte davon sprechen, was dann über Handwerk hinausgeht.


    Tja, tut mir leid, aber bei Aluziels besagtem Text fehlt nun einmal beides. Was seine grundätzliche Begabung angeht, kann ich natürlich kein abschließendes Urteil fällen, aber die übrigen Texte, die er in dieses Forum oder auf seine Homepage gestellt hat, lesen sich nicht nach Begabung und Können. Das ist nun mal meine Meinung.


    Im übrigen hast du die Kritiker seines Textes in den Topf der Trivialautoren geschmissen, um sie als Kritiker zu diskreditieren, und das ohne deren Bücher zu kennen. Das zeugt nicht gerade von Klugheit.


    Zitat

    Es spricht nichts dagegen, wenn ein Werk eine große Masse anspricht. Es geht da eher um die Absicht eines Schriftstellers, schreibt er das was ihm wichtig ist, auszudrücken, oder das was er glaubt, was die Masse möchte. Wenn das zweite ohne das erste ist, kommt nur Triviales raus. Das ist meine Meinung.


    Wie ich bereits schrieb, entspricht das exakt meiner Meinung.
    Aber das besagten deine vorigen Postings nicht.


    Zitat

    Genau das ist mir ja hier im Forum aufgefallen: diese Arroganz von manchen, die mich dazu brachte, den Versuch zu wagen, mit diesen Beitrag den einen oder den anderen wieder ein bißchen herunterzuholen, von seinem hohen Ross.


    Indem du selbst von noch höherer Warte aburteilst? :wow


    Zitat

    Ich bin kein Autor, sondern ein Leser, dem es zusteht seine bevorzugte Lesekost auszuwählen,


    Das steht dir völlig frei -- allerdings solltest du klug genug sein, nicht über Dinge zu urteilen, die du weder kennst noch kennen willst. Platitüden sind keine Argumente.


    Zitat

    wo soll also dann die Arroganz bei mir sein.


    Darin, daß du über Dinge urteilst, die du nicht kennst und auch gar nicht kennen willst. Darin, daß du Unterstellung als Argument mißbrauchst. Darin, daß du pauschalisierst und erst zurückruderst und behauptest, etwas anderes zu meinen, wenn man deutlich darauf hinweist.

  • irgendwie kann ich euch beide verstehen, je nach diskussionsunterkapitel unterschiedlich gut.
    wenn wir DAS hier:


    "Was kommt dabei heraus. Eine Ware, die für die Masse geschrieben wird, der es darum geht, einfach beschäftigt und abgelenkt zu werden.
    Ich möchte es mit fadem Kantinenessen oder einem Hotdog am Würstelstand vergleichen. Es sättigt für den Augenblick, aber ist mit einem Gourmetessen (z.B.zarte Spargelspitzen in einer exquisiten Sauce Hollandaise), das mit höchsten Genuss verspeist wird, einfach nicht zu vergleichen..."(smarana)


    etwas weniger abwertend, als du es scheinbar verstanden hast, lesen, werden wir evtl. feststellen, dass es so falsch vielleicht gar nicht ist.
    es nicht gut, dass es BEIDES gibt?
    ich bekenne mich dazu, manchmal nur abgelenkt werden zu wollen.
    und dann wieder kann ich etwas wie einen guten wein mir auf der zunge zergehen lassen.


    bei dem von dir zitierten teil aus smaranas beitrag hingegen, der sich mit euch und euren werken betrifft, bin ich wieder ein wenig mehr bei dir.
    denn ich hab mich auch gefragt, ob sie euch gelesen hat.
    aber ich sehe gerade, sie hat inzwischen selbst geantwortet.
    und selbst, wenn ich die herabsetzung der von mir bisher gelesenen bücher (jedenfalls der bisher gelesenen "maler gottes", "fürstin" und "radionights") nicht unterschreiben würde - im auftreten neuankömmlingen gegenüber verhalten sich einige hier mE schon ein wenig überheblich.

  • Frosch, ich für meinen Teil betrachte es als überheblich, in einem Bücherforum ausschließlich seine Texte zu posten, ohne sich als Person auch nur vorzustellen, und sich bei aufkommender Kritik an einem Text pampig zu reagieren.
    Aber das steht in diesem Thread nicht zur Debatte.


    Ich habe mich entschieden gegen eine grundsätzliche Diffamierung von Trivialem und die Benutzung dieser Diffamierung wiederum zur Diffamierung weiterer Personen geäußert. Das ist eine beliebte "Argumentationstechnik", die mich ziemlich ankotzt. Auch das ist m.A.n. überheblich!


    Nebenbei bemerkt: Auch Triviales hat seine Berechtigung -- man sollte es nicht zur hohen Kunst erheben, aber selbstverständlich hat es seine Berechtigung! Wo habe ich das bestritten?
    (Abgesehen davon, daß ich für mich entschieden habe, solche Literaturformen nicht zu mögen und das auch zu sagen -- aber das betrifft nur meinen persönlichen Geschmack!)

  • Ich rudere nicht zurück, sondern ich stehe klar zu meinen Meinungen.
    Erstens: Ich hab niemanden von euch konkret angesprochen. Und ich habe dieses Thema bewusst nicht zum Gedicht von Aluziel dazugestellt, sondern wollte es allgemein besprechen. Aus meiner Sicht als Leser an die Autoren.


    Und was heißt, -was ich nicht kenne-: ich habe auch viele triviale bücher gelesen, bis ich zu meinen Geschmacksvorlieben gekommen bin. Ich lese ein, zwei Bücher pro Woche und da ist auch manchmal etwas dabei, was mich einfach ablenkt oder beschäftigt. Ich möchte auch noch festhalten, dass ich die Leser von Trivialliteratur nicht "verachte", diese Interpretation ist von dir (Iris)gekommen. Ich esse selbst gerne mal ein Hotdog, was mich nicht davon abhält gute Küche zu schätzen und zu genießen.
    Nochmal ganz klar: Ich kritisiere nicht die Trivialliteratur an sich, sondern die Arroganz jener Autoren, die meinen, berechtigt zu sein, Neulinge auf so eine Art herabzusetzen und kritisieren zu müssen.

  • ich traue mich kaum, dieses jetzt anzubringen (und betone ausdrücklich, dass es nichts beleidigendes irgendjemandem gegenüber beinhalten soll),
    aber wurden nicht auch von AFFEN gemalte bilder zu KUNST erklärt?

  • Zitat

    Original von gast frosch 1
    ich traue mich kaum, dieses jetzt anzubringen (und betone ausdrücklich, dass es nichts beleidigendes irgendjemandem gegenüber beinhalten soll),
    aber wurden nicht auch von AFFEN gemalte bilder zu KUNST erklärt?


    Ich sag nur :bruell Der Wolf, das Lamm - HURZ!

  • Zitat

    Original von gast frosch 1
    ich traue mich kaum, dieses jetzt anzubringen (und betone ausdrücklich, dass es nichts beleidigendes irgendjemandem gegenüber beinhalten soll),
    aber wurden nicht auch von AFFEN gemalte bilder zu KUNST erklärt?


    Das ist richtig Frosch..und ich traue mich kaum zu sagen...dass solche Bilder von normalen Leuten sofort als Quatsch enttarnt werden, sich aber Leute, die sich einbilden was von Kunst zu verstehen...stundenlang vor so ein Bild stellen um das künstlerische darin zu entdecken und wirken zu lassen...hm...und dann noch darüber erzählen...stuuundenlang


    Da gibst doch gerade so ein Kind ,4 Jahre alt..die Kunstwelt ist entzückt ob solcher künstlerischer Ausdrucksfähigkeit...ich bin eher über die Eltern entzückt, die solche kapitalistischen Fähigkeiten haben, das Zeug zu vermarkten...

  • Als Mann des Friedens mag ich eigentlich keine hitzigen Diskussionen, die ins Fleisch schneiden. Trotzdem möchte ich kurz auf das Wörtchen Überheblichkeit eingehen.


    Ich sehe diese Tendenz bei einigen Forumsteilnehmern durchaus, und nicht nur bei der schreibenden Zunft. Auch einige LeserInnen zeigen ein gewisses elitäres Verhalten, gemäß der Devise: Was ich lese ist gut, was die anderen Lesen, Müll.


    Auch hier kommt es wieder ein wenig zum Vorschein. Die Betonung des Wörtchens "Kunst" und eine gewisse Verachtung für das Handwerkliche finde ich doch eigenartig.
    Ohne Handwerk gibt es nämlich keine Kunst! Ohne sein erlerntes Wissen um Farben und Pinselstriche hätte ein Leonardo da Vinci seine Mona Lisa nicht malen können, ohne sein angeeignetes Gefühl für Sprache und Dramaturgie ein Ernest Hemmingway nicht sein "Wem die Stunde schlägt" schreiben.


    Um schreiben zu können, muss man sein Handwerk beherrschen. Erst dann kann man mittels seines eigenen Talents nach den Höhen streben, die für Kunst gehalten werden.


    Ich persönlich sehe es als mein Ziel an, spannende und unterhaltsame Romane für Leute zu schreiben, die sie gerne lesen. Hochgeistige Literatur überlasse ich anderen.


    Eric :write

  • Zitat

    Original von gast frosch 1
    ????


    das verstehe ich jetzt nicht. ich wollte mit meinem posting NIEMANDEN, auch hurz und dich nicht, angreifen.


    Sorry, war auch eigentlich nicht als Kritik gedacht, sondern als Ergänzung :-) Hape Kerkeling hat mit "hurz" ja auch einige Kritiker mehr oder weniger ins Gesicht geschlagen ;-)



    Mit hurz (dem User) hatte es eigentlich gar nichts zu tun, der heisst nur zufällig wie das Lied :lache

  • *lol* so genau kannte ich die geschichte mit den affen nicht. danke für die erklärung! erinnert irgendwie an "des kaisers neue kleider", nicht wahr?
    andererseits wäre es nicht theoretisch MÖGLICH, dass so ein affenbild TATSÄCHLICH einigen gefällt? und noch ein schritt weiter... aber dazu gibt es vermutlich schon irgendwo einen thread: WER entscheidet denn, WAS kunst ist?
    ich für mich kann nur entscheiden, was mir gefällt.

  • Frosch gefallen kann es ja..es kann sich auch jeder ins Haus hängen..ordentlich die Farben gemischt, schöner Rahmen dazu..und fast alles sieht an einer Wand gut aus....aber Kunstkritiker sollten sich da mal lieber bedeckt halten, kann ziemlich peinlich weren