So, heute wäre also der große Tag gewesen, die kleine Feli sollte ihr offizielles Existenzrecht im schönen Staat Deutschland bekommen. Dick eingepackt und mit einem Aktenordner im Kinderwagen sind wir also im Standesamt eingelaufen, um eine Geburtsurkunde zu beantragen...
Aber denkste! Wir waren es, der personifizierte Albtraum eines deutschen Standesbeamten!!!
Eine geschiedene Frau, die nach ihrer Scheidung eine Namensänderung beantragt hatte und das neugeborene Kind sollte gleich den Nachnamen des Vaters bekommen, um nach einer Heirat im Sommer wenigstens so einem Kind den Geburtsnamen des ungeliebten, seit Jahren irgendwo im Österreichischen Ex-Manns zu ersparen.
Alle angeschleppten Unterlagen wie Scheidungsurteil, vorgeburtliche Vaterschaftsanerkennung vom Jugendamt, original Geburtsurkunden der Eltern...alles fürn Arsch für den Standesbeamten
Nein, bei "solch komplizierten Namensangelegenheiten" müssen absolut aktuelle beglaubigte Abschriften beider Partner aus den Familienbüchern der jeweiligen Standesämter vorgelegt werden. Ganz nebenbei erwähnt, die gleichen Unterlagen, die auch für eine Hochzeit notwendig wären.
Toll... so haben wir heute extrem frustriert und unverrichteter Dinge das Standesamt wieder verlassen, die kleine Feli noch immer ohne offiziellen Namen
Und dann wurde es telefonisch richtig lustig. Insomnia´s Familienbuch liegt weder in Rheinland-Pfalz (Geburtsort) noch in Bayern (wo er den größten Teil seines Lebens verbracht hat), und erst recht nicht in Magdeburg. Nein, es ist in Nordrhein-Westfalen, wo ich noch niemals gewohnt habe...
Das ist zu den frühreren Gesetzen nämlich mit Inso´s Vater nach der Scheidung mitgezogen...aber das finde erstmal raus
Recht ähnlich verhielt sich die Sache mit Medusa, nur das lt. neuem Gesetz das Familienbuch am letzten gemeinsamen Wohnort der Eheleute liegen geblieben ist. Dennoch (oh, welch ein Wunder!) wurde sowohl die Ehescheidung (vor dem AG Magdeburg) in Bayern verzeichnet als auch die Namensänderung in einem hiesigen Bürgerbüro.
Das heißt dann, alle wichtigen Änderungen, die auf Behörden in Magdeburg getätigt wurden, sind promlemlos nach Bayern übermittelt, verzeichnet und archiviert worden, nur das lokale Standesamt nicht, erkennt lokale Abschriften und Kopien nicht an, weils ja keine Urkunden sind, sondern erwaret und setzt voraus, das die Unterlagen aus Bayern und Nordrhein-Westfalen organisiert werden!!!!!
Bürokratie, so lebe denn hoch! Unser schönes Land hat ein gewaltiges Rad ab wenn ihr mich fragt! So, und nun sind wir einfach mal guter Dinge und hoffen, das die benötigten Unterlagen bis nächste Woche alle heil in Magdeburg eintreffen, und das unsere kleine Feli dann endlich ihre Geburtsurkunde und damit ihr offizielles Existenzrecht in unserem schönen Heimatland erhält...