Verlass Dich auf mich, morgen komme ich wieder - Lin Hallberg (ab 12 J.)

  • Klappentext:


    Die 15-jährige Johanna liebt ihr Pferd Kasper über alles. Als es stirbt, geht für sie eine Welt unter. Da schickt ihre Mutter sie nach Island, das Land, in dem Johanna aufgewachsen ist und nach dem sie immer Sehnsucht hatte. Sie erlebt einen alles verändernden Sommer: Auf der Farm ihrer Großeltern lernt Johanna nicht nur ihren Vater kennen, sondern auch alles über das Leben mit den Wildpferden. Und sie erfährt hier vor allem, wie wichtig Freiheit und Vertrauen sind. Nicht nur für die Wildpferde, sondern auch für sich selbst...


    Meine Meinung:


    Johanna hat nur eine Sache auf der Welt, die ihr von ganzem Herzen etwas bedeutet - ihr Pflegepferd Kasper. Um ihn drehen sich ihre Tage im Stall und auf der Reitbahn. Doch als ihr Reitstall langsam, aber sicher pleite geht und bei der geplanten Übernahme alle Pferde medizinisch überprüft werden, verliert sie allen Halt - Kasper muss eingeschläfert werden. Johanna verliert sich in diesem Schmerz. Sie gibt sich die Schuld und hört auf, zu reiten. Statt dessen geht sie skateboarden und rutscht in eine gefährlich Clique hinein. Als ihre Mutter es nicht länger mit ansehen kann, schickt sie Johanna zu ihren Großeltern nach Island - in das Land, in dem sie geboren wurde und in dem auch ihr Vater auf sie wartet, den sie seit einigen Jahren nicht mehr gesehen hat und der ein völlig Fremder für sie ist...


    Lin Hallberg ist eine ehrliche und schmerzliche Geschichte über das Erwachsenwerden und die Illusionen, die man sich als Kind und Jugendlicher von Erwachsenen macht, gelungen.
    Man leidet und lernt mit Johanna, wieviel Eigenverantwortung man als Mensch übernehmen darf,
    Vertrauen in sich und andere Menschen zu haben und nicht zuletzt, sich auf diese zu verlassen und
    sie auch gehen zu lassen, wenn die Zeit dafür kommt.
    Island und seine menschlichen und tierischen Bewohner sind sehr schön dargestellt und man kann sich in dieses rauhe, eigensinnige und doch so berührende Land hineinlesen.
    Johanna hat ihre Ecken und Kanten, sie ist störrisch, unentschlossen und sehr unsicher. Im Laufe des Buches lernt sie viele neue Seiten von sich selbst und von denen, die ihr nahe stehen kennen und sie beginnt langsam, das Loch in ihrem Herzen zu schließen.


    Ein Buch, das für junge Pferdeliebhaber geeignet ist, für weniger junge Leser, die Pferde lieben oder auch nicht, für Leser, die gern eine Familengeschichte mit und ohne Happy End mögen und ein Buch für die, die wissen wollen, was passiert, wenn es junger Mensch ein Tier mehr liebt, als sich selbst.

  • Mein Eindruck: Wie gut, dass das Cover ein Island-Motiv besitzt, denn sonst wäre ich vermutlich nie aufmerksam geworden auf dieses Buch. Als ich dann jedoch die Inhaltsbeschreibung las, war klar, dass ich als großer Island(pferde)-Fan dieses Buch haben musste! Allerdings stellt sich beim Lesen schnell heraus, dass es keine reine Pferdegeschichte ist, sondern viel mehr um das - eher verkorkste - Leben eines Teenagers geht, die auf der Suche nach sich selbst ist. Dafür reist sie nach Jahren wieder zurück in ihr Heimatland Island, zurück zu ihren Großeltern und ihrem Vater. Am Anfang musste ich mich etwas an den abgehackten Schreibstil der Autorin gewöhnen, doch mit der Zeit fiel dieser gar nicht mehr auf und erleichterte sogar das Lesen für mich. Ich konnte mich direkt in die Geschichte fallen lassen und hatte zeitweise echt das Gefühl direkt in Island zu sein. Ich empfehle es Jugendlichen, die auf der gleichen Sinnsuche wie Protagonistin Johanna sind; das muss auch nicht unbedingt ein Pferdenarr sein. Alles in allem wurde ich beim Lesen sehr gut unterhalten!


    Meine Bewertung: 7 von 10 EulenPunkte :lesend :lesend :lesend :lesend :lesend :lesend :lesend

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.