Robert M. Sonntag - Die Scanner (12 - 16 Jahre)

  • Klappentext:
    Die Welt im Jahr 2035: Gedruckte Bücher, Zeitungen, Zeitschriften gibt es nicht mehr. Für Rob kein großes Problem. Er ist in einer vernetzten Welt aufgewachsen und kennt es nicht anders. Rob arbeitet für die Scan AG, einen Megakonzern, der jedes Druckerzeugnis, das er in die Finger bekommt, digitalisiert. So wird alles Wissen für alle zugänglich. Jederzeit! Und kostenlos!
    Aber dann gerät Rob in die Kreise einer geheimen Büchergilde. Einer verbotenen Organisation aus Pleite gegangenen Buchhändlern, arbeitslosen Autoren, Übersetzern, Journalisten und ausgemusterten Verlagsmitarbeitern. Und langsam bekommt Robs Welt Risse. Auf einmal ist gar nichts mehr so einfach, wie er gedacht hatte. Als Rob sich das eingesteht und nach Antworten sucht, sieht er sich plötzlich als Top- Terrorist in den Nachrichten auf allen Fernsehkanälen. Im Kampf um Wissen, Monopolisierung und Macht ist er mit einem Mal der Staatsfeind Nummer eins.


    Meine Meinung:
    Martin Schäuble alias Robert M. Sonntag skizziert in seinem Roman „Die Scanner“ ein Szenario, das für alle Buchliebhaber der blanke Horror ist. Gedruckte Bücher sind vom Aussterben bedroht, da sie systematisch eingesammelt, digitalisiert und dann vernichtet werden. Neue werden nicht geschrieben. Die meisten Menschen stört das nicht, da sie zur Unterhaltung sogenannte Mobrils haben, die ihnen digitalen Spaß in allen möglichen Formen bieten. Der größte Teil des Lebens spielt sich in der digitalen Welt ab, auch der Kontakt zu anderen Menschen. Personen, die Interesse an einem direkten Austausch mit anderen haben, gibt es kaum noch. Eine erschreckende Vorstellung, die allerdings gar nicht so abwegig ist wenn man sich ansieht, wie wenig Kommunikation von Angesicht zu Angesicht es im Zeitalter von Facebook, WhatsApp und Co. es noch gibt.


    Zu Beginn der Geschichte ist Protagonist Rob einer von vielen, der sich durch nichts von der breiten Masse abhebt. Seine Uniformität wird symbolisiert durch seine Glatze, die er, wie alle anderen auch, trägt. Im Laufe der Zeit wird er jedoch immer eigenständiger, beginnt Fragen zu stellen und das System, das er bislang ohne nachzudenken akzeptiert hat, zu hinterfragen. Leider bleibt er dabei aber sehr oberflächlich, so dass es nicht gelingt, sich ein klares Bild von ihm zu machen oder gar eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Ebenso ergeht es dem Leser mit den übrigen Figuren. Auch die Geschichte an sich kann nicht 100%ig überzeugen. Sie verfügt zwar durchaus über Potenzial, doch der Autor schafft es nicht, dieses gänzlich auszuschöpfen. Die Handlung ist sprunghaft und an manchen Stellen ziemlich undurchsichtig, so dass mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet werden. Einige dieser Fragen bleiben auch nach dem Ende des Buches unbeantwortet, so dass es den Leser nicht ganz befriedigt zurücklässt. Leider schafft es auch nur die Grundidee, länger im Gedächtnis zu bleiben. Die ganze Geschichte ist bereits nach kurzer Zeit vergessen.

  • Meine Meinung


    Wie so oft bin ich auf diesen Jugendroman durch die Eule aufmerksam geworden und konnte es dann in der Bücherei ergattern. Das ich kein Geld dafür ausgegeben habe ist das einzig positive an diesem Buch.
    Zwar entwirft der deutsche Autor Robert M. Sonntag eine gespenstische Gesellschaft, in der nur die Konzerne die Macht haben, es kaum noch reale Begegnungen zwischen den Menschen gibt und gedrucktes keine Rolle mehr spielen. Leider ist die Umsetzung wie auch die Entwicklung der Hauptfigur nicht überzeugend. Es muss zwar nicht immer eine Trilogie sein, aber vielleicht hätten der Geschichte ein paar mehr Seiten gut getan.
    So ist „Die Scanner“ schnell zu lesen, und schnell wieder zu vergessen. Nur für Zwischendurch ohne großen Anspruch.