Der beste Schreibstil!

  • Zitat

    Original von Rosha
    Ist es denn auch beim Lesen deine bevorzugte Richtung? Wie wichtig ist es beim Übersetzen, dass man den Text und/oder das Genre mag?


    Man geht als Übersetzer ja eine ziemlich intime Beziehung zum Werk eines anderen ein und fügt logischerweise eine eigene Note hinzu. Hast du denn einen eigenen Stil, was deine Übersetzungen anbelangt?


    Wie siehst du die Gewichtung des Stils bei einer Übersetzung? Wieviel Prozent stammt noch vom Autor, wieviel Prozent steuert der Übersetzer bei?


    Ich lese quer durch alle Genres. Für die Arbeit ist es wichtig, dass man die jeweiligen Genrekonventionen kennt. Bei einem Thriller ist es beispielsweise oft hilfreich, wenn man die gängigen Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste zuordnen kann und das kleine Einmaleins der Waffenkunde beherrscht (Aufbau einer Schusswaffe, Waffenarten, Hersteller, Kaliber etc.). Das ansonsten erforderliche Fachwissen muss man sich bei jedem Buch aneignen (wenn es zum Beispiel in einem bestimmten Milieu spielt).


    Wenn man das Genre nicht mag, wird die Arbeit zur Qual, insofern ist es schon wichtig, aber nicht Bedingung, das Genre zu mögen. Im Zweifelsfall: Augen zu und durch.


    Einen eigenen Stil habe ich mit Sicherheit, weil jeder Übersetzer und Autor einen hat. Jeder hat eine individuelle Vorbildung, benutzt gewisse Worte oder Redewedungen gern und andere weniger etc. Prozentual gewichten kann ich das nicht; es hängt vermutlich auch von der jeweiligen Paarung aus Autor und Übersetzer ab. Manches funktioniert gut, anderes weniger, hier ist der Autor dominanter, dort der Übersetzer.


    Glass


    Es tut mir leid, aber einen Thread kann ich zeitlich nicht leisten. Ich bin hier im Forum eigentlich nur ein sporadischer Besucher. Trau dich ruhig mal an Originale heran, am besten zunächst an einfache Unterhaltungsliteratur. Je mehr Übung du bekommst, desto leichter wird es dir fallen.

  • Zitat

    Original von Spishak


    Glass


    Es tut mir leid, aber einen Thread kann ich zeitlich nicht leisten. Ich bin hier im Forum eigentlich nur ein sporadischer Besucher. Trau dich ruhig mal an Originale heran, am besten zunächst an einfache Unterhaltungsliteratur. Je mehr Übung du bekommst, desto leichter wird es dir fallen.


    Es ging ja nicht darum, einen "eigenen" Thread zu eröffnen - jemand hat jetzt schon einen Alten zum Thema hervorgeholt, aber bisher wollte sich die Diskussion noch nicht dorthin verlagern. Wenn du magst, poste doch da mal was, falls du keine Zeit hast, ist es auch ok. :-)

  • Ungeachtet dessen, wie nahe die Übersetzungsstile den Originalstilen sind, haben mich die Sprachstile folgender Autoren, bzw. Bücher (auf Romane und Novellen beschränkt) beeindruckt:


    Charles Robert Maturin - Melmoth der Wanderer (Aus dem Englischen von Friedrich Polakovics)
    Achim von Arnim - Isabella von Ägypten (Nach dem Original)
    John Crowley - Das Parlament der Feen (Aus dem Amerikanischen von Thomas Lindquist)
    Virginia Woolf - Orlando (Aus dem Englischen von Brigitte Walitzek)
    Daniel Defoe - Robinson Crusoe (Aus dem Englischen von Hans Reisiger)
    Markus Zusak - Die Bücherdiebin (Aus dem Englischen von Alexandra Ernst)
    Karl E. Wagner - Das Buch Kane (Aus dem Amerikanischen von Annette von Charpentier und Martin Eisele)
    Brian Lumley - Das Erwachen (Aus dem Englischen von Andreas Diesel)
    Fjodor M. Dostojewski - Die Brüder Karamasow (Aus dem Russischen von Reinhold von Walter)
    Theodore Sturgeon - Die Ersten ihrer Art (Aus dem Amerikanischen von Walter Brumm und Birgit Will)
    Herbert G. Wells - Die Zeitmaschine (Aus dem Englischen von Annie Reney und Alexandra Auer)

    In der Schule fragten die Lehrer mich, was ich später werden wolle. Ich antwortete: Glücklich. Die Lehrer sagten, ich verstünde die Frage nicht. Ich sagte, sie verstünden das Leben nicht.


    John Lennon




    Test-Webseite für Bücher weit abseits des Mainstreams:

    aufwachen.bplaced.net

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