Lisa Gardner - Schrei, wenn die Nacht kommt

  • Klappentext:


    Ihr Wagen steht verlassen und mit laufendem Motor am Straßenrand, ihre Handtasche liegt noch auf dem Beifahrersitz. Lorraine Coner, eine ausgebuffte Detektivin, ist verschwunden, und niemand weiß, was ihr zugestoßen ist. Bis sich der Entführer meldet. Er willGeld, er will Macht,, und er will berühmt werden. Und er weiß offenbar genau, wie man all das erreicht. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, entführt er auch noch ein Kind. Ein harter Job für Lorraines Mann, selbst FBI-Profiler, der damit vor der gefährlichsten Bewährungsprobe seiner Karriere steht.



    Meine Meinung:


    Ein sehr gut geschriebenes Buch. Die Kapitel sind nach Wochentage und Tageszeit gegliedert. Eine schöne Idee. Anfangs war es aber so, dass das nächste Kapitel zeitlich vorher spielt als das vorherige Kapitel. Wisst Ihr, was ich meine? Aber das war nicht weiter tragisch.


    Ich hatte ab und zu Probleme mit den ganzen "Mitspielern" und musste überlegen, wer denn noch einmal wer war.


    An der Stelle, wo es darum geht, wie das alles zusammenhängt bzw. die Verhältnisse sind, war es schon etwas schwierig. Da musste ich erstmal nachdenken und alles rekonstruieren. Bis fast zum Schluss wusste ich nicht, wer hinter der Entführung gesteckt hat und es war echt eine Überraschung. Da wäre ich nie darauf gekommen.


    Alles in allem würde ich dem Buch eine 7,5 von 10 Punkten geben.

  • Lorraine Conner, Rainie, wird vermisst. Der Wagen der ehemaligen Polizistin, die seit einiger Zeit mit ihrem Mann Pierce Quincy als Berater in schwierigen Fällen für die Polizei tätig ist, steht verlassen und mit laufendem Motor am Straßenrand in ihrer Heimatstadt Bakersville, Oregon. Was ist passiert? Wurde sie entführt? Oder bewahrheitet sich die Befürchtung ihres Mannes, dass Rainie wieder zu trinken begonnen hat? Vor einer Woche hat der pensionierte FBI-Profiler sie verlassen in der Hoffnung, dass sie dadurch wieder zur Besinnung kommt und sie wieder zueinander finden. Aber es scheint nun, dass dies ein großer Fehler war.
    Schließlich erhält die Polizei von Oregon ein Schreiben und es ist klar, dass Rainie entführt wurde. Es soll ein Lösegeld gezahlt werden, das vergleichsweise niedrig ist und Quincy fragt sich, ob wirklich das Geld der Grund für die Entführung ist. Oder hat es mit einem der Fälle zu tun, an dem Rainie gearbeitet hat?
    Währenddessen treffen auch Quincys Tochter Kimberly, ebenfalls FBI-Agentin und ihr Freund Mac, tätig beim GBI Georgia, zur Unterstützung in Bakersville ein.


    Im Laufe der Geschichte erfährt man einiges über die letzten Wochen im Leben von Rainie und es wird klar, dass sie an ihrem letzten Fall fast zerbrochen wäre. Der brutale Mord an einem kleinen Mädchen und ihrer Mutter hat sie in einen Burn Out und zurück in den Alkohol getrieben. Von Albträumen geplagt zieht Rainie sich immer mehr in sich selbst zurück und lässt ihren Mann nicht mehr an sich ran. Die misslungene Adoption eines Babies trägt auch noch zu ihrem Leid bei.
    Quincy setzt alles dran, dem Entführer auf die Spur zu kommen, auch wenn seine eigene Gesundheit darunter leidet. Ihm wird klar, dass Rainie für ihn alles bedeutet und ein Leben ohne sie nichts mehr wert.
    Aber der Entführer ist ihnen immer einen Schritt voraus und hält sie zum Narren. Schließlich verschwindet auch noch ein kleiner Junge, um den sich Rainie gekümmert hat. Da ist für Quincy klar, dass es um etwas Persönliches gehen muss.


    Ich habe von Lisa Gardner ja schon ein paar Bücher gelesen und kenne daher auch die Geschichte von Rainie und Quincy, wie sie sich kennengelernt und in einander verliebt haben. Beide haben viel durchgemacht und große Verluste in der Vergangenheit erlitten und sich gegenseitig Halt gegeben. In ihrer Arbeit sind beide Perfektionisten und geben alles für ihren Job. Quincy hat als FBI-Profiler bereits alles gesehen, was ein Mensch einem anderen antun kann. Und trotzdem kann er seiner Frau nicht helfen. Im Laufe des Buches kann man die wachsende Verzweiflung sehr gut nachfühlen, seine Hilflosigkeit.
    Durch den Wechsel der Erzählperspektiven (Quincy, Rainie, Kimberly und Mac, die Ermittlungen der Polizei) gelingt es der Autorin die Spannung sehr gut aufrecht zu erhalten. Relativ kurze Kapitel, zu deren Beginn immer die jeweilige Uhrzeit steht, steigern diese noch.
    Einen Teil der Charaktere kannte ich ja schon aus den vorherigen Büchern. Rainie mochte ich immer schon, denn trotz ihrer Vergangenheit war sie eine starke Frau. Sie nun so zu sehen, tat mir sehr leid. Aber es zeigt mal wieder, dass auch Polizisten nur Menschen sind.


    Alles in allem ein spannender Krimi, den ich wirklich empfehlen kann. Man muss die Vorgänger auch nicht unbedingt gelesen haben, da hier auf die Vergangenheit der Hauptcharaktere auch eingegangen wird.