'Purpurdämmern' - Seiten 293 - 373

  • So, ich hatte eine ganze Menge ungestörte Lesezeit :grin.
    (Freie Tage und Mistwetter draußen sind eine super Kombination).


    Wo fange ich an?
    In diesem Abschnitt passiert unheimlich viel. Santino und Umo sind alte Bekannte, wer hätte das gedacht. Wir bekommen einen unerwartet großzügigen Einblick in Santinos Vergangenheit und seine Motivation. Er ist kein schlechter Mensch, aber hat seine ganz eigenen, drängenden Probleme, unter anderem, dass ihm die Kjer auf den Fersen sind und dringend seinen Kopf wollen, aber auch seine eigenen Rachegelüste gegen sie. Habe ich das richtig gelesen, dass er den Bruder des Imperators auf dem Klo erdolcht hat? :grin
    Marielle belauscht einen Teil der Unterhaltung und fühlt sich von Santino getäuscht und verraten. Dass sich daraus noch Verwerfungen ergeben, ist fast abzusehen.
    Natürlich begibt sich Ken in Gefahr, um seinen Vater zu sehen - und um das Buch aus der Ruine zu holen, aus dem er die Portalseiten herausgerissen hatte. Eine sehr weise Entscheidung, wie sich herausstellt, als nämlich Dämmer-Detroit auseinanderbricht, die Devoras und Spalthunde die Festung überrennen und Umos Spezial-Portal versagt. Kann es übrigens sein, dass dieses Buch eine Dämmer-Welt-Version des Buches ist, das Ken ganz zu Anfang in der 'normalen' Welt durchblättert? Ich frage mich, ob das noch von Bedeutung sein wird. Das "Vater-Sohn-Gespräch", bei dem Ken versucht, den Coinneach zum Mitkommen zu überreden, ist gleichzeitig spannend und hat sehr lustige Momente. Man kann Kens Verzweiflung über Coinneachs irren Stursinn fast mit Händen greifen, aber zugleich steckt auch eine Menge Galgenhumor in der Szene.
    Noch eine Enthüllung der besonderen Art ist die durch Blut ausgelöste Mutation der Flüster-Akeleien, die eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der Risse spielen. Umo hatte also einen guten Grund, so auszurasten, als sie den ganzen See auf seinem Dach bedeckten. Und Marielle hat sie nicht ins Feuer geworfen, sondern gutgläubig durch ein heimliches Portal gerettet ... nicht gut.
    Am Ende kehren alle nach Kens Detroit zurück. Ken stellt fest, dass hier kaum ein Tag vergangen ist. Und - Ironie vom Feinsten - bei seiner Rückkehr nach kräftezehrensten Abenteuern wartet schon die Polizei zu Hause, um ihm das Leben schwer zu machen.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Ich habe Probleme, alles richtig mitzubekommen. Um mir genau vorstellen zu können, wie Ken zu seinem Vater gekommen ist, habe ich ein paar Mal durchgelesen. Wo die Spalthunde sind, dass sie auch beim Vater nicht angreifen können, habe ich nicht verstanden. Das stört den Lesefluss etwas.


    Ich fand es schade, dass der Buchstabensammler das Geheimnis um Kens Vater einfach so verraten hat. Das hätte er auch selbst herausfinden können.


    Jetzt bin ich gespannt auf das Ende. :-)

  • Zitat

    Original von xaniaWo die Spalthunde sind, dass sie auch beim Vater nicht angreifen können, habe ich nicht verstanden. Das stört den Lesefluss etwas.


    Anmerkung des Regisseurs -
    (ich weiß, man soll nicht hinterher erklären müssen, aber ich füg jetzt trotzdem mal den Untertitel ein ;-) )
    Angreifen könnten sie ihn schon - es ist nur gerade kein Rudel in unmittelbarer Nähe. Vielleicht, weil sich alle unter der Festung zusammengerottet haben. Falls sich noch wer erinnert - bei der Flucht in dem Pferdewagen mussten sie vor einem tiefen Riss in der Erde stoppen, über den Santino erst eine Brücke setzen musste, und dieser Riss verlief ja genau unter der schwebenden Festung hindurch, die ein Stück weiter entfernt liegt.
    In der Verlängerung schneidet der Riss dann auch durch die Nachbarschaft hindurch, in der sich der Apfelgarten und Kens altes Elternhaus befinden. Als Ken sich aus der Festung abseilt, klettert er soweit im Riss in die Tiefe, bis er außer Reichweite der Spalthunde ist, die dann irgendwann das Interesse und die Witterung verlieren. Er bewegt sich unten im Riss in Richtung der Garten-Nachbarschaft, klettert also quasi an der Erdwand entlang und damit außer Sicht der Spalthunde - die ohnehin auf die Festung fixiert sind. Ich habe mir das so vorgestellt wie bei Katzen, die auf ein Spielzeug springen, wenn das Spielzeug verschwindet, lauern sie noch eine Weile und - wenn es nicht wieder auftaucht - verlieren sie dann das Interesse und trollen sich.
    Ken rechnet im Prinzip ja auch jeden Moment damit, dass vielleicht doch ein Rudel auftaucht, deshalb hat er auch sein zugegebenermaßen recht nutzloses Küchenmesser mitgenommen.

  • Zitat

    Original von agu
    Anmerkung des Regisseurs -


    Ah, danke! Vielleicht hättest Du doch eine Karte machen sollen ... oder eher einen Stadtplan :lache

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Vermutlich eher Stadtpläne - so ungefähr 300 Seiten voll damit :grin


    Ich muss gestehen, dass ich vollkommen den Faden verloren habe, wo ich was gelesen habe. Im Buch fühle ich mich inzwischen sehr heimisch, aber ich habe gestern, selbst fiebernd und leidend und mit krankem Mann, zwei Abschnitte gelesen und weiß nicht mehr, was wann war. (Ich weiß auch nicht mehr genau, was im Buch stand, und was ich selbst dazugereimt habe.)


    In jedem Fall glaube ich, relativ viel zu durchschauen: Dieser Feach (?) ist ein intriganter Verräter und "benutzt" Marielle, um diese Kjer-Spion-Blumen überall in den Welten zu verteilen. :schlaeger


    Eines ist mir wieder eingefallen, aus Abschnitt eins: Im Prolog gab es ein Baby. Wo ist das hin? Kens jüngster Bruder Marty ist doch 12, oder?

  • Zitat

    Original von MulleVermutlich eher Stadtpläne - so ungefähr 300 Seiten voll damit :grin

    Okay, schon klar, ich bring den Atlas als eBook raus :grin


    Zitat

    aber ich habe gestern, selbst fiebernd und leidend und mit krankem Mann, zwei Abschnitte gelesen und weiß nicht mehr, was wann war.


    Liebe Jenny, ich wünsche euch beiden gute Besserung! Grippe is a bitch.
    Bei uns läuft's auch immer so, dass wir uns gegenseitig anstecken, und anschließend die Katzen ...


    Zitat

    Eines ist mir wieder eingefallen, aus Abschnitt eins: Im Prolog gab es ein Baby. Wo ist das hin? Kens jüngster Bruder Marty ist doch 12, oder?


    Das Baby ist der Bruder ... ich gestehe, bei einem zwei- oder dreijährigen Kind ist das fast schon vermessen, das als Baby zu bezeichnen, aber aus Sicht des älteren Bruders hielt ich 'Baby' wieder für angemessen. Meine achtjährige Nichte bezeichnet ihr drei Jahre altes Schwesterchen auch immer als 'das Baby'. Aber Du hast natürlich vollkommen Recht mit der irritierten Nachfrage ;-)

  • Santino scheint ein schweres Päckchen mit sich herumzutragen. Marielle hat Umo und ihn belauscht, aber natürlich nicht den ganzen Teil gehört. Sie ist verständlicherweise verletzt und ich befürchte, dass sie bald etwas ausgesprochen Dummes tun wird. Ähnlich sehen würde es ihr auf jeden Fall.


    Ich fand´s toll, dass Ken noch versucht hat, seinen Vater zu retten, obwohl er ihn ja eigentlich nicht wirklich kennt. Wahrscheinlich ist in seinen Augen jeder Vater besser als Randall und außerdem ist Ken ein guter Mensch, der nie jemanden absichtlich Schaden zufügen würde. Es war auch sehr weise von ihm, das Buch mitzunehmen, das ja noch ihre Rettung geworden ist. Ich bin froh, dass Kens Vater noch rechtzeitig aufgetaucht ist und mit fliehen konnte.


    Im Moment finde ich die Spannung förmlich greifbar und ich hoffe, dass sich noch alles zum Guten wenden wird. Ich muss jetzt dringend zu Ende lesen....

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Puh, wie ihr schon gesagt habt, es ist so viel passiert!
    Ich versuch mich jetzt gar nicht an einzelnen Szenen, sondern will lieber weiterlesen :-)


    Ist das Buch ein Einteiler? Dann bin ich ja mal wirklich seeehr gespannt, wie all diese wahnsinnig vielen Ideen zu einem Ende geführt werden sollen! Ich könnte mir das noch ein paar hundert Seiten lang vorstellen, mit all diesen Welten gibts da ja noch unendlich viel Stoff für Geschichten!

  • Zitat

    Original von GronikIch versuch mich jetzt gar nicht an einzelnen Szenen, sondern will lieber weiterlesen :-)


    Ja mach das, was gibt es Besseres an einem graukalten Winter-Sonntag :-)


    Zitat

    Ist das Buch ein Einteiler?


    Ja, das Buch ist erst einmal in sich abgeschlossen.
    Die Chancen stehen aber gut für eine Fortsetzung. Ich konzipiere sie gerade, mit Decke über den Füßen und Schnurrkatze auf den Knien.