Taxi ins Glück

  • Titel: Taxi ins Glück
    Autorin: Tami Hoag
    Erschienen: April 2008, Deutsche Erstauflage
    Verlag: Random House; München
    Originaltitel: The Last White Knight
    Verlag: Random Houese, New York, 1992
    Seitenzahl: 250


    Taxi ins Glück oder die Geschichte vom letzten weißen Ritter


    Dieses Buch hatte ich im Antiquariat entdeckt und aufgrund des Klappentextes mitgenommen. Zwar war ich ein wenig skeptisch, weil ein rotes Herz den Buchrücken ziert, doch das Anlesen der ersten Seite und der sozialpolitische Aspekt machten einen interessanten Eindruck. Vor vielen Jahren hatte ich einen Roman von Tami Hoag gelesen, dar mir als relativ positives Leseerlebnis in Erinnerung geblieben ist (Tietel vergessen und nicht wiedergefunden).


    Der Klappentext:
    Die patente junge Frau Lynn Shaw kämpft an allen fronten: Ihr Jugendprojekt steht auf der Kippe, ihre Schützlinge drohen erneut ohne Zuhause dazustehen. Dann mischt sich auch noch ein dynamischer und - zu Lynns Leidwesen - äußerst attraktiver Politiker in die Sache ein. Doch Lynn darf, will und kann sich einfach nicht mit ihm einlassen! Zu sehr hält sie ihre Aufgabe in Atem - und ihre eigene bittere Vergangenheit ihre Gefühle immer noch gefangen...


    In diesem Roman wird zum einen gezeigt, wie schwer es Wohn- Projekte mit schwer erziehbaren Jugendlichen aufgrund der Angst und Skepsis in der Nachbarschaft habenkönnen und wie schnell sich Bürger eines Stadtviertelsaufhetzen lassen. ZUm anderen geht es um ein sich entwickelndes "unmögliches" Liebesverhältnis.
    Leider wird das, was anfangs noch interessant beginnt, im Verlauf des Geschehens immer platter und klischeehafter, das Schema dieses Romans ist einfach gestrickt. Es ist schon recht früh absehbar, dass die selbstgerechten Guten in Wirklichkeit die Schlechten sein werden.
    Noch schlimmer verhält es sich mit der sprachlichen Qualität:
    Ich weiß nicht wie oft ich die Worte glutheiß, sensuchtsvoll und einsamer Ritter gelesen habe - der Wortschatz der Autorin scheint recht klein zu sein. Abgedroschene Redewendungen ohne Ende, keine einzige Metapher, die ich noch nicht kannte.
    Die Liebes- und auch die Sexszenen sind ganz schlimm: Details werden beschrieben, die ich gar nicht wissen wollte und wie viel Details auch immer ausführlich beschrieben werden, lässt doch nicht darüber hinwegtäuschen, wie wenig Fantasie die Autorin auf diesem Gebiet ihren Protagonisten zutraut. Dafür wird es immer schwülstiger, je weiter die Intimitäten fortschreiten. Der Ausgang der Liebesgeschichte ist ab spätestens Seite 30 eigentlich klar. Das allein hätte mich gar nicht gestört, aber das kitschige Ende toppt einfach alles.
    Naja, ein Gutes hatte das Lesen dieses Büchleins dennoch: wenigstens habe ich zwischendurch immer gut und ausgiebig geschlafen, jetzt fühle ich mich richtig gut erholt :lache


    Fazit:
    Hätte ich doch mal vorher geguckt, wie der Originaltitel heißt, dann wäre mir schon von Anfang an einiges klarer gewesen.
    Wer Rosamunde Pilcher Romane gerne liest, ist mit diesem Roamn womöglich gut bedient. Wer aber aufgrund des sozialpolitischen Hintergrundes ein wenig inhaltliche und sprachliche Qualität erwartet, wird bitter enttäuscht sein.


    Da der Anfang einigermaßen gut zu lesen war, und das eine oder andere kleine Szene mir gefiel, gebe ich 2 Eulenpunkte.