Die Deutschlehrerin - Judith W. Taschler

  • Über die Autorin:


    Judith W. Taschler, 1970 in Linz geboren, im Mühlviertel aufgewachsen. Nach einem Auslandsaufenthalt und verschiedenen Jobs Studium der Germanistik und Geschichte. Sie lebt mit ihrer Familie in Innsbruck, arbeitete als Lehrerin und ist freie Schriftstellerin. Sie verfasste Drehbücher, 2011 erschien ihr erster Roman "Sommer wie Winter" im Picus Verlag.


    Kurzbeschreibung


    Mathildas große Liebe, Xaver, hat sie verlassen. Eines Tages, einfach so, hat er alle seine Sachen gepackt und ist grußlos verschwunden. Mathilda erleidet einen Nervenzusammenbruch und erholt sich nur langsam, da das Rätsel um Xavers Motive sie nicht loslässt.
    Nach über sechzehn Jahren scheint sie nun ihren Platz im Leben gefunden zu haben: Sie ist Deutschlehrerin in einer anderen Stadt, beliebt bei ihren Schülern, sie hat Freundinnen und ein eigenes Leben. Da taucht Xaver, inzwischen gefeierter Jugendbuchautor, plötzlich wieder auf, und die beiden rekapitulieren sowohl ihre Beziehung als auch deren Ende. Die Geburt von Xavers Sohn nur wenige Monate nach der Trennung, dessen Entführung und der nicht geklärte Verbleib des Jungen wird zum Angelpunkt der Begegnung der einstmals Liebenden. Immer weiter spinnen sie ihre Vorstellungen, Ängste und Fantasien, bis am Ende keiner mehr vom anderen weiß, ob er die Wahrheit sagt: Hat Mathilda Xavers Sohn entführt? Hat Xaver mehr mit dem Verschwinden seines Sohnes zu tun, als er zugibt?


    Meine Meinung:


    Als erstes muss ich anmerken, dass die Bezeichnung Psychothriller für mich nicht passend ist. Ich hätte dieses Buch eher unter Belletristik oder Zeitgenössisches eingeordnet.
    Das Wichtigste steht schon in der Kurzbeschreibung und muss von mir nicht wiederholt werden. Es beginnt mit einer Email-Korrespondenz zwischen den Mathilda und Xaver. Es wechselt aber zu Rückblenden sowie zum gegenwärtigen Treffen (abwechselnd aus der Sicht von Mathilda und Xaver). Dies ist jedoch keineswegs irritierend, sondern stimmig aufgebaut.
    Xaver ist für mich nicht unbedingt ein Sympathieträger, trotz alledem kann man sich nicht so leicht festlegen, wer die "Schuld" am Verschwinden des kleinen Jungen hat.


    Sie als Deutschlehrerin und er als Schriftsteller erzählen sich gerne Geschichten und beide haben meistens eine unterschiedliche Auffassung davon, wie die Geschichten enden sollen. Für mich geht es in diesem Buch in erster Linie ums Aufarbeiten ihrer Beziehung und erst in zweiter, um die Aufklärung des Verschwindens des kleinen Jungen. Aber es geht auch um Geschichten erzählen und um Literatur.


    Ich habe dieses Buch innerhalb von ein paar Stunden ausgelesen und bin begeistert von dieser Geschichte und der klaren Sprache der Autorin. Dieses Buch hat einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Es ist ein absolutes Lesehighlight und kann es uneingeschränkt empfehlen.



    Ich habe es zwar unter Krimi/Psychothriller eingeordnet, bin aber sehr unglücklich darüber.

  • Interessante Buchvorstellung - herzlichen Dank dafür. Ich werde das Buch gleich einmal auf meine Wunschliste packen.


    Und wenn du von diesem Buch begeistert bist, dann ist es auch gut. Auf dein Urteil kann man sich glücklicherweise hundertprozentig verlassen. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Titel: Die Deutschlehrerin

    Autorin: Judith W. Taschler

    Verlag: Droemer

    Erschienen als TB: Dezember 2014

    Seitenzahl: 224

    ISBN-10: 3426304090

    Preis: 9.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Mathildas große Liebe, Xaver, hat sie verlassen. Daraufhin erleidet die junge Frau einen Nervenzusammenbruch. Sechzehn Jahre später scheint sie endlich einen Platz im Leben gefunden zu haben: Mathilda ist Deutschlehrerin in einer anderen Stadt. Da taucht Xaver, inzwischen gefeierter Jugendbuchautor, plötzlich wieder auf. Die beiden rekapitulieren ihre gescheiterte Beziehung. Die Geburt von Xavers Sohn nur wenige Monate nach der Trennung und dessen Entführung werden zum Angelpunkt ihrer Begegnung.


    Die Autorin:

    Geboren in Linz, Oberösterreich, im August 1970. Aufgewachsen im Mühlviertel in einer stillgelegten Mühle. Mit sechs Geschwistern, vielen Tieren und unzähligen Büchern. Und einer kambodschanischen Flüchtlingsfamilie mit fünf Kindern. Volksschule im Heimatort Putzleinsdorf, Hauptschule im Nachbarort Lembach, Höhere Bundeslehranstalt für Wirtschaftliche Berufe in Linz, Matura im Juni 1989. Nach einem Auslandsjahr in Kalifornien Jobs als Sekretärin, Autoverkäuferin und Horterzieherin in Linz. Zog 1995 nach Innsbruck, studierte Germanistik und Geschichte. Lebt immer noch in Innsbruck. Verheiratet und drei Kinder. Arbeitete einige Jahre als Deutschlehrerin. Seit Herbst 2012 freischaffende Autorin.


    Meine Leseeindrücke:

    Dieser Roman von Judith W. Taschler bietet beste Unterhaltung. Dieses Buch ist sehr gefühlvoll geschrieben, ohne dabei jedoch in Schwülstigkeit oder triefende Melancholie abzugleiten. Erzählt wird eine Geschichte die genauso in der Realität hätte passieren können. Nichts wirkt wie an den Haaren herbeigezogen. Auch die handelnden Personen wirken authentisch und nicht künstlich. Auch wenn man als Leser vielleicht das eine oder andere ahnt, so trübt das aber keinesfalls das Lesevergnügen. Ein lesenswerter Roman, niveauvolle Unterhaltungsliteratur – etwas, was man leider nicht allzu häufig findet.


    Hinweis: Das Buch sollte aber nicht in der Rubrik "Krimis/Thriller" eingeordnet werden. Es wäre besser unter "Belletristik" aufgehoben.


    ASIN/ISBN: 3426304090

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.