Selber schreiben

  • Hey Leute,


    ich schreibe zur Zeit selber an einer Geschichte. Ist garnicht so einfach, wie man zu Beginn glaubt. Es gibt doch Autoren unter euch. Könntet ihr mir Tipps geben, wie man am besten arbeitet.


    Ich gehe bisher folgendermaßen vor:


    Ich habe ein Buch, in das ich schreibe und Ideen sammle. Ich schreibe nicht stur linear, sondern was mir gerade einfällt. Dabei halte ich mich an einen ausgearbeitetn Handlungsstrang.


    Wie gestaltet sich eure Arbeit?


    Vielen Dank

  • Es gibt keine allgemein gültigen Rezepte fürs Schreiben, jeder Autor macht das anders.
    Manche arbeiten einen genauen Plot aus, legen jede einzelne Szene bis hin zum Schluss fest (welche Figuren darin vorkommen und was genau passiert), dann erst arbeiten sie die Szenen aus. Andere schreiben aus dem Bauch heraus und planen nur den großen Bogen der Geschichte, und dazwischen gibt es alle Mischformen, die man sich denken kann.
    Finde heraus, was dir persönlich am ehesten entspricht. Wichtig ist erstmal, dass es dir Spaß macht und du trotzdem den roten Faden ("Worum geht es in der Geschichte, wovon handelt die Story?") nicht verlierst. Solltest du da unsicher sein, notiere dir alle Handlungsstränge und die wichtigsten Personen in Kurzform auf Extraseiten, in die du immer hineingucken kannst.


    Viel Erfolg!

  • Schreib doch erstmal alles so auf, was dir zu deiner Geschichte einfällt.
    Egal, ob du es jetzt besonders toll findest oder nicht.
    Man muss sowieso noch ein paar hundert Mal drüber lesen und wenn dann was nicht passt und/oder du das nicht mehr magst fällt dir vielleicht noch was passendes ein.


    mMn ist Schreiben ein Prozess und man kann immer noch was verbessern.
    Ist ja was anderes, als wenn du was in Stein haust oder so. Das muss dann gleich perfekt sein. Bei Texten kann man ja immer noch was streichen, löschen oder hinzufügen.


    Immer alles aufschreiben, auch wenn manchmal nur Mist dabei rauskommt kann es einen weiter bringen. ;-)



    [SIZE=7]Edit verbessert miesen Satzbau[/SIZE]

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


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  • Ich brüte auch gerade über einem Manuskript.
    Als ich letztes Jahr angefangen habe wollte ich es 'richtig' machen, erst die Charaktere und den Plot ausarbeiten.
    Nachdem ich 2 Tage auf meinen Laptop gestarrt habe hab ich einfach angefangen, die Geschichte war da und mußte raus.


    Jetzt bin ich damit beschäftigt sie zu überarbeiten, im letzten Durchgang habe ich viele Beschreibungen eingefügt, Kapitel Komplett neu geschrieben, Kapitel eingefügt.


    Wenn ich gefragt werde wann es fertig ist lautet die Antwort mittlerweile "2020." ;)


    Laß dir Zeit, mach dir keine Gedanken, überarbeiten kannst du es immer noch ;)

  • Zitat

    Original von Diskordia
    Man darf sich wohl nicht zu ernst nehmen.


    Doch, doch, doch!


    Nimm Dich ernst, Diskordia, und das, was Du machst. Jedenfalls dann, wenn
    Du ernsthaft das Ziel verfolgst, Autorin zu werden. Du darfst Dich nur nicht überfordern oder überschätzen.


    Geduld brauchst Du unbedingt, denn es dauert. Jedenfalls dann, wenn
    Du nur über ein "normales" und kein begnadetes Talent verfügst.


    Ich habe im Herbst 2003 angefangen, mich mit Kreativem Schreiben zu beschäftigen. 2007 später bekam ich meinen ersten Auftrag (für Fernseh-Sketche). Im Herbst 2011 kam von einem kleinen, aber in der Krimiszene bekannten Verlag der Vertrag für mein erstes Buch. Und aktuell, also neuneinhalb Jahre nach meinen Anfängen, wechsle ich zu einem großen renommierten Verlag, wo nächstes Jahr mein neues Projekt startet.


    Ansonsten kann ich nur wiederholen, was alle sagen: Üben, üben, üben :bonk


    :wave Nadja

  • Nadja kann ich mich nur anschließen:


    Doch, doch, doch: Nimm Dich und Dein Schreiben ernst. Wenn Du es nicht tust, macht es keiner!


    Und: üben, üben, üben!
    Von einem Pianisten erwartet ja auch keiner, dass er ein Stück aufnahmereif spielt, ohne es zuvor probiert zu haben. Der Klavier-Anfänger braucht vielleicht zwei oder drei Jahre oder noch länger, je nach Begabung, bevor er Debussy zauberhaft auf die Bühne bringt, dem Geübten gelingt das in vier Wochen.


    Wenn Du gerade anfängst mit dem Schreiben, betrachte jedes Wort, das Dir aufs Papier oder auf den Bildschirm fließt, als Teil des Übens, als Lernprozess. Mit jedem Satz, den Du schreibst, lernst Du dazu. Ganz egal, ob Du dabei der gedachten roten Linie eines Handlungsfadens folgst oder einfach Szenen aufschreibst, Dialoge, Beschreibungen, die Dir gerade in den Sinn kommen. Alles taugt. Hauptsache, Du hast Spaß daran. Lies Dir ein bisschen was über das Handwerk an. Schreibratgeber gibt es genug. Lies vor allem viel in dem Genre, das Du liebst. An den Vorbildern lernt man am besten. Und schreib vor allem. Schreib auch mal Klamauk, Unsinn, blödes Zeug, aus bloßem Vergnügen. Alles, was Dir Spaß bringt :-)


    Und Zweifel wirst Du immer haben. Die haben auch die "Großen", die mit den Publikumserfolgen. Die gehen wahrscheinlich nie weg.


    Aufmunternde Grüße zum Sonntag!!
    Und jetzt: Weiterschreiben :-D

  • Vielen Dank für eure guten Worte.


    @ Andrea Martini
    Als ich gerade deine Worte gelesen habe, habe ich vieles erkannt, was mir neben den Zweifeln auch Spaß am schreiben macht. Dinge, die du angesprochen hast. Ich schreibe alles auf und teste mich aus. Dabei merke ich erst einmal, was ich alles beachten oder recherchieren muss. Dabei lernt man wirklich dazu. Nicht nur für die Geschichte, auch mein eigenes Wissen wird an mancher Stelle aufgefrischt. Ich kann das eigentlich jedem empfehlen, der von arbeitsaltag abschalten will und gern kreativ ist. Das schreiben tut wirklich gut.


    Vielen Dank euch. Ich hatte gehoft verstanden zu werden, da ich hier in meinem Leben leider niemanden habe, der sich ähnlich interessiert dafür. Der Austaschmangel ist (glaube ich) der entscheidende Faktor der Zweifel aufwallen lässt. Ich finde es manchmal auch schade, dass ich so über Basics mit niemanden reden kann, wie z.B. Charakter entwickeln. Da muss ich wirklich noch üben.


    Schönen Sonntag. :wave