Yeats - Die Gedichte

  • Neu übersetzt von Marcel Beyer, Mirko Bonné, Gerhard Falkner, Norbert Hummelt, Christa Schuenke



    Über den Autor:
    William Butler Yeats wurde am 13. Juni 1865 in Sandymount bei Dublin geboren. Gestorben am 28. Januar 1939 in Menton bei Nizza, begraben in Drumcliff bei Sligo. Er war ein irischer Dichter und gilt als einer der bedeutendsten englischsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. 1923 erhielt er den Literaturnobelpreis. W. B. Yeats war der Bruder des Künstlers und Autors Jack Butler Yeats und der Vater des Politikers Michael Yeats.



    Leben:
    William war der Sohn von John Butler Yeats, eines Anwalts, der sich der Porträtmalerei zugewandt hatte. Er verbrachte die Kindheit bei seiner Großmutter in seinem Geburtsort, die Schulausbildung erhielt er in London und in Dublin. Nach einem Kunststudium in Dublin wandte er sich ab 1880 der Literatur zu. Während der Semesterferien in der Heimat, begeisterte er sich für das Erbe der irischen Kultur. Yeats war Protestant und wuchs in einem von Religionskämpfen zwischen Katholiken und Protestanten zerrissenen Land auf; er neigte weder der einen noch der anderen Seite zu. Yeats schloss Freundschaft mit Oscar Wilde, der ihn mit dem französischen Symbolismus bekannt machte. Seitdem setzte sich Yeats besonders für die englischsprachige irische Literatur ein.


    Als die Familie 1887 wieder nach London zog, wurde er Schriftsteller und beschäftigte sich eingehend mit der englischen Romantik (insbesondere mit Shelley und Blake) sowie mit dem Hinduismus und der Mystik und trat der Theosophischen Gesellschaft bei. Dort lernte er deren Gründerin Helena Blavatsky kennen.


    1890 wurde er Mitglied der 'diskreten magischen Gesellschaft' Hermetic Order of the Golden Dawn, wechselte ab 1903 zum Stella Matutina, einer Nachfolgeorganisation des Golden Dawn und wurde 1911 zum Imperator des Amoun-Tempels in London gewählt. Sein Ordensname war „Daemon est deus inversus“ („Der Dämon ist ein umgedrehter Gott“). In seinem Essay Magie heißt es:
    „Ich glaube an die Vision des Wahren in den Tiefen des Geistes, wenn die Augen geschlossen sind.“


    Eins der bekanntesten seiner Gedichte heißt The Wanderings of Oisin (1889), veröffentlicht im gleichnamigen Gedichtband. Manche seiner Dichtungen wurden Volkslieder, beispielsweise Down by the Salley Gardens im Band Crossways (1889). Das Zeitalter des Positivismus stieß ihn ab – er wollte Visionär sein und schwelgte in symbolischen Bildern.


    Bei einem seiner Aufenthalte in Irland lernte Yeats die Schauspielerin und irische Freiheitskämpferin Maud Gonne kennen und verliebte sich in sie. Sie bewunderte ihn zwar - in der Uraufführung seines Schauspiels Cathleen ni Houlihan im Jahr 1902 spielte sie die Titelrolle -, erwiderte jedoch seine Zuneigung keineswegs. Auch wegen seiner Leidenschaft für Maud Gonne schloss er sich den irischen Nationalisten an.


    1896 ging er nach Irland zurück. Mit irischen Intellektuellen traf er sich häufig bei Oliver St. John Gogarty auf Dunguaire Castle oder auf Coole Park, dem Landsitz der irischen Schriftstellerin Lady Gregory, die er später auf Reisen auf den Kontinent begleitete. Er erwarb 1916 den Rest einer Normannenburg in der Nähe von Coole Park und wohnte zwölf Jahre lang in „Thoor Ballylee“ am Cloon River bei Gort.


    Drei Jahre später gründete er mit Unterstützung von Lady Gregory in Dublin das Irish Literary Theatre (ab 1904 Abbey Theatre), das spätere irische Nationaltheater und leitete es bis zu seinem Tod 1939. Für das Repertoire des Theaters schrieb er selbst, gewann als Autor aber auch u. a. John Millington Synge. Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/William_Butler_Yeats



    Meine Meinung:
    Ich machs kurz: Yeats ist heute als einer der grössten Dichter des 20. Jahrhunderts anerkannt und gehört zu den interessantesten, vielseitigsten Figuren auf der Bühne der modernen Lyrik. Yeats ist einer meiner Lieblingsdichter. In kenne keinen Dichter, in dessen Werk ich das irische Sagengut, die Freiheit und Die Liebe zur Natur mehr spüre. Seine Imaginationskraft und Phantasie ist meiner Ansicht nach unvergleichlich. Ich erkenne eine grosse Achtsamkeit und Tiefe in seinen Gedichten. So vielschichtig die Person William Butler Yeats war, so gross ist auch die Themenvielfalt der Gedichte. Er schrieb über Politik, Mythologie, die Natur, die Erhabenheit des Alters, das Einzelgängertum, die Liebe u. v. m.



    Beispiele aus "William Butler Yeats - Die Gedichte:
    Die Seeinsel von Innisfree


    Ich steh jetzt auf und gehe nach Innisfree sofort,
    Aus Lehm und Reisig bau ich mir eine Hütte dort,
    Und hab neun Reihen Bohnen, ein Bienenvolk, das brummt,
    Und leb allein im Wald, von Bienen umsummt.


    Dort find ich etwas Frieden, dort tröpfelt Frieden stille,
    Tropft von des Morgens Schleiern ins Gras, da singt die Grille;
    Dort wird die Nacht ein Glitzern, der Mittag Purpurschein,
    Der Abend ein Geräusch von Hänflingsflügeln sein.


    Ich steh jetzt auf und gehe, denn ich hör Tag und Nacht
    Den See ans Ufer plätschern, dei Wellen kräuseln sacht:
    Gleich, ob ich auf dem Feldweg, auf grauem Pflaster steh,
    Ganz tief im Herzen hör ich den See.



    Für einige, mit denen ich am Feuer sprach


    Als ich zu Danaans Lob gefüllt die Seiten,
    War mir das Herz voll von den alten Zeiten;
    Damals: die Glut verglimmt, und wir erzählen
    Uns von dem Volk, das wohnt in Menschenseelen
    Wie in den toten Bäumen Fledermäuse,
    Von trotziger Schar im Dämmerlichtgehäuse,
    Die seufzt, halb traurig und halb froh, denn sie
    Hat nie die Blütenträume aufgegeben, nie,
    Um keiner Frucht, ob gut, ob böse, Lohn:
    Von der zum Kampf bereiten, flammenden Schwadron,
    Die aufsteigt, Schwing auf Schwinge, Flamm auf Flammen,
    Und donnernd schreit den unsagbaren Namen,
    Und mit dem Klirren ihrer Schwerter macht
    Musik, bis Morgengrauen vertreibt die Nacht:
    Stille. Nur Flügelschlagen wie ein Gruss,
    Und hier und da blinkt noch ein weisser Fuss.



    Das Grab im Berg


    Schenkt Wein aus, tanzt, lebt noch in Männern Stolz,
    Bringt Rosen, falls die Rose denn noch blüht;
    Der Wasserfall dampft am Hang des Bergs,
    Der Vater Rosenkreuz liegt hier im Grab.


    Zieht Jalousien runter, holt die Geigen raus,
    Dass hier im Zimmer kein Fuss still sein kann,
    Kein Mund von Wein und Küssen trocken bleibt;
    Der Vater Rosenkreuz liegt hier im Grab.


    Umsonst, umsonst; noch heult der Wasserfall;
    Der ewige Wachsstock strahlt ins Finstre drein;
    Mit Weisheit eingesperrt in Onyxaugen
    Schläft Vater Rosenkreuz in seinem Grab.

    In der Schule fragten die Lehrer mich, was ich später werden wolle. Ich antwortete: Glücklich. Die Lehrer sagten, ich verstünde die Frage nicht. Ich sagte, sie verstünden das Leben nicht.


    John Lennon




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