Band 10: Sand des Verderbens - Karl May

  • Kurzbeschreibung
    Die fünf Erzählungen führen uns nach Nordafrika. Kara Ben Nemsi zeigt sich Freund und Feind gegenüber immer wieder als Retter in der Not. Mitglieder einer Raubkarawane, die die Sahara unsicher machen, Sklavenhändler und räuberische Wüstenstämme sind seine ärgsten Widersacher.
    Der Band enthält folgende Erzählungen:
    1.) Die Gum
    2.) Christus oder Mohammed
    3.) Der Krumir
    4.) Der Sand des Verderbens
    5.) Der Raubzug der Baggara


    Wieder erlebt Karl May die unglaublichsten Abenteuer in Nordafrika. Auch hier zeigt sich wieder sein klarer Bezug zur Religion. Es mag sein, daß die Atmosphäre und das Beschäftigen mit dem Islam dazu führten, doch ein gewisser Hang zur Religion ist auch in den jungen Jahren des Schriftstellers deutlich zu spüren.
    Alle fünf Geschichten sind in seiner gewohnten Schreibweise abgefasst und versetzen den Leser wieder direkt in eine Umgebung, die erstaunlich genau geschildert wird. Gerade die Handlungen in der Sahara lassen des Lesers Mund austrocknen und ihn den Schweiß von der Stirn wischen.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Hallo Demosthenes,


    Sand des Verderbens zählt mit zu meinen Lieblingen von Karl May und ist auch einer der Bände, den ich in späteren Jahren gerne wieder gelesen habe. Mich sprach gerade die Geradlinigkeit dieser fünf Geschichten an, aber auch die Atmosphäre, die Karl May darin so meisterhaft zu erzeugen wusste. In der Hinsicht ist er vielleicht auch ein gewisses Vorbild für mich.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Hallo Demo,


    Kannst du mir bitte sagen, ich welchen Bänden überall Kara Ben Nemsi mitspielt ?
    Und in welchen spielt Old Shatterhand mit ?


    Wäre echt lieb von dir ! danke

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Demo, habe gerade etwas auf der Seite gestöbert und eine Frage, die du mir vielleicht beantworten kannst: Bei der Reihe um Rodriganda (51), Pyramide des Sonnengottes (52) etc. wird zu meiner Überraschung auch Band 77 Die Kinder des Herzogs aufgeführt. Gehört das chronologisch VOR Band 51 oder ist das der Abschlussteil? Bin etwas verwirrt....


    Das waren übrigens meine Lieblings-Karl-May-Verfilmungen ;-)


    Liebe Grüße,
    milla

  • Weder noch, milla, die Kinder des Herzogs sind ein eigenständiger Band. Die Geschichte um Schloß Rodriganda stammt noch aus der Kolportagezeit Mays. Wenn mich nicht alles täuscht, erschien die Story damals in "Schacht und Hütte" jener Monatsschrift "zur Erbauung und Unterweisung der Arbeiter".

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • hallo demo,


    Dieses Wort habe ich jetzt schon öfter gelesen. Aber was heisst es eigentlich , Dieses Kolportage ? "Dumm frag"

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • So bezeichnete man Zeitschriften in früheren Jahren. Eigentlich waren es meist Monatsschriften für die ärmeren Leute, in denen angehende Schreiberlinge ihre meist drittklassigen Romane als Fortsetzungen abdruckten. Man warf ja May zeitlebens diese Zeit vor, in der er für Zeitschriften tätig war. Aber seine ersten Romane, eben auch die Rodriganda-Geschichte (als "Waldröschen") erschienen auf diesem Weg. Vor allem der Münchmeier-Verlag hat ihm da den Weg geebnet.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

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  • ich hatte kolportage eigentlich immer mit dem gleichgesetzt, was wir heute unter "trivialliteratur" einstufen. auf jeden fall haftete dem begriff in vieler leute augen immer ein wenig etwas anrüchiges an. manchmal wird ja auch heute noch der begriff "kolportiert" verwendet.
    may schrieb meiner erinnerung nach u.a. für fachzeitschriften wie "schacht und hütte" (eines seiner bücher heisst auch so). zT waren sie für die einfachen bergarbeiter angelegt und dienten, wie demo richtig sagt, zur "erbauung" und ein wenig ablenkung und beeinflussung. sie enthielten aber durchaus auch (und zwar auch von KM selbst!) regelrechte fachbeiträge über metallbearbeitung, schiffsbau etc.
    hier zeigt sich wieder einmal, mit welcher akribie sich may ein ungemein vielfältiges allgemeinwissen aneignete (erstaunlich bei seiner herkunft!) und mit welcher emsigkeit er bestrebt war, dieses an seine leser auf möglichst angenehme art weiterzugeben. also entweder reine sachliche fachartikel oder eben in seinen geschichten "bildung in unterhaltung verpackt" (erinnert mich irgendwie an meine mutti, die immer vorn auf einen grossen löffel spinat ein winziges stückchen apfelsine legte. nur dass ihre mischung insgesamt weniger gut bei mir ankam als KMs geschichten*g*). :wave

  • Hallo Frosch
    Die Zeitschrift "Schacht und Hütte" ist ein gutes Beispiel, wie im Kaiserreich über Wochenblätter das Bildungsniveau der Bevölkerung angehoben werden sollte. Und zwar für die ganze Familie. Die Romanhefte kamen ja erst etwas später in Mode und so "kolportierten" die Autoren ihre Romane eben in den Zeitschriften. Die wieder wurden von dem "Kolporteur" vertrieben. :lache
    Den schlechten Namen hatten sie allerdings auch aus anderen Gründen, die du ja schon in einem anderen Thread angedeutet hast. Zur Auflagensteigerung wurde gern ein wenig schmuddelig geschrieben. Dein "woogender Busen", den du anführtest, ist ja ein treffendes Beispiel. Für die damalige Zeit galt das ja schon fast als pornografisch. Kein Wunder also, daß die Autoren der Zeitschriften in einem gewissen schlechten Ruf standen.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.